1. Einfluss der Chirurgie in der anatomischen Lehre auf Karrierepräferenzen der Studierenden
- Author
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Huebner, Johannes, Böckers, Anja, and Huber-Lang, Markus
- Subjects
Medizinstudium ,Anatomie ,Role-Model ,Vorbild ,ddc:610 ,Studierende ,Chirurgische Lehre ,Berufswunsch ,Anatomy ,DDC 610 / Medicine & health ,General surgery ,Education ,Karrierepräferenz - Abstract
Hintergrund: Aktuell ist ein Mangel an Nachwuchskräften im Fachgebiet Chirurgie zu verzeichnen. Insgesamt wurde die Bedeutung von Chirurgen als positive Role-Models während der frühen Studienzeit bislang nur wenig erforscht. Ziel der Arbeit: Die Studie erhebt den Effekt von Chirurgen als Role-Model im Rahmen operativer Demonstrationen zu einem frühen Zeitpunkt des Medizinstudiums. Hierbei soll die Auswirkung dieser auf die Präferenzen bei Famulaturen und die mögliche Wahl des Fachgebietes der teilnehmenden Medizinstudierenden untersucht werden. Material und Methoden: Professoren aus der Chirurgie demonstrierten realitätsnahe Operationsverfahren an speziell fixierten Körperspendern. Teilnehmende Probanden (Studiengruppe n=25) wurden prospektiv zu Beginn, während und am Ende des Semesters befragt. Als Kontrollgruppe (zwei Kontrollgruppen mit jeweils n=25) dienten Probanden, die nicht an den operativen Demonstrationen teilnahmen, jedoch entweder die gleiche intrinsische Motivation oder das gleiche anatomische Leistungsniveau aufwiesen. Ferner wurden im Zuge einer Online-Befragung (n=70) ehemalige Teilnehmende des beschriebenen Kurses unter anderem zu ihrem weiteren Famulaturverlauf und Fachgebietswahl der Dissertation befragt. Ergebnisse: Professoren aus der Chirurgie wurden, im Vergleich zu Professoren aus der Anatomie, signifikant häufiger als positive Role-Model und signifikant seltener als negative Role-Models erlebt. Für teilnehmende Probanden war Lernen am Modell eine relevantere Lernmethode als für Studierende der Kontrollgruppen. Das Fachgebiet Chirurgie konnte bei 92% der Probanden des Kurses eine Steigerung der subjektiv erlebten Attraktivität verzeichnen. In der retrospektiven Online-Erhebung konnte ein anhaltend hohes Interesse am Fachgebiet Chirurgie sowie ein hoher Anteil an chirurgischen Famulaturen und Dissertationen (24.5%) gezeigt werden. Diskussion und Schlussfolgerung: Operative Demonstrationen in der anatomischen Lehre können einen Beitrag leisten, dass Chirurgen als positive Role-Models erlebt werden. Dies kann als Möglichkeit gesehen werden das Interesse der Studierenden an chirurgischen Fachgebieten schon zu einem frühen Zeitpunkt im Studium anhaltend zu steigern und so möglichen Nachwuchs zu fördern.
- Published
- 2020
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