Die vorliegende Masterarbeit ist vom „Arbeitskreis Berufsverband Besuchsbegleitung Österreich“ (AK BBO) beauftragt worden, findet im Zuge des Forschungsprojekts “Besuchsbegleitung 2.0” statt und befasst sich mit Besuchsbegleitung in Österreich. Der Fokus dieser Arbeit wurde zudem auf die damit zusammenhängende Vernetzung mit fallbeteiligten Institutionen gelegt. Es wird tiefgreifend ein Einblick in die derzeit stattfindende Vernetzung zwischen Besuchsbegleiter*innen und anderen fallbeteiligten Institutionen gegeben und herausgearbeitet, in welchem Ausmaß, mit welchen Inhalten und zu welchem Zweck Vernetzung stattfindet. Der Fokus liegt im gesamten Prozess bei der Wahrnehmung von Besuchsbegleiter*innen aus ganz Österreich und wie diese Vernetzung in ihrer täglichen Arbeit (er)leben. Um dies erforschen zu können wurden fünf Fokusgruppen mit jeweils drei und eine Fokusgruppe mit zwei Besuchsbegleiter*innen gebildet. Für die durchgeführten Fokusgruppen wurden Besuchsbegleiter*innen aus jeweils immer einem anderen österreichischem Bundesland gewählt, um einen bundesländerübergreifenden Einblick zu generieren. Die Fokusgruppenaufteilung beziehen sich auf die Kontexte Fremdunterbringung und Trennung/ Scheidung, da von Unterschieden in den beiden Kontexten ausgegangen wird. Folglich soll daraus ein ganzheitliches Bild entwickelt werden, welches die Relevanz von Vernetzung im Sinne des Kindeswohls aufgezeigt und die Ableitungen für Veränderungen der institutionellen Durchführung von Vernetzung im Zuge von Besuchsbegleitungen ermöglicht. Die zentralen Ergebnisse der empirischen Erhebung zeigen auf, dass für die Besuchsbegleiter*innen besonders Klarheit und Struktur bedeutend sind. Klarheit und Struktur sind allerdings von der Definition bis hin zur Umsetzung von Vernetzung mangelhaft. Somit kann Vernetzung in all ihren Bestandteilen, wie Ablauf, Durchführung, Ausmaß, Inhalt und Entscheidung zur Einbeziehung fallbeteiligter Institutionen als herausfordernd gesehen werden. Außerdem weist Vernetzung eine hohe personenabhängige Umsetzung auf, weshalb Unsicherheit und Unklarheit bei den Besuchsbegleiter*innen verstärkt wird, da es keine standardisierten Abläufe und Anhaltspunkte für diese gibt. Ein weiterer Aspekt ist die teilweise nicht vorhandene Finanzierung von Vernetzung. Einerseits führt dies zu Unabwägbarkeit und Verwirrung in der täglichen Arbeit. Andererseits besteht unter anderem dadurch eine geminderte Bereitschaft, sich zu vernetzen, auch wenn festgestellt wurde, dass es sich positiv auf die Besuchskontakte auswirkt. Folglich kann als Fazit behauptet werden, dass Vernetzung mehr standardisierte Richtlinien benötigt, an welche sich sowohl Besuchsbegleiter*innen als auch fallbeteiligte Institutionen richten können. Gleichzeitig soll Vernetzung fallabhängig betrachtet und individuell, je nach Situation der zu begleitenden Personen im Sinne des Kindeswohls umgesetzt werden. Es sollte nicht von den professionellen Personen abhängig sein. Dafür ist sowohl eine Vernetzung mit anderen relevanten fallbeteiligten Institutionen als auch mit anderen Besuchsbegleitungen relevant, um sich gegenseitig zu unterstützen und für die tägliche Arbeit voneinander zu profitieren. This master thesis has been commissioned by “Arbeitskreis Berufsverband Besuchsbegleitung Österreich” (AK BBO), it is part of the research project "Besuchsbegleitung 2.0" and therefore deals with visit companions in Austria. The focus of this work was placed on the related networking with case-involved institutions. In-depth insight is provided into the current networking between visiting companions and other case-involved institutions. In addition, it is worked out to what extent, with what content and for what purpose networking takes place. Throughout the entire process, the focus is on the perceptions of visiting companions from Austria and how they experience networking in their daily work. In order to be able to explore this, six focus groups were formed, each with three visiting companions. For each of the conducted focus groups, visit companions from different provinces in Austria were selected to generate a cross-provincial insight. The division of the focus groups refers to the contexts of out-of-home care and separation/divorce, as it is assumed that there are differences in both contexts. Consequently, a holistic picture is to be developed, the relevance of networking in terms of the best interests of the child is to be shown and derivations for changes in the institutional implementation of networking during visit companionship can be made. The central results of the empirical survey show that clarity and structure are particularly important for the visit companions. However, these are deficient from the definition of networking to its implementation. Thus, networking can be seen as challenging in all its components, such as process, implementation, extent, content and involvement of case-involved institutions. Networking is highly dependent on the individuals conducted with the case, which increases uncertainties and a lack of clarity among the visiting companions, as there are no standardized procedures and reference points for these processes. Another aspect is the partial lack of funding for networking. On the one hand, this leads to unpredictability and confusion for the daily work. On the other hand this results in a reduced willingness to network in general, even though it was found to have a positive impact on visitation contacts. It can be concluded that networking needs more standardized procedures to follow for both: visiting companions and case- involved institutions. At the same time, networking should be considered case- dependent and implemented according to the situation of the accompanying people. Networking should have the children´s best interests at heart and not depend on the professionals. Therefore, networking with other relevant institutions as well as other visiting companions involved in the case is relevant to support each other and benefit from each other on a daily basis. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2022