5 results on '"Kreisky"'
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2. Austro-Keynesianism and neo-corporatist influence
- Author
-
Winkler, Thomas
- Subjects
Austro-Keynesianism ,Austro ,Sozialpartnerschaft ,Kreisky ,SPÖ ,neo-corporatism ,social partnership ,Austro-Keynesianismus ,Keynes ,Neokorporatismus ,Korporatismus ,corporatism - Abstract
Beim Vergleich der europäischen Volkswirtschaften sucht man in der österreichischen Diskussion Begriffe wie Ordoliberalismus oder Freiburger-Schule vergebens. Sehr wohl finden sich, vor allem, wenn die Wirtschaftspolitik der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufgegriffen wird, der Ausdruck Keynesianismus und sehr bald auch der Begriff Austro-Keynesianismus. Bei Auseinandersetzung mit dem Austro-Keynesianismus fällt auf, dass diese Phase vorzugsweise der Wirtschaftspolitik der SPÖ-Alleinregierung in den 1970er Jahren und der Sozialpartnerschaft zugeschrieben wird. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Einflussnahme neokorporatistischer Organisationen während der Phase des Austro-Keynesianismus. Beabsichtigt wurde, Hintergründe zu erforschen, welche Aufschluss darüber geben, warum dem Keynesianismus, welcher die Volkswirtschaften vieler westlicher Staaten bis zum ersten Ölpreisschock im Jahr 1973 bestimmte, in Österreich das Präfix Austro zugeschrieben wurde. Die Forschungsfrage, inwieweit durch die Sozialpartnerschaft im Austro-Keynesianismus das Präfix Austro substituiert werden kann, soll beantwortet werden. Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde die Erhebungsmethode des offenen, leitfadengestützten Expert*inneninterviews verwendet, wobei insgesamt sieben männliche Personen, welche an wirtschaftspolitischen oder wirtschaftsstrategischen Stellen tätig waren oder sind, Vertreter neokorporatistischer Organisationen und der Autor eines wegweisenden Fachbuches als Interviewpartner gewonnen werden konnten. Aufbauend auf das durch die Literatur erhobene Wissen wurde der Leitfaden erstellt, welcher individuell an den Hintergrund der Experten angepasst wurde. Bei der getroffenen Auswahl wurde darauf geachtet, dass die Experten über entsprechendes Hintergrundwissen hinsichtlich der Wirtschaftspolitik der 1960er bis 1990er Jahre verfügen. Eine Auswertung erfolgte durch Anwendung der interpretativen Methode nach Meuser und Nagel, was dazu beigetragen hat, dass das fachspezifische Wissen in Kategorien geordnet dargestellt werden konnte. Mit zwei schriftlichen Stellungnahmen weiterer Expert*innen ließen sich die Ergebnisse ergänzen. Hinsichtlich der zentralen Forschungsfrage lässt sich feststellen, dass durch das Präfix Austro sowohl Elemente des austro-keynesianischen Instrumente-Mix, allen voran die Hartwährungspolitik, mit welcher sich die österreichische Währung Schilling an der westdeutschen Währung D-Mark orientierte, als auch durch jene durch die verhandelnden Akteure der Sozialpartnerschaft zum Ausdruck gebrachten Dialogkultur verkörpert wird. Durch diese Dialogkultur gelang es, während einer langen Phase der SPÖ-Alleinregierung die Stimmen der Opposition in die Regierung zu kommunizieren und diese an Entscheidungen partizipieren zu lassen, weshalb erklärt werden kann, dass eine Partei dreizehn Jahre lang allein regieren konnte. Das gemeinsame Bemühen der Sozialpartnerschaft wird mitunter dadurch zum Ausdruck gebracht, dass ein ÖGB-Präsident eine ausverhandelte Lohnerhöhung im Jahr 1973 anlässlich einer Verteuerungswelle von Rohöl in eine moderate Anpassung abänderte, obwohl zu diesem Zeitpunkt Vollbeschäftigung vorlag und sich die Gewerkschaft in einer ausgesprochen guten Verhandlungsposition befand. Diese spezifische Form der Wirtschaftspolitik, bei welcher nicht ausschließlich nachfrageorientierte, in erster Linie keynesianische Instrumente Anwendung fanden, konnte sich nur die kleine, exportorientierte österreichische Volkswirtschaft erlauben, weshalb erklärt werden kann, dass in Österreich im Gegenzug zu anderen Volkswirtschaften länger an keynesianischem Gedankengut festgehalten wurde. Vielseitige Eindrücke weisen darauf hin, dass ohne Einbeziehung der Sozialpartnerschaft der Austro-Keynesianismus nicht möglich gewesen wäre und der Einfluss dieser zur Stabilität und Kontinuität beigetragen hat. Diese Masterarbeit greift eine nationale Wirtschaftspolitik der Vergangenheit auf, welche unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen aufgrund der Einbindung Österreichs in die Europäische Union nicht mehr realisierbar wäre. Dennoch werden Handlungsempfehlungen wie die verstärkte Einbindung neokorporatistischer Organisationen in politische Entscheidungsprozesse oder die Möglichkeit der staatlichen Preisregulierung aufgezeigt, welche sich durchaus aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Turbulenzen, die durch den von Russland gegen die Ukraine geführten Invasionskrieg hervorgerufen werden, bewähren können. In the Austrian discussion regarding the comparison of European economies, one searches in vain for terms such as ordoliberalism or the Freiburger Schule. The expression Keynesianism and, very soon, the term Austro-Keynesianism are used, especially when the economic policy of the second half of the last century is debated. When dealing with Austro-Keynesianism, it is noticeable that this phase is mainly attributed to the SPÖ's sole government in the 1970s and to the concept of social partnership. This master thesis deals with the influence of neo-corporatist organizations during the phase of Austro-Keynesianism. The intention was to research the historical circumstances to shed light on the question why Keynesianism, which determined the economies of many western countries until the first oil price shock in 1973, was given the prefix Austro in Austria. One aim was to answer the question to what extent the use of the prefix Austro can be explained by the implementation of the concept social partnership in Austria. In order to be able to answer the research question, the survey method of open, guided expert interviews was used, whereby a total of seven people who were or are active in economic policy or economic strategy positions, representatives of neo-corporatist organizations and the author of an pioneering reference-book, were won as interview partners. Based on the knowledge the author was able to gain by studying the literature, a guide was created, which was individually adapted according to the background of the experts. When making the selection, it was ensured that the experts have deep knowledge concerning economic policy from the 1960s to the 1990s. An analysis was carried out using the interpretative method according to Meuser and Nagel, which resulted in the fact that the collected expertise can be illustrated by grouping them in categories. The results were supplemented with two written statements. Regarding the central research question, it can be stated that the prefix Austro reflects both most important elements of Austro-Keynesianism, above all a specific currency policy, with which the Austrian currency Schilling was based on the West German currency D-Mark, as well as the culture of dialogue executed by the negotiating actors of the social partnership. Through this culture of dialogue it was possible to communicate the views and ideas of the representatives of the political opposition during a long phase of the SPÖ's sole government and it allowed them even to participate in decisions. This is one reason to explain the fact that one party was able to govern alone for thirteen years. The joint efforts of the social partnership are sometimes demonstrated by the fact that an ÖGB president changed an already negotiated wage increase in 1973 to a moderate adjustment against the background of massive price increases for crude oil, although at that time the union was generally strong and in an extremely good negotiating position. Only the small, export-oriented Austrian economy could manage this specific form of economic policy, in which not only demand-oriented, Keynesian-instruments were used, which is why it can be explained that in contrast to other economies, Keynesian ideas were held onto for longer in Austria. Various signs that Austro-Keynesianism would not have been possible without the involvement of the social partnership and that the influence of this instrument has contributed to stability and continuity in the country. This master's thesis takes up a national economic policy of the past, which would no longer be feasible under the current framework conditions due to Austria's integration into the European Union. Nevertheless, recommendations for action such as the increased involvement of neo-corporatist organizations in political decision-making processes or the possibility of governmental price regulation are shown, which can certainly prove their worth due to the current economic and political turbulence caused by the invasion war waged by Russia against Ukraine. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2022
- Published
- 2022
3. Die Geschichtspolitik zum Thema Nationalsozialismus in der Ära Kreisky
- Author
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Pschernig, Lino
- Subjects
Wiesenthal ,Justiz ,Kreisky ,Geschichtspolitik ,Nationalsozialismus ,national sozialism ,Opfermythos ,victim myth ,justice ,politics of history - Abstract
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Österreich „als erstes Opfer“ das „Sonderprivileg“, die Jahre 1939-45 weitgehend hinter sich zu lassen und die „Stunde null“ einzuläuten. Sie ebnete ein freies Feld zur Neuverhandlung identitätsstiftender Staatsnarrative. In der vorliegenden Arbeit geht es zu Beginn darum, die Rahmenbedingungen und Hintergründe dieser Neuauslegung der österreichischen Historie zu deuten und zu beleuchten. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den vorangestellten geschichtspolitischen Fragestellungen, nach Instrumentalisierung historischer Ereignisse, selektiver Geschichtsbetrachtung, sowie der Konstruktion konstitutiver und identitätsbekundender Narrative. Ebenso gilt es, mögliche Veränderungsprozesse und Aufweichungstendenzen geschichtspolitischer Mythen, mit Fokus auf das verzerrte Opferselbstbild, im Laufe der untersuchten Perioden zu erkunden. Auch markante Ereignisse, wie die Februarkämpfe 1934, die prägend für die ambivalenten geschichtspolitischen Deutungszugänge der beiden Großparteien SPÖ und ÖVP waren, werden knapp umrissen, zumal sich ihr Bedeutungsgehalt vor allem innerhalb der Kreisky-Jahre (1970-1983) maßgeblich auf Kreiskys misstrauisches Verhältnis zur ÖVP bzw. seine liberale Beziehung zur FPÖ sowie den ehemaligen Nationalsozialisten auswirkte. Nachdem Geschichtspolitik in starker Wechselwirkung zur Gesellschaft steht, unterliegt die Arbeit dem Anspruch, die geschichtspolitischen Prozesse stets im Spannungsverhältnis zur gesellschaftlichen Rezeption zu erfassen. Demnach geht es auch um eine Bestandsaufnahme des politischen und gesellschaftlichen Umgangs mit jenen Protagonisten/-Innen, die es wagten, kritische Gegendiskurse einzufordern. Insofern soll eine Annäherung an die Entstehung der Zeitgeschichte als Forschungsdisziplin samt ihrer federführenden Akteure/-Innen erfolgen, um Einblicke in das damalige Forschungsgeschehen zu erlangen. Fragen nach dem Wandel sowie den antreibenden Motiven der thematischen Schwerpunktsetzungen bilden ebenso Gegenstand der Betrachtung, wie auch der Grad an politischer Einflussnahme auf die Zeitgeschichtswissenschaft. Nachdem aktuell immerzu die Waldheimdebatte als die alleinstehende Zäsur für die Erosion des Opfermythos hochstilisiert wird, soll in der vorliegenden Arbeit geklärt werden, ob sich auch schon während der „Kreisky-Ära“ signifikante Verschiebungen aufdrängten, die einen Beitrag zur Aufweichung des Opferstatus leisteten. Im Rahmen des verfolgten Anspruchs einer breiten „Gesamtaufnahme“ bilden die Skandale um Wiesenthal und Kreisky einen zentralen Gegenstand der Ausarbeitung. Dabei stechen zum einen die geschichtspolitischen Funktionsweisen, die der brisante Konflikt bereitstellte, hervor, zum anderen rückte im Zuge des Streits auch die biographische Dimension um die jüdische Herkunft des Bundeskanzlers in den Vordergrund des Diskurses. Nicht nur innenpolitisch, sondern auch außenpolitisch, allen voran im (un)diplomatischen Zugang zu Israel, entfaltete die bewusste Instrumentalisierung des biographischen Hintergrunds Wirksamkeit. Anhand des Umgangs mit dem Nahostkonflikt lassen sich auf der Ebene der verdrängten kollektiven Vergangenheit hervorragend jene typischen Abwehrmuster hervorheben, die auch schon innerhalb der „Wiesenthal-Affäre“ den Diskurs dominierten. Der rege Zuspruch zur Nahostpolitik, der sich u.a. im gesteigerten Nationalbewusstsein der Österreicher/-Innen niederschlug, gibt zudem Einblicke über die überwiegend unreflektierte Akzeptanz, die sich quer durchs gesamte Gesinnungsspektrum durchzusetzen vermochte. Neben Bruno Kreisky nahm auch sein Justizminister Christian Broda eine wichtige Stellung im geschichtspolitischen Geschehen ein. Dahingehend erfährt Brodas Einfluss auf die gerichtliche Aufarbeitung der österreichischen Nazivergangenheit besondere Beachtung. Sowohl die geleisteten Ahndungserfolge als auch die justizpolitischen Unterlassungen und Versäumnisse der Strafverfolgung werden diskutiert. Die letzten beiden Abschnitte behandeln zwei dicht aufeinander folgende Ereignisse, die zwar nicht dem direkten Einfluss der Politik unterstanden, aber dennoch, oder gerade deswegen brisante geschichtspolitische Wirkkraft entfalteten. Den Anfang machte das Jahr 1978, das im Zeichen des 40-jährigen Gedenkens an den Anschluss stand. Im zeithistorischen Diskurs wird das Jahr auch als eine neue Phase der Vergangenheitsbewältigung betitelt. Dieser Feststellung wird im folgenden Kapitel nachgegangen. Intensivere Betrachtung erfahren die Auswirkungen des national wie international vielbeachteten Medienspektakels „Holocaust“ 1979. Auf Grundlage von durchgeführten Meinungserhebungen, lassen sich die Effekte von „Holocaust“ valide nachvollziehen. Außerdem liefern uns Bestandsaufnahmen des Medienspiegels sowie die Ermittlung nach konkreten politischen Reaktionen Auskünfte über mögliche Wandlungen des Geschichtsumgangs, zugunsten einer intensivierten Aufklärungsbereitschaft., Lino Pschernig, Diplomarbeit Universität Klagenfurt 2021
- Published
- 2021
4. Addressing Root Causes – the Example of Bruno Kreisky and Austria’s Confrontation with Middle Eastern Terrorism
- Author
-
Thomas Riegler
- Subjects
Root Causes ,Austria ,Kreisky ,Political science ,Social Sciences - Abstract
The tenure of Austrian chancellor Bruno Kreisky (1970-1983) is best known as a period of socio-political reform that profoundly transformed and modernized the country. Kreisky is also renowned as a statesman whose international stature was disproportional to Austria’s actual geopolitical insignificance. What is less well known is Kreisky’s counterterrorism policy, which is exceptional both in the context of the 1970s and 1980s as well as that of today. In short: Kreisky argued strongly that terrorism could only be tackled if its root causes were addressed. In order to fight terror, the grievances causing it have to be removed as a form of prevention. Kreisky specifically focused on the Middle Eastern conflict, which, from his point of view, could only be solved by means of a just peace. To achieve this result, a legitimate political representation of the Palestinian cause had to be fostered, thereby rendering the rampant “armed struggle” of militant Palestinians obsolete. This article aims to explore and evaluate Kreisky’s unique counterterrorism policy - both in terms of its successes and failures: on the one hand, Kreisky contributed to the international legitimisation of the Palestinian Liberation Organization (PLO) and its chairman, Yassir Arafat, while, on the other hand, Austria suffered some ‘ blowback’ in the form of terrorist attacks orchestrated by hard-line Palestinian elements.
- Published
- 2011
5. Die Bildungspolitik der Zweiten Republik bis zum Ende der 'Ära - Kreiskys' : zwischen ökonomischen Herausforderungen und normativen Idealen; über die Natur von Reformen im Bildungswesen
- Author
-
Pham Xuan, Robert and Pham Xuan, Robert
- Abstract
Durch den Schrecken und die Gräuel der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges sieht sich die Zweite Republik in Österreich vor mannigfaltigen Herausforderungen. Neben der bis heute andauernden und noch nicht endgültig beantworteten Frage über die Täterschaft Österreichs, galt es ein „neues“ Österreich aufzubauen, welches durch die Grundpfeiler der Demokratie zu begründen sei. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges steht die junge Alpenrepublik vor einem theoretischen Neuanfang, der in den frühen Jahren der realpraktischen Realität viel mehr die Ausmaße einer Restauration einnahm. Diese Veränderungs- und Beharrungsmechanismen werden einen wichtigen Stellenwert in dieser Diplomarbeit einnehmen. Diese Abschlussarbeit wird sich maßgeblich mit den Entwicklungen, Restaurationen, Erneuerungen sowie den dazugehörigen Diskursen der österreichischen Bildungspolitik beschäftigen. In einer kritisch historischen Zeitreise lädt Sie der Verfasser dieser Arbeit ein, die Dynamiken und Veränderungen des österreichischen Schulwesens zu erfassen und greifbarer zu machen. Ausgehend vom Ende des Zweiten Weltkrieges über die Neuorganisation des Schulwesens im Jahr 1962 bis zum Ende der „Ära Kreisky“ 1983 werden die historischen Veränderungen sowie restaurativen Prozesse der bildungspolitischen und wirtschaftlichen Landschaft in Österreich versucht, chronologisch in einen Zusammenhang zu stellen. Dieser Zusammenhang ergibt sich aus der zentralen These dieser Diplomarbeit. Die zu überprüfende Ausgangsfrage dieser Arbeit verortet sich in den Vernetzungsmechanismen zwischen wirtschaftlicher Prosperität und potentiellen Veränderungen im österreichischen Schulwesen. Innerhalb der bildungspolitischen Diskurse nach dem Zweiten Weltkrieg erscheint die treibende Kraft für potentielle Veränderungen im Schulwesen, die ökonomische Lage sowie deren anzustrebende Entwicklungen zu sein. Die zu untersuchende These wird sich daher mit den bildungspolitischen Veränderungsprozessen beschäftigen, welche ihren disku, Verfasser Robert Pham Xuan, Diplomarbeit Universität Innsbruck 2019
- Published
- 2019
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