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Stabilisierung und Aktivierung regionaler Entwicklungschancen durch grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen östlichen Nachbarn

Authors :
Haase, Annegret
Wust, Andreas
Source :
Europa Regional
Publication Year :
2002
Publisher :
DEU, 2002.

Abstract

Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten bietet Potenziale sowohl zur Stabilisierung der Grenzregionen als auch zur Lösung grenzübergreifender Probleme. So trägt der Grenzhandel bis heute in nicht unbeträchtlichem Maße zur Stabilisierung der Einkommenssituation zahlreicher Menschen in den Grenzregionen bei. Er hat lokal die Rolle eines wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Regulativs übernommen. Kontakte zwischen der Bevölkerung bauen Barrieren ab und verändern größtenteils in positiver Weise das Bild des Nachbarn. Die Enttabuisierung historischer Konflikte erleichtert die Normalisierung der Nachbarschaftsbeziehungen insbesondere im polnisch-ukrainischen Grenzraum. Noch bleiben aufgrund rechtlicher Unterschiede, wirtschaftlicher Defizite der Grenzregionen und durch die wachsenden Transformations- und Wohlstandsunterschiede zwischen Polen und seinen Nachbarstaaten im Osten viele Potenziale zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ungenutzt. Darüber hinaus ist die gegenseitige Annäherung ein langwieriger und komplizierter Prozess, der nach Jahrzehnten der Abschottung nicht in wenigen Jahren zu bewältigen ist. Noch beschränkt sich der Austausch – abgesehen der Grenzhandel und familiäre Kontakte – auf einen kleinen Kreis regionaler Eliten. Die aktive Einbeziehung der Bevölkerung vor allem in institutionalisierte Kooperationsbeziehungen, beispielsweise im Rahmen der Euroregionen, muss nun folgen. Die Einführung der Schengenbestimmungen sollte nicht zu einer Einschränkung der alltäglichen Kooperation zwischen den Grenzregionen führen, ist letztgenannte doch ein wesentlicher Garant einer erfolgreichen Bewältigung der EU-Osterweiterung.<br />The cross-border cooperation between Poland and its neighbouring states in the East offers potential for the stabilisation of the border regions and for the solution of cross-border problems. For example, cross-border trade still contributes significantly to the stabilisation of the income situation of numerous people in the border regions. In local terms, it has assumed the role of an important social and economic regulator. Contacts within the popula tion tear down barriers and change impressions of one’s neighbours, most commonly in a positive sense. The removal of taboos from historical conflict facilitates a normalisation of relations between neighbours, in particular in the border regions between Poland and Ukraine. However, differences in the legal systems, economic deficits in the border regions and widening gaps in the levels of prosperity and transformation between Poland and its neighbouring states in the East mean that considerable potential for cross-border c ooperation are left unused. In addition, convergence is a laborious and complicated process, which, after decades of insular existence, cannot be overcome in just a few years. The networks are still limited to a small group of the elite in the region – apart from border trade and family contacts. Active inclusion of the population, especially in institutional cooperation, for example within the framework of the Euroregions, must now follow. The introduction of the Shengen Agreement should not lead to a restriction on every day cooperation between the border regions, as the latter is an important guarantor for a successful completion of EU expansion in the East.

Details

ISSN :
23813652
Database :
OpenAIRE
Journal :
IndraStra Global
Accession number :
edsair.dedup.wf.001..f48648a5df2ee2a8e5417f766bf87768