Sexualität ist von zentraler Bedeutung im Leben der Menschheit. Der Grundsatzerlass Sexualpädagogik des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung bestätigt das auch und setzt dementsprechende Ziele für den Unterricht an Österreichs Schulen, als Zeichen dafür, wie wichtig für die Politik die sexuelle Entwicklung der österreichischen Gesellschaft ist. Hierbei wird jedoch nicht nur das Generieren von Wissen angesprochen, sondern auch die Entwicklung Kompetenzen, den gesamten Bereich der Sexualität betreffend. Auch die Entfaltung einer positiven Haltung gegenüber der Sexualität bei den Schülern ist Inhalt des Erlasses. Der Grundsatzerlass Sexualpädagogik strebt auch eine Entwicklung der Persönlichkeit bei den Schüler*innen an, die die Ausdrucks- und Auseinandersetzungsfähigkeit fördern soll. Der Aufbau von Körperkompetenzen und Körperwahrnehmung sind weitere Kompetenzen, die bei den Lernenden unterstützt werden sollen. Der Frage, worum es sich bei »Sexualität« genau genommen handelt, wird ebenso nachgegangen, wie der Entwicklung davon. Die Sexualität hat unterschiedliche Funktionen und Aufgaben, die sich nicht nur auf die Fortpflanzung reduzieren las-sen. Weitere Inhalte bilden die historische Entwicklung der Sexualität, wie auch der Sexualpädagogik. Welche Ziele die Sexualpädagogik verfolgt und wie sie diese zu erreichen sind wir ebenso thematisiert. Es wird eine Auseinandersetzung stattfinden mit dem Begriff des »ganzheitlichen Ansatzes« der Sexualpädagogik. Was bedeutet ganzheitlich in der Sexualerziehung und was beinhaltet er? Wie sieht es mit dem ganzheitlichen Ansatz in approbierten Schulbüchern aus? Diese Fragen zu erforschen ist Teil dieser Arbeit. Sie geht ebenfalls der Frage nach, inwieweit diese Ziele in den Schulen, mit den vorhandeneren Schulbüchern, erreicht werden können. Das Paper geht auch der Frage nach, was Schüler*innen interessiert und welche Fragen sie zum Thema Sexualität haben. Die Informationsquellen, die junge Menschen in ihrem Alltag nutzen, sind vielfältig. Woher aber beziehen sie ihr Wissen in Belangen von Sexualität, Beziehung und Partnerschaft.Der zweite Teil widmet sich der Erstellung eines sexualpädagogischen Gesamtkonzepts. Zu Beginn wird die Thematik der Sexualität allgemein beleuchtet. Was bedeutet Beziehung, Liebe und Sexualität aus dem Blickwinkel der »ganzheitlichen Sexualpädagogik«? Generell tendiert die Sexualpädagogik zum Ansatz der »Gefahrenabwehrpädagogik«. Dabei wir das Hauptaugenmerk auf Belange wie Verhütung vor Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten gelegt. Ein Auszug aus der Anatomie findet ebenfalls noch Platz. In Punkto Anatomie beschränken sich die Darstellung auf Querschnitte der Sexualorgane, mit denen die Jugendlichen oft nichts anzufangen wissen. Faktoren wie Liebe, Lust und Leidenschaft werden jedoch gänzlich ausgeklammert. In allen Medien taucht das Wort »Liebe« immer wieder auf. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Eine Darstellung dieses Ausdruckes ist ebenfalls Teil des sexualpädagogischen Konzeptes. Im anatomischen Teil wird beginnend der Bau der weiblichen Geschlechtsorgane genauer beschrieben. Dabei werden jedoch nicht nur die inneren Organe, sondern auch die äußeren Geschlechtsmerkmale bildlich dargestellt und beschrieben werden. Beim ganzheitlichen Ansatz wird auch Wert daraufgelegt, bei der Wortwahl sensibel zu sein und besonders bei den Mädchen auf Begriff zu verzichten, die Scham bei ihnen auslösen könnten. Die Aufgaben der Sexualhormone bei Frauen werden ebenso erläutert, wie auch eine kurze Beschreibung über deren Rolle beim weiblichen Zyklus. Die männlichen Geschlechtsorgane sind auch Inhalt und werden verständlich beschrieben, ebenso innerlich, wie auch äußerlich. Im letzten Abschnitt werden Themen wie Verhütung, sowohl von Schwangerschaft als auch Geschlechtskrankheiten und Geschlechtskrankheiten selbst bearb eitet., Martin Taitl, Ulg_masterthese Universität Klagenfurt 2022