Betrachtet man politisch-kartographische Darstellungen des europäischen Kontinents, stechen häufig zwei Regionen aufgrund ihres abgebildeten Sonderstatus besonders ins Auge: die Krim und der Kosovo. Beide Gebiete unterliegen seit einigen Jahren Territorialkonflikten internationaler Tragweite. Während die Krim eine Art bedrängte Rolle zwischen Russland und der Ukraine einnimmt, verteidigen weite Teile der kosovo-albanischen Bevölkerung des Balkans die proklamierte Unabhängigkeit ihrer Nation – sie stoßen dabei auf Widerstand vonseiten der jeweiligen Aggressorenmächte. Im Angesicht des aktuellen Russisch-Ukrainischen Krieges bietet die vorliegende Arbeit einen Überblick sowie eine Perspektive auf die Geschehnisse, welche sich unter dem Begriff „Krieg auf der Karte“ subsummieren lassen. Denn: Was seit Februar 2022 in der Ukraine passiert, hat eine Vorgeschichte. Diese ist eng mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 verwoben. Ebenso lässt sich über das Spannungsfeld zwischen Kosovo und dem „Mutterstaat“ Serbien ein gewisser Bogen der Aktualität spannen. Nicht zuletzt weisen beide in dieser Arbeit adressierten Territorialkonflikte Zusammenhänge und Ähnlichkeiten auf, die in akademischen und journalistischen Publikationen bisher wenig ernsthafte Beachtung erfahren haben. Um zu sinnvollen, horizonterweiternden Ergebnissen zu gelangen, ist diese Arbeit in drei Sektionen geteilt, die je ein bestimmtes Ziel verfolgen, aber auch wechselwirkend untereinander fungieren: Nach einem historischen Abriss widmet sich der Fokus dem Bereich mediale Propaganda, um abschließend eine praxisnahe Suchmaschinenanalyse durchführen zu können. Insgesamt wird geklärt werden, dass die Entwicklung der umstrittenen Gebiete nach ähnlichen historisch-soziokulturellen, semiotischen, genauso wie wortbezogen-linguistischen Mustern abläuft, sie und alle involvierten Konfliktparteien sich ideologisch klaren Narrativen verschreiben und ihre Bevölkerungen diesen – mehr oder weniger erfolgreich – aussetzen. When looking at political cartographic representations of the European continent, two regions often stand out due to their depicted special status: Crimea and Kosovo. Both areas have been subject to territorial conflicts of international scope for several years. While Crimea occupies a kind of pressed role between Russia and Ukraine, large parts of the Kosovar Albanian population in the Balkans defend the proclaimed independence of their nation – encountering resistance from the respective aggressor powers. In the face of the current Russian-Ukrainian war, this thesis offers an overview and a perspective on events that can be subsumed under the term “War on the Map”. What has been happening in Ukraine since February 2022 has a history, which is closely interwoven with the annexation of Crimea in 2014. Likewise, the tension between Kosovo and its “mother state” Serbia provides a certain arc of topicality. Last but not least, both territorial conflicts addressed in this work show connections and similarities that have so far received little substantial attention in scholarly and journalistic publications. In order to arrive at meaningful, horizon-expanding results, this work is divided into three sections, each pursuing a specific goal, but also functioning interactively with each other: After a historical outline, the focus will be on the area of media and propaganda in order to conclude with a practical Search Engine Analysis (SEA). On the whole, it will be clarified that the development of the disputed territories follows similar historical-sociocultural, semiotic, as well as linguistic patterns, they and all involved conflict parties subscribe to ideologically distinct narratives and expose their populations to them – more or less successfully. Florian Hofbauer Bachelorarbeit FH JOANNEUM 2022