1. Kallusdistraktion des Mittelgesichts bei ausgeprägter Mittelgesichtshypoplasie
- Author
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Thoralf Primm, Alexander Hemprich, and Thomas Hierl
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Otorhinolaryngology ,business.industry ,Medicine ,Oral Surgery ,business - Abstract
Fragestellung: Fur Patienten mit hypoplastischem/atrophem Mittelgesicht konnte die Kallusdistraktion eine neue Therapiealternative darstellen. Material und Methoden: Im Zeitraum von Mai 1998–¶Marz 1999 wurden 6 Patienten mit einem extraoralen Distraktor (RED) behandelt. Es handelte sich um 4 Frauen und 2 Manner im Alter von 16–55 Jahren, wobei bei ¶5 Patienten eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte vorlag. Im Oberkiefer zahnlos waren 4 Patienten (bzw. es waren maximal 2 Zahne vorhanden). Ergebnisse: Unter schrittweiser Distraktion (1 mm/¶Tag) konnte in allen Fallen eine ausreichende Vorverlagerung des Mittelgesichts erzielt werden (16–¶31 mm). Als Komplikationen traten 1-mal eine Halolockerung sowie temporare „Spannungsschmerzen“ auf. Veranderungen der Sprache (velopharyngeale Insuffizienz) unter oder nach der Distraktion konnten in keinem Fall festgestellt werden. Gemas den bisherigen Resultaten scheint im zahnlosen-atrophen Kiefer eine sagittale Uberkorrektur von etwa 20% angezeigt zu sein. Schlussfolgerungen: Die Kallusdistraktion des Mittelgesichts stellt bei Problemfallen eine Alternative zur konventionellen orthognathen Chirurgie dar. Der Einsatz eines extraoralen Distraktors erlaubt eine ausreichende Kontrolle des Distraktionsvektors, was bei komplexen Bewegungen des Mittelgesichts notwendig ist.
- Published
- 2000
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