1. Bewertung klinischer Arzneimittelprüfungen durch Ethikkommissionen: Änderungen durch die neue EU-Verordnung 536/2014 (CTR) und nötige Harmonisierungsmaßnahmen
- Author
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Claudia Raffauf-Seufert and Guido Grass
- Subjects
Public Health, Environmental and Occupational Health - Abstract
ZusammenfassungNach Wirksamwerden der Verordnung (EU) Nr. 536/2014 (Clinical Trials Regulation – CTR) des Europäischen Parlaments und des Rates am 31.01.2022 hat sich das Antragsverfahren für klinische Prüfungen grundlegend geändert. In diesem Beitrag werden die grundlegenden Verfahrensänderungen und die daraus für Deutschland und insbesondere für die Ethikkommissionen folgenden Veränderungen dargestellt. Auf die Harmonisierungsbestrebungen der Ethikkommissionen auf der EU-Ebene wird eingegangen.Nach der neuen EU-Verordnung ist in Deutschland nur noch jeweils eine einzige Ethikkommission in die Genehmigung einer klinischen Arzneimittelprüfung eingebunden. Das bisherige Benehmensverfahren unter Einbeziehung mehrerer lokal zuständiger Ethikkommissionen wurde abgelöst. An dessen Stelle ist eine engere Zusammenarbeit der Ethikkommissionen mit den Bundesoberbehörden durch die Erstellung eines gemeinsamen Bewertungsberichts (Assessment-Report) sowie mit den anderen EU-Mitgliedsländern im Rahmen der Konsolidierung der jeweiligen länderspezifischen Anforderungen getreten. Der zuvor mit dem Benehmensverfahren einhergegangene regelmäßige gegenseitige Austausch der Ethikkommissionen hatte jedoch dazu beigetragen, Entscheidungskriterien, aber auch die Ermessensentscheidungen zu harmonisieren. Durch den Wegfall dieses Austauschs sind zum einen detailliertere Verfahrensempfehlungen erforderlich, aber auch regelmäßige andere Austauschmöglichkeiten, um die bereits bestehenden Harmonisierungen nicht nur beizubehalten, sondern auch weiter voranzutreiben. Der Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (AKEK) steht dazu als Vertretung der einzelnen Ethikkommissionen auch in intensivem Austausch mit Bundesoberbehörden, Antragstellern, anderen europäischen Ethikkommissionen und europäischen Institutionen.
- Published
- 2022
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