15 results on '"Haase, Annegret"'
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2. Corona hat das Städtewachstum ausgebremst: die Einwohnerentwicklung deutscher Großstädte während der Corona-Pandemie
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Rink, Dieter, Haase, Annegret, Leibert, Tim, Wolff, Manuel, and Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
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Einwohner ,urbanization ,Epidemie ,Sociology & anthropology ,Population Studies, Sociology of Population ,epidemic ,Stadtentwicklung ,Stadtwachstum ,Sociology of Settlements and Housing, Urban Sociology ,Urbanisierung ,ddc:330 ,Großstadt ,Bevölkerung ,resident ,Deutschland ,Social sciences, sociology, anthropology ,large city ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Bevölkerungsentwicklung ,urban development ,Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie ,Coronavirus ,COVID-19 ,Soziologie, Anthropologie ,ddc:300 ,ddc:301 - Published
- 2021
3. Corona hat das Städtewachstum ausgebremst: die Einwohnerentwicklung deutscher Großstädte während der Corona-Pandemie
- Author
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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Rink, Dieter, Haase, Annegret, Leibert, Tim, Wolff, Manuel, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Rink, Dieter, Haase, Annegret, Leibert, Tim, and Wolff, Manuel
- Published
- 2021
4. Mehr als Schrumpfung und Wachstum? Trends der demographischen Raumentwicklung in Deutschland nach 2011
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Wolff, Manuel, Haase, Annegret, Leibert, Tim, and Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
- Subjects
Wachstum ,Bevölkerungsstruktur ,alte Bundesländer ,internal migration ,Zentrum-Peripherie ,growth ,Raumplanung und Regionalforschung ,rural area ,Federal Republic of Germany ,ländlicher Raum ,Population Studies, Sociology of Population ,neue Bundesländer ,external migration ,Stadt ,town ,ddc:330 ,Bevölkerung ,demographical structure ,population decrease ,ddc:710 ,Social sciences, sociology, anthropology ,Landscaping and area planning ,Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Bevölkerungsverluste ,Bevölkerungsentwicklung ,Area Development Planning, Regional Research ,population development ,Bundesrepublik Deutschland ,regional difference ,regionaler Unterschied ,New Federal States ,Außenwanderung ,Binnenwanderung ,old federal states ,ddc:300 ,center-periphery - Abstract
[Einleitung] Seit einigen Jahren ist in Deutschland eine deutliche Ausdifferenzierung der regionalen Bevölkerungs-entwicklung zu beobachten. Das in den 1990er und 2000er Jahren prägende Muster praktisch flächendeckender Einwohnerverluste in den ländlichen Räumen Ostdeutschlands und eines Nebeneinanders von Wachstums- und Schrumpfungsräumen im Westen hat sich seit 2011 gewandelt und ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund möchte der Beitrag die wesentlichen demographischen Trends in Deutschland nach 2011 herausarbeiten und deren Implikationen für die Raumentwicklung diskutieren. Während die natürliche Bevölkerungsentwicklung seit den 1970er Jahren einen konstant negativen Trend aufweist, stellen Wanderungsprozesse den dynamischen Faktor der Bevölkerungsentwicklung dar. Abbildung 1 zeigt, dass nach der starken Ost-West-Wanderung von 1991 bis 1993 die Binnenwanderungsrate in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren (Leibert und Schaarwächter, 2019) rückläufig war. Auch die Zahl der internationalen Zuwanderer war durch den nachlassenden Zuzug von Spätaussiedler/innen und die Einführung der Drittstaatenregelung 1993, welche ehemalige Kriegsgebiete wie Serbien zu sicheren Herkunftsländern erklärte, ab 1997 auf einem konstant niedrigen Niveau. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise ("Eurokrise") ab 2008, der Einführung der EU-Freizügigkeitsregelung 2012 sowie internationaler Konflikte und der damit einhergehenden sogenannten "Flüchtlingskrise" ab 2015 hat die Zahl der internationalen Zuwanderer seit 2011 rasant zugenommen (Körner-Blätgen und Sturm, 2015; BBSR, 2015). Damit zusammenhängend steigt auch die Binnenwanderungsrate seit 2011 wieder an (BBSR, 2013), denn Bewohner/innen der Erstaufnahmeeinrichtungen werden auf die Landkreise und kreisfreien Städte über Verteilungsschlüssel verteilt und anerkannte Asylbewerber/innen wandern in Großstädte mit ethnischen Netzwerken weiter. [...]
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- 2020
5. Soziale Differenzierung und zunehmende soziale Heterogenität in Leipzig im Spiegel von Alltagswahrnehmung und Politik
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Haase, Annegret, Budnik, Maria, Großmann, Katrin, Haid, Christian Georg, Hedtke, Christoph, Kullmann, Katharina, Haase, Annegret, Budnik, Maria, Großmann, Katrin, Haid, Christian Georg, Hedtke, Christoph, and Kullmann, Katharina
- Abstract
Soziale Differenzierung ist in den Großstädten Ostdeutschlands zu einem wesentlichen Charakteristikum urbaner Entwicklung, Alltagswahrnehmung und Politik geworden. Insbesondere lässt sich dies in den Städten beobachten, welche nach der Schrumpfung der 1990er-Jahre seit Kurzem wieder dynamisch wachsen. Die Vertiefung sozialer Ungleichheiten (soziale Differenzierung) sowie die Vervielfältigung von Lebensstilen, Lebenswelten und Identitäten (zunehmende Heterogenität) sind Teil dieser Entwicklung. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag soziale Differenzierung und zunehmende Heterogenität der Bevölkerung in Leipzig mit einem Fokus auf Alltagswahrnehmungen der Bewohner sowie der lokalen Politikentwicklung. Es wird analysiert, wie soziale Differenz und zunehmende Heterogenität zu einem Thema im Alltag und für die Politik werden und wie beide Perspektiven in Bezug zueinander stehen. Der Beitrag fußt auf einem mehrdimensionalen Verständnis von Heterogenität einschließlich der sozioökonomischen, demographischen, lebensstilbezogenen und ethnisch-migrantischen Dimensionen. Räumlich gesehen werden sowohl die gesamtstädtische als auch die Quartiersperspektive betrachtet. Die Analyse kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass soziale Heterogenität in ihrer horizontalen Dimension anerkannt und wahrgenommen wird und sich diese Anerkennung auch in der Politikformulierung findet. Das gilt nicht im gleichen Maße für Ausprägungen sozialer Ungleichheit. Das Beispiel Leipzig zeigt überdies, dass der generelle Diskurs stärker differenzieren muss zwischen dem Anliegen, horizontale Differenz (explizit) anzuerkennen, der notwendigen Bekämpfung vertikaler sozialer Ungleichheiten sowie dem Umstand, dass sich aus deren Überschneidung zahlreiche neue Unübersichtlichkeiten und Komplexitäten ergeben., Social differentiation has developed to be one of the crucial characteristics of urban development in Eastern Germany's large cities, an issue that is increasingly reflected in daily life perceptions and policy-making. This development can be especially observed in those cities that, after a phase of shrinkage in the 1990s, have seen new growth during the last years. The focus is here on social differentiation that we understand as an increase in social inequalities, and on social heterogeneity that is understood as pluralization of cultural and religious identities, lifestyles and living environments. Set against this background, the paper discusses social differentiation and increasing heterogeneity in Leipzig with a focus on daily life perceptions by the residents and local policy development. It analyses how social difference and increasing heterogeneity have become an issue for daily routines and practices as well as for policy formulation and how both perspectives interact. The paper is based on a multi-dimensional understanding of heterogeneity including the socio-economic, demographic, lifestyle and ethnic-migration dimension. Spatially, both the total city and neighbourhood perspective are in focus. The paper concludes, among others, that social heterogeneity in its horizontal dimension is being recognised and accepted and that this is reflected by policy development as well. This does not apply in the same manner for increasing social inequalities. The example of Leipzig shows, furthermore, that there is a need for more differentiation in the local discourse with respect to the explicit recognition of horizontal difference, the need to counteract vertical social inequalities and the fact that out of the interaction/intersection of both dimensions, a bundle of new equivocalities and complexities emerge.
- Published
- 2020
6. Mehr als Schrumpfung und Wachstum? Trends der demographischen Raumentwicklung in Deutschland nach 2011
- Author
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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Wolff, Manuel, Haase, Annegret, Leibert, Tim, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Wolff, Manuel, Haase, Annegret, and Leibert, Tim
- Abstract
Seit einigen Jahren ist in Deutschland eine deutliche Ausdifferenzierung der regionalen Bevölkerungsentwicklung zu beobachten. Das in den 1990er und 2000er Jahren prägende Muster praktisch flächendeckender Einwohnerverluste in den ländlichen Räumen Ostdeutschlands und eines Nebeneinanders von Wachstums- und Schrumpfungsräumen im Westen hat sich seit 2011 gewandelt und ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund möchte der Beitrag die wesentlichen demographischen Trends in Deutschland nach 2011 herausarbeiten und deren Implikationen für die Raumentwicklung diskutieren.
- Published
- 2020
7. Grüne Freiräume in Ankunftsquartieren: Funktionen und Herausforderungen für ihre kooperative Entwicklung
- Author
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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Haase, Annegret, Schmidt, Anika, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Haase, Annegret, and Schmidt, Anika
- Abstract
Nach der Einleitung und Darstellung des thematischen Nexus von Freiräumen, kooperativer Entwicklung und den Bedingungen in Ankunftsquartieren im ersten Teil gliedert sich das Diskussionspapier wie folgt: Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Rolle und Funktionalität der Frei- und Grünräume im Quartier und es werden Ungleichheits- und Gerechtigkeitsfragen diskutiert. Im dritten Teil geht es insbesondere um die sozialen Funktionen urbaner Frei- und Grünräume. Aber auch ihre Rolle als Ort der Naturerfahrung und des Lernens über Natur, ihre gesundheitsfördernde Funktion sowie ihre Rolle als grüne Infrastruktur und Ort der Bereitstellung urbaner Ökosystemleistungen werden erörtert. Im vierten Teil werden Zusammenhänge zwischen den spezifischen Bedingungen von Ankunftsquartieren und ihrer Bevölkerungsstruktur und den Bedarfen an Frei- und Grünräumen sowie den Anforderungen an Beschaffenheit, Qualität, Funktionalität und Ausstattung derselben in den Mittelpunkt gerückt. Ebenso werden Zusammenhänge zwischen Benachteiligung sowie prekären Lebens- und Wohnbedingungen und der Nutzung von bzw. den Bedarfen an Freiräumen diskutiert. Im fünften Teil geht es um kooperative Ansätze der Freiraumentwicklung mit einem besonderen Fokus auf die spezifischen Bedingungen heterogener und/oder benachteiligter Quartiere, zu denen viele Ankunftsquartiere zählen. Zum Schluss werden im sechsten Teil Leerstellen und Wissenslücken identifiziert und daraus Fragen bzw. Bedarfe für die zukünftige Forschung formuliert.
- Published
- 2019
8. Reurbanisation in Postsocialist Europe - A Comparative View of Eastern Germany, Poland, and the Czech Republic
- Author
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Haase, Annegret, Wolff, Manuel, Špačková, Petra, Radzimski, Adam, Haase, Annegret, Wolff, Manuel, Špačková, Petra, and Radzimski, Adam
- Abstract
Since the 1990s, reurbanisation has become an increasingly frequent trajectory for urban development. Many formerly shrinking cities have been able to stabilise their population or even see new growth. Especially prominent in regions like Germany and the UK, but also observed across the whole continent, a lively debate on reurbanisation has developed as a reality of today’s, and a potential trajectory for tomorrow’s, cities in Europe. Postsocialist Europe has not so far been central in the reurbanisation debate, either empirically or theoretically. Subsequently, the postsocialist experience is missing in the discourse and the existing body of evidence. There is, however, some evidence that Czech and Polish cities are also seeing signs of new inner-city growth and a trend towards core city stabilisation. Against this background, the paper scrutinises the issues of reurbanisation and new growth after the shrinking of postsocialist cities. The paper uses the approach of a contrastive comparison between cities in eastern Germany, where reurbanisation has developed as the predominant trajectory for many large cities, and for cities in Poland and the Czech Republic, where this trend is considerably less prominent. It analyses the development of reurbanisation in these cities and their urban regions over the last few decades, its characteristics and the determinants triggering or impeding it. The paper includes data on a national scale as well as from relevant case studies of cities and their urban regions. It argues, among other things, that there is no "postsocialist model" with regard to influencing factors for reurbanisation. Eastern Germany, due to its specific postsocialist situation and transformation trajectory, can be viewed as an "outlier" or "hybrid" which exhibits characteristics typical of postsocialist and western welfare contexts and which is seeing especially dynamic reurbanisation after a phase of extreme shrinkage. Although there are clear signs of inner
- Published
- 2018
9. Reurbanisation in Postsocialist Europe - A Comparative View of Eastern Germany, Poland, and the Czech Republic
- Author
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Haase, Annegret, Wolff, Manuel, Špačková, Petra, and Radzimski, Adam
- Subjects
Wachstum ,growth ,Raumplanung und Regionalforschung ,Reurbanisation ,Large cities ,Postsocialist Europe ,Poland ,Czech Republic ,Eastern Germany ,urbanization ,Federal Republic of Germany ,Population Studies, Sociology of Population ,neue Bundesländer ,Stadtentwicklung ,Urban groups. The city. Urban sociology ,empirisch-qualitativ ,qualitative empirical ,empirisch-quantitativ ,Urbanisierung ,Großstadt ,Bevölkerung ,postsozialistisches Land ,HB848-3697 ,ddc:710 ,Social sciences, sociology, anthropology ,HT201-221 ,Demography ,Landscaping and area planning ,quantitative empirical ,Demography. Population. Vital events ,Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung ,large city ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Polen ,Bevölkerungsentwicklung ,empirisch ,Area Development Planning, Regional Research ,Tschechische Republik ,HT101-395 ,City population. Including children in cities, immigration ,population development ,urban development ,Bundesrepublik Deutschland ,New Federal States ,ddc:300 ,post-socialist country ,empirical - Abstract
Since the 1990s, reurbanisation has become an increasingly frequent trajectory for urban development. Many formerly shrinking cities have been able to stabilise their population or even see new growth. Especially prominent in regions like Germany and the UK, but also observed across the whole continent, a lively debate on reurbanisation has developed as a reality of today’s, and a potential trajectory for tomorrow’s, cities in Europe. Postsocialist Europe has not so far been central in the reurbanisation debate, either empirically or theoretically. Subsequently, the postsocialist experience is missing in the discourse and the existing body of evidence. There is, however, some evidence that Czech and Polish cities are also seeing signs of new inner-city growth and a trend towards core city stabilisation. Against this background, the paper scrutinises the issues of reurbanisation and new growth after the shrinking of postsocialist cities. The paper uses the approach of a contrastive comparison between cities in eastern Germany, where reurbanisation has developed as the predominant trajectory for many large cities, and for cities in Poland and the Czech Republic, where this trend is considerably less prominent. It analyses the development of reurbanisation in these cities and their urban regions over the last few decades, its characteristics and the determinants triggering or impeding it. The paper includes data on a national scale as well as from relevant case studies of cities and their urban regions. It argues, among other things, that there is no “postsocialist model” with regard to influencing factors for reurbanisation. Eastern Germany, due to its specific postsocialist situation and transformation trajectory, can be viewed as an “outlier” or “hybrid” which exhibits characteristics typical of postsocialist and western welfare contexts and which is seeing especially dynamic reurbanisation after a phase of extreme shrinkage. Although there are clear signs of inner-city reurbanisation in Polish and Czech cities as well, it seems relatively unlikely that this process will reach the same high levels as in East German cities within the coming years. * This article belongs to a special issue on reurbanisation., Comparative Population Studies, Vol 42 (2017)
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- 2017
10. Perspektiven und Probleme der neuen polnisch-ukrainischen Nachbarschaft: dargestellt am Beispiel der Grenzregion zwischen Südostpolen und der Oblast Lwiw
- Author
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Haase, Annegret, Hudseljak, Irina, Haase, Annegret, and Hudseljak, Irina
- Abstract
Infolge der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen im östlichen Europa und den damit einher gehenden Grenzveränderungen gerieten die Gebiete an der polnischen Ostgrenze in eine völlig neue Situation. Neben der Bewältigung des seit der Grenzöffnung zwischen Polen und seinen östlichen Nachbarn stark angewachsenen grenzüberschreitenden Verkehrs gilt es in den letzten Jahren auch, neue bilaterale Beziehungen zwischen den jeweiligen Nachbarstaaten aufzubauen. Das Anliegen des Beitrages ist es vor diesem Hintergrund, Perspektiven und Probleme der gegenwärtigen Lage im Grenzgebiet zwischen dem südöstlichen Polen (Wojewodschaft Vorkarpaten) bilden sowie der Oblast Lwiw auf ukrainischer Seite aufzuzeigen. Dabei stehen nach einer kurzen Skizzierung des historischen und politischen Rahmens die Ausprägungen und Folgen der sozioökonomischen Transformation, die Möglichkeiten und Formen grenzüberschreitender Kontakte und Kooperation sowie die ethnische und religiöse Dimension des polnisch-ukrainischen Verhältnisses im Mittelpunkt. Zur Entwicklung der polnisch-ukrainischen Nachbarschaft in den hier betrachteten Grenzregionen nach dem Systemumbruch lassen sich zusammenfassend folgende Entwicklungen festhalten: Aufgrund des sehr unterschiedlichen Verlaufes der wirtschaftlichen wie auch der gesellschaftlichen Transformation auf beiden Seiten der Grenze wachsen gegenwärtig die sozio-ökonomischen Unterschiede zwischen den Grenzgebieten, was sich in einem zunehmenden Wohlstands- und Lohngefälle niederschlägt. Auf der polnischen Seite verläuft die Entwicklung trotz der noch bevorstehenden Reformen der Landwirtschaft tendenziell in Richtung einer wirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung, auf der ukrainischen Seite dagegen konnte die krisenhafte Entwicklung in den letzten Jahren nicht gebremst werden und sie besitzt aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen in der Ukraine derzeit kaum nennenswerte Perspektiven für eine Entspannung der Lage. Während der Lebensstandard der
- Published
- 2016
11. Stabilisierung und Aktivierung regionaler Entwicklungschancen durch grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen östlichen Nachbarn
- Author
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Haase, Annegret, Wust, Andreas, Haase, Annegret, and Wust, Andreas
- Abstract
Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten bietet Potenziale sowohl zur Stabilisierung der Grenzregionen als auch zur Lösung grenzübergreifender Probleme. So trägt der Grenzhandel bis heute in nicht unbeträchtlichem Maße zur Stabilisierung der Einkommenssituation zahlreicher Menschen in den Grenzregionen bei. Er hat lokal die Rolle eines wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Regulativs übernommen. Kontakte zwischen der Bevölkerung bauen Barrieren ab und verändern größtenteils in positiver Weise das Bild des Nachbarn. Die Enttabuisierung historischer Konflikte erleichtert die Normalisierung der Nachbarschaftsbeziehungen insbesondere im polnisch-ukrainischen Grenzraum. Noch bleiben aufgrund rechtlicher Unterschiede, wirtschaftlicher Defizite der Grenzregionen und durch die wachsenden Transformations- und Wohlstandsunterschiede zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten viele Potenziale zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ungenutzt. Darüber hinaus ist die gegenseitige Annäherung ein langwieriger und komplizierter Prozess, der nach Jahrzehnten der Abschottung nicht in wenigen Jahren zu bewältigen ist. Noch beschränkt sich der Austausch – abgesehen der Grenzhandel und familiäre Kontakte – auf einen kleinen Kreis regionaler Eliten. Die aktive Einbeziehung der Bevölkerung vor allem in institutionalisierte Kooperationsbeziehungen, beispielsweise im Rahmen der Euroregionen, muss nun folgen. Die Einführung der Schengenbestimmungen sollte nicht zu einer Einschränkung der alltäglichen Kooperation zwischen den Grenzregionen führen, ist letztgenannte doch ein wesentlicher Garant einer erfolgreichen Bewältigung der EU-Osterweiterung., The cross-border cooperation between Poland and its neighbouring states in the East offers potential for the stabilisation of the border regions and for the solution of cross-border problems. For example, cross-border trade still contributes significantly to the stabilisation of the income situation of numerous people in the border regions. In local terms, it has assumed the role of an important social and economic regulator. Contacts within the popula tion tear down barriers and change impressions of one’s neighbours, most commonly in a positive sense. The removal of taboos from historical conflict facilitates a normalisation of relations between neighbours, in particular in the border regions between Poland and Ukraine. However, differences in the legal systems, economic deficits in the border regions and widening gaps in the levels of prosperity and transformation between Poland and its neighbouring states in the East mean that considerable potential for cross-border c ooperation are left unused. In addition, convergence is a laborious and complicated process, which, after decades of insular existence, cannot be overcome in just a few years. The networks are still limited to a small group of the elite in the region – apart from border trade and family contacts. Active inclusion of the population, especially in institutional cooperation, for example within the framework of the Euroregions, must now follow. The introduction of the Shengen Agreement should not lead to a restriction on every day cooperation between the border regions, as the latter is an important guarantor for a successful completion of EU expansion in the East.
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- 2016
12. Aufschwung der inneren Stadt in Europa?: Reurbanisierung unter den Bedingungen des demographischen Wandels im internationalen Vergleich
- Author
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Haase, Annegret, Kabisch, Sigrun, Steinführer, Annett, Haase, Annegret, Kabisch, Sigrun, and Steinführer, Annett
- Abstract
Der Beitrag untersucht die Bedeutung, Entwicklung und Potenziale von Reurbanisierungsprozessen in innenstadtnahen Wohnquartieren verschiedener europäischer Städte. Reurbanisierung wird konzeptualisiert als Prozess der Stabilisierung der inneren Stadt, im Verlaufe dessen sowohl bereits ansässige Bewohner gehalten als auch Zuzügler gewonnen werden, die sich bewusst und explizit für ein urbanes Leben entscheiden. Zentral für das hier vorgestellte Reurbanisierungskonzept ist eine qualitative Dimension des demographischen Wandels, die auf die Ebene der Haushalte Bezug nimmt. Haushaltstypen, die im Zuge des Zweiten demographischen Übergangs gesamtgesellschaftlich an Bedeutung gewinnen - Alleinlebende, junge Paarhaushalte ohne Kinder, Wohngemeinschaften, Alleinerziehende- spielen in den Prozessen innerstädtischen Wandels eine besondere Rolle. Die innere Stadt entspricht mit ihrem Angebot an Wohn- und Gelegenheitsstrukturen den Bedürfnissen dieser Haushalte in besonderem Maße und verfügt über das Potenzial, für diese Haushalte auch längerfristig ein geeigneter Wohnstandort zu bleiben. Trotz unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene und lokaler Besonderheiten sind entsprechende Entwicklungen in den vergangenen Jahren in vielen europäischen Städten zu beobachten. Das wichtigste Ergebnis der im Folgenden vorgestellten Untersuchungen in Leipzig (Deutschland), Bologna (Italien), León (Spanien) und Ljubljana (Slowenien) ist, dass Reurbanisierungsprozesse zwar in ihrer quantitativen Ausprägung differieren, ihre Trägerhaushalte in verschiedenen europäischen Städten und Wohnquartieren aber ähnlich sind. (Autorenreferat), The article focuses on the impact, development and potentials of reurbanisation of inner-city areas in different European cities. Reurbanisation is conceptualised as the process of stabilisation of the inner city by means of both making residents stay and attracting new inhabitants who deliberately decide for an urban location and an urban style of life. The concept of reurbanisation draws on the genuine links between urban development and a small-scale, qualitative dimension of demographic change. Especially household types that gain more importance within the framework of the Second demographic transition, as for example one-person households, cohabiting couples without children, unrelated adults sharing a flat and single parents, are in the focus of the contribution. The inner city with its diverse housing stock and amenities to a high extent meets the needs of these household types and may even become a long-term housing location for them. Despite of different institutional conditions on the national and local scales, the above mentioned developments are to be observed in many European cities. The findings presented here for Leipzig (Germany), Bologna (Italy), León (Spain) and Ljubljana (Slovenia) show by evidence that reurbanisation, whilst varying in its quantitative dimension, exhibits similar qualitative features and driving forces in different European contexts. (author's abstract)
- Published
- 2016
13. Aufschwung der inneren Stadt in Europa?: Reurbanisierung unter den Bedingungen des demographischen Wandels im internationalen Vergleich
- Author
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Haase, Annegret, Kabisch, Sigrun, and Steinführer, Annett
- Subjects
Einwohner ,demographic situation ,urbanity ,Raumplanung und Regionalforschung ,Slovenia ,Italien ,gentrification ,Kind ,urbanization ,Federal Republic of Germany ,internationaler Vergleich ,residential area ,Sociology & anthropology ,Stadt ,town ,Sociology of Settlements and Housing, Urban Sociology ,Urbanisierung ,Slowenien ,Privathaushalt ,residential behavior ,resident ,ddc:710 ,Wohngebiet ,Urbanität ,Spanien ,Landscaping and area planning ,Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung ,child ,demographische Lage ,Bevölkerungsentwicklung ,Area Development Planning, Regional Research ,international comparison ,Wohnen ,population development ,life style ,Innenstadt ,Bundesrepublik Deutschland ,Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie ,city center ,Italy ,Soziologie, Anthropologie ,Spain ,private household ,ddc:301 ,Gentrifizierung ,Lebensstil - Abstract
Der Beitrag untersucht die Bedeutung, Entwicklung und Potenziale von Reurbanisierungsprozessen in innenstadtnahen Wohnquartieren verschiedener europäischer Städte. Reurbanisierung wird konzeptualisiert als Prozess der Stabilisierung der inneren Stadt, im Verlaufe dessen sowohl bereits ansässige Bewohner gehalten als auch Zuzügler gewonnen werden, die sich bewusst und explizit für ein urbanes Leben entscheiden. Zentral für das hier vorgestellte Reurbanisierungskonzept ist eine qualitative Dimension des demographischen Wandels, die auf die Ebene der Haushalte Bezug nimmt. Haushaltstypen, die im Zuge des Zweiten demographischen Übergangs gesamtgesellschaftlich an Bedeutung gewinnen - Alleinlebende, junge Paarhaushalte ohne Kinder, Wohngemeinschaften, Alleinerziehende- spielen in den Prozessen innerstädtischen Wandels eine besondere Rolle. Die innere Stadt entspricht mit ihrem Angebot an Wohn- und Gelegenheitsstrukturen den Bedürfnissen dieser Haushalte in besonderem Maße und verfügt über das Potenzial, für diese Haushalte auch längerfristig ein geeigneter Wohnstandort zu bleiben. Trotz unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene und lokaler Besonderheiten sind entsprechende Entwicklungen in den vergangenen Jahren in vielen europäischen Städten zu beobachten. Das wichtigste Ergebnis der im Folgenden vorgestellten Untersuchungen in Leipzig (Deutschland), Bologna (Italien), León (Spanien) und Ljubljana (Slowenien) ist, dass Reurbanisierungsprozesse zwar in ihrer quantitativen Ausprägung differieren, ihre Trägerhaushalte in verschiedenen europäischen Städten und Wohnquartieren aber ähnlich sind. (Autorenreferat) The article focuses on the impact, development and potentials of reurbanisation of inner-city areas in different European cities. Reurbanisation is conceptualised as the process of stabilisation of the inner city by means of both making residents stay and attracting new inhabitants who deliberately decide for an urban location and an urban style of life. The concept of reurbanisation draws on the genuine links between urban development and a small-scale, qualitative dimension of demographic change. Especially household types that gain more importance within the framework of the Second demographic transition, as for example one-person households, cohabiting couples without children, unrelated adults sharing a flat and single parents, are in the focus of the contribution. The inner city with its diverse housing stock and amenities to a high extent meets the needs of these household types and may even become a long-term housing location for them. Despite of different institutional conditions on the national and local scales, the above mentioned developments are to be observed in many European cities. The findings presented here for Leipzig (Germany), Bologna (Italy), León (Spain) and Ljubljana (Slovenia) show by evidence that reurbanisation, whilst varying in its quantitative dimension, exhibits similar qualitative features and driving forces in different European contexts. (author's abstract)
- Published
- 2006
14. Stabilisierung und Aktivierung regionaler Entwicklungschancen durch grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen östlichen Nachbarn
- Author
-
Haase, Annegret and Wust, Andreas
- Subjects
European Politics ,Politikwissenschaft ,Europapolitik ,Internationale Beziehungen ,Osterweiterung ,social stability ,cross-border cooperation ,eastwards expansion ,Aktionsraum ,bilateral relations ,soziale Stabilität ,Political science ,regionale Entwicklung ,bilaterale Beziehungen ,Grenzgebiet ,Polen ,historische Entwicklung ,grenzüberschreitende Zusammenarbeit ,regional development ,International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy ,politische Stabilität ,historical development ,Institutionalisierung ,political stability ,EU-Beitritt ,border region ,ddc:320 ,institutionalization ,Poland ,EU expansion ,International relations ,internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik ,joining the European Union ,ddc:327 ,EU-Erweiterung - Abstract
Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten bietet Potenziale sowohl zur Stabilisierung der Grenzregionen als auch zur Lösung grenzübergreifender Probleme. So trägt der Grenzhandel bis heute in nicht unbeträchtlichem Maße zur Stabilisierung der Einkommenssituation zahlreicher Menschen in den Grenzregionen bei. Er hat lokal die Rolle eines wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Regulativs übernommen. Kontakte zwischen der Bevölkerung bauen Barrieren ab und verändern größtenteils in positiver Weise das Bild des Nachbarn. Die Enttabuisierung historischer Konflikte erleichtert die Normalisierung der Nachbarschaftsbeziehungen insbesondere im polnisch-ukrainischen Grenzraum. Noch bleiben aufgrund rechtlicher Unterschiede, wirtschaftlicher Defizite der Grenzregionen und durch die wachsenden Transformations- und Wohlstandsunterschiede zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten viele Potenziale zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ungenutzt. Darüber hinaus ist die gegenseitige Annäherung ein langwieriger und komplizierter Prozess, der nach Jahrzehnten der Abschottung nicht in wenigen Jahren zu bewältigen ist. Noch beschränkt sich der Austausch – abgesehen der Grenzhandel und familiäre Kontakte – auf einen kleinen Kreis regionaler Eliten. Die aktive Einbeziehung der Bevölkerung vor allem in institutionalisierte Kooperationsbeziehungen, beispielsweise im Rahmen der Euroregionen, muss nun folgen. Die Einführung der Schengenbestimmungen sollte nicht zu einer Einschränkung der alltäglichen Kooperation zwischen den Grenzregionen führen, ist letztgenannte doch ein wesentlicher Garant einer erfolgreichen Bewältigung der EU-Osterweiterung., The cross-border cooperation between Poland and its neighbouring states in the East offers potential for the stabilisation of the border regions and for the solution of cross-border problems. For example, cross-border trade still contributes significantly to the stabilisation of the income situation of numerous people in the border regions. In local terms, it has assumed the role of an important social and economic regulator. Contacts within the popula tion tear down barriers and change impressions of one’s neighbours, most commonly in a positive sense. The removal of taboos from historical conflict facilitates a normalisation of relations between neighbours, in particular in the border regions between Poland and Ukraine. However, differences in the legal systems, economic deficits in the border regions and widening gaps in the levels of prosperity and transformation between Poland and its neighbouring states in the East mean that considerable potential for cross-border c ooperation are left unused. In addition, convergence is a laborious and complicated process, which, after decades of insular existence, cannot be overcome in just a few years. The networks are still limited to a small group of the elite in the region – apart from border trade and family contacts. Active inclusion of the population, especially in institutional cooperation, for example within the framework of the Euroregions, must now follow. The introduction of the Shengen Agreement should not lead to a restriction on every day cooperation between the border regions, as the latter is an important guarantor for a successful completion of EU expansion in the East.
- Published
- 2002
15. Perspektiven und Probleme der neuen polnisch-ukrainischen Nachbarschaft: dargestellt am Beispiel der Grenzregion zwischen Südostpolen und der Oblast Lwiw
- Author
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Haase, Annegret and Hudseljak, Irina
- Subjects
Raumplanung und Regionalforschung ,Stereotyp ,Konsum ,Soziologie von Gesamtgesellschaften ,Arbeitslosigkeit ,Tourismus ,migration ,Sociology & anthropology ,Kooperation ,Sozialökonomie ,Landwirtschaft ,bilateral relations ,ddc:710 ,agriculture ,Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung ,bilaterale Beziehungen ,industry ,Polen ,Area Development Planning, Regional Research ,Wirtschaft ,grenzüberschreitende Zusammenarbeit ,Osteuropa ,Ethnologie ,economy ,ddc:301 ,politics ,Ukraine ,Vorurteil ,Politik ,unemployment ,Arbeitsmarkt ,cooperation ,Eastern Europe ,Macrosociology, Analysis of Whole Societies ,Kultur ,Transformation ,soziales Problem ,cross-border cooperation ,Industrie ,consumption ,social economics ,social problem ,Landscaping and area planning ,ethnology ,Grenzgebiet ,minority ,historische Entwicklung ,prejudice ,historical development ,culture ,Soziologie, Anthropologie ,Minderheit ,border region ,tourism ,Poland ,labor market ,stereotype - Abstract
Infolge der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen im östlichen Europa und den damit einher gehenden Grenzveränderungen gerieten die Gebiete an der polnischen Ostgrenze in eine völlig neue Situation. Neben der Bewältigung des seit der Grenzöffnung zwischen Polen und seinen östlichen Nachbarn stark angewachsenen grenzüberschreitenden Verkehrs gilt es in den letzten Jahren auch, neue bilaterale Beziehungen zwischen den jeweiligen Nachbarstaaten aufzubauen. Das Anliegen des Beitrages ist es vor diesem Hintergrund, Perspektiven und Probleme der gegenwärtigen Lage im Grenzgebiet zwischen dem südöstlichen Polen (Wojewodschaft Vorkarpaten) bilden sowie der Oblast Lwiw auf ukrainischer Seite aufzuzeigen. Dabei stehen nach einer kurzen Skizzierung des historischen und politischen Rahmens die Ausprägungen und Folgen der sozioökonomischen Transformation, die Möglichkeiten und Formen grenzüberschreitender Kontakte und Kooperation sowie die ethnische und religiöse Dimension des polnisch-ukrainischen Verhältnisses im Mittelpunkt. Zur Entwicklung der polnisch-ukrainischen Nachbarschaft in den hier betrachteten Grenzregionen nach dem Systemumbruch lassen sich zusammenfassend folgende Entwicklungen festhalten: Aufgrund des sehr unterschiedlichen Verlaufes der wirtschaftlichen wie auch der gesellschaftlichen Transformation auf beiden Seiten der Grenze wachsen gegenwärtig die sozio-ökonomischen Unterschiede zwischen den Grenzgebieten, was sich in einem zunehmenden Wohlstands- und Lohngefälle niederschlägt. Auf der polnischen Seite verläuft die Entwicklung trotz der noch bevorstehenden Reformen der Landwirtschaft tendenziell in Richtung einer wirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung, auf der ukrainischen Seite dagegen konnte die krisenhafte Entwicklung in den letzten Jahren nicht gebremst werden und sie besitzt aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen in der Ukraine derzeit kaum nennenswerte Perspektiven für eine Entspannung der Lage. Während der Lebensstandard der Bevölkerung in Südostpolen in den letzten Jahren sichtbar gestiegen ist, muss für die Oblast Lwiw eine zunehmende Verarmung großer Bevölkerungsteile konstatiert werden. Der visafreie Grenzverkehr bildet die Grundlage für einen Neuaufbau der Nachbarbeziehungen zwischen den Grenzgebieten, welche neben ihrer wirtschaftlichen auch eine wichtige soziale Funktion besitzen (Kontakte der Bevölkerung, Abbau von Ängsten und Stereotypen, Entstehung eines neues Bildes über die Nachbarn, Verständnis für die Probleme der anderen). Die offene Grenze sorgt darüber hinaus für eine Abmilderung der peripheren Lage der Regionen durch die Gewinnung einer "neuen Zentralität" für die grenzüberschreitende Kommunikation sowie die transregionale Kooperation. In den letzten Jahren haben sich vielfältige gren züberschreitende Beziehungen zwischen Südostpolen und der Oblast Lwiw entwickelt, von denen beide Seiten profitieren, in erster Linie durch den Grenzhandel und die Erwerbsmigration so wie auf polnischer Seite die regionale Wirtschaftsentwicklung infolge der Handelsbeziehungen und des Einkaufstourismus. Zu neuen Problemen, welche im Zuge der Grenzöffnung auftreten, zählen vor allem die illegale Zuwanderung sowie die grenzübergreifende, organisierte Wirtschaftskriminalität. Nicht zu unterschätzen dürfte überdies in den nächsten Jahren die "Schere" infolge der wachsenden Wohlstandsunterschiede zwischen den Grenzgebieten sein, seit der Grenzöffnung ständig transparent sind. Auf politischer und kultureller Ebene bemüht man sich um Versöhnung und Kooperation, wie zuletzt auch die gemeinsame "Erklärung über Verständigung und Versöhnung" gezeigt hat. Die rechtliche Lage der Minderheiten auf beiden Seiten hat sich verbessert und sie erhalten zunehmend eine "Brückenfunktion" in den nachbarschaftlichen Beziehungen auf regionaler Ebene. Gleichwohl jedoch werden auch jahrzehntelang tabuisierte zwischenethnische Probleme transparent und virulent, wobei gegenwärtig die Lage auf der polnischen Seite als komplizierter einzuschätzen ist.
- Published
- 2000
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