1. Erfassen von Ursache-Wirkungs-Beziehungen in Flusslandschaften: Vermittlung von Systemwissen in Schulen als Beitrag für ein nachhaltiges Flussgebietsmanagement
- Author
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Roland Grillmayer, Andreas Zitek, Michaela Poppe, Susanne Muhar, S. Preis, Reinfried Mansberger, and Sigrid Scheikl
- Subjects
Fluid Flow and Transfer Processes ,General Energy ,Political science ,Humanities ,Water Science and Technology - Abstract
Das wissenschaftliche Verstandnis von Prozessen in Flusslandschaften stellt eine wichtige Basis fur die Einbindung der Bevolkerung in ein wirkungsvolles und nachhaltiges Flussgebietsmanagement dar. Durch Vermittlung von Systemwissen an SchulerInnen sollen diese als zukunftige BewohnerInnen und NutzerInnen von Flusslandschaften Zusammenhange erkennen, Projektentscheidungen und Masnahmen verstehen und nachhaltige Planungen unterstutzen. Im Oktober 2012 startete aus diesem Grunde im Rahmen des Forschungsprogrammes „Sparkling Science“ des Bundesministeriums fur Wissenschaft und Forschung das Projekt „FlussAu:WOW!“. Im Rahmen dieses Projektes arbeiten WissenschaftlerInnen gemeinsam mit SchulerInnen zweier BG/BRG-Oberstufenklassen uber einen Zeitraum von zwei Jahren zu Forschungsfragen des Flusslandschaftsmanagements. Fachliches Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Indikatorensets, um die Funktionalitat des Fluss-Auen-Niveaus abzubilden. Gemeinsam mit den SchulerInnen wurden im ersten Schuljahr Forschungsfragen in Workshops bearbeitet, Freilandkartierungen durchgefuhrt und die Ergebnisse der Feldarbeit analysiert. In den Bearbeitungen und Diskussionen wurden von Seiten der WissenschaftlerInnen immer wieder die komplexen Zusammenhange in Fluss-Auensystemen aufgezeigt. Die Wissensevaluierung der im Projekt beteiligten SchulerInnen erfolgte mittels Pra- und Post-Tests. Die Analyse der Pra-Tests zeigte grose Wissenslucken zu Fragen des Flusslandschaftsmanagements u. a. uber signifikante Belastungen von Flusslandschaften. Der Vergleich der Pra- und Post-Tests dokumentierte einen signifikanten Anstieg des Faktenwissens der Jugendlichen nach dem ersten Schuljahr. Eine Vernetzung des Wissens und das Erkennen von Ursache-Wirkungs-Beziehungen waren aber nur in Einzelfallen im Post-Test erkennbar. Neben Faktenwissen stellt vor allem das Wissen um die Vernetzung einzelner Systemelemente eine wesentliche Basis der wissenschaftlichen Bildung dar. Interaktive, moderne Ansatze haben bei der Vermittlung von Systemwissen eine grose Bedeutung. Im Rahmen des „FlussAu:WOW!“-Projektes wird das systembasierende Lernen im zweiten Schuljahr mithilfe einer neuartigen Modellierungs- und Simulationssoftware umgesetzt. Die Befragung der SchulerInnen nach deren Interessen zeigte sowohl im Pra- als auch im Post-Test eine hohe Motivation an der Forschungsmitarbeit und groses Interesse an Fragen zu Umwelt und Natur. Bereits nach dem ersten Schuljahr konnte die Zusammenarbeit WissenschaftlerInnen/ PadagogInnen/ SchulerInnen damit einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigen Flussgebietsmanagement liefern.
- Published
- 2013
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