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Während literarischen Texten im Zusammenhang mit Deutsch als Fremd- bzw. Deutsch als Zweitsprache vielerorts zwischenzeitlich eine untergeordnete Rolle zukam, hat sich dies in den letzten Jahren geändert. Folgerichtig stellen Almut Hille und Simone Schiedermair zu Beginn ihrer „Literaturdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ fest: „In jüngeren Forschungsdebatten zum Fremdsprachenunterricht kommt der Literatur eine zunehmend wichtiger werdende Rolle zu“. Eine „Literaturdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ zu schreiben, ist zweifellos ein anspruchsvolles Projekt, das nahezu der Quadratur des Kreises gleichkommen dürfte, denn allzu unterschiedlich sehen die Bedingungen an verschiedenen Standorten sowohl international als auch national aus; man denke nur an schulische bzw. universitäre Zielgruppen und die entsprechenden Curricula., Title in WoS: Literature Didactics German as a Foreign and Second Language. An Introduction for Study and Teaching

Im Beitrag wird der Versuch unternommen, Claus Altmayers 2015 formulierte Hinweise auf das Potential der Regionen für die Lehre der Landeskunde aufzunehmen und am Beispiel des Saarlandes zu konkretisieren. Kulturwissenschaftliche/Diskursive Landeskunde-Konzepte werden dabei mit vergleichsweise traditionellen Ansätzen verbunden, wobei auch literarische Texte mit einbezogen werden. Die präsentierten Überlegungen orientieren sich am Curriculum der Universität Uppsala und den dortigen Bedingungen; sie werden jedoch so offen wie möglich präsentiert, um die Übertragbarkeit auf andere Lehr-/Lernkontexte zu gewährleisten. Im Zentrum steht ein studierendenzentriertes und wissenschaftsbasiertes autonomes Lernen, das auch die Entwicklung der generischen Kompetenzen fördert und sich jenseits der allzu oft nur vermeintlich gesicherten Zahlen, Daten und Fakten bewegt.

Der vorliegende Beitrag mag in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich erscheinen: Erstens stammen die hier präsentierten Überlegungen nicht aus dem Mittelmeerraum, sondern von einem in Nordeuropa tätigen Germanisten, und zweitens handelt es sich nicht um einen im engeren Sinne wissenschaftlichen Beitrag, auch wenn es um Wissenschaft geht. Beides hat jedoch mit der Intention des in Palermo gehaltenen Vortrags zu tun, nämlich zwei Regionen in Kontakt miteinander zu bringen und ganz im Sinne des IVG- Kongresses den wissenschaftlichen Austausch über Landes- , Staats- und andere Grenzen hinweg wenn nicht zu initiieren, so doch auszubauen. Kulinaristisch gefasst kann die Druckfassung eines solchen Beitrags eher Vorspeisenplatte denn Hauptgericht sein – werden doch sehr unterschiedliche Aspekte berührt, von denen angenommen wird, dass sie sowohl Relevanz für den Mittelmeerraum und den Ostseeraum als auch darüber hinaus besitzen.In einem ersten Schritt wird die weder konzeptuell noch begrifflich keineswegs unumstrittene Region des Ostseeraums thematisiert (2), um sodann kurz auf unser Fach in dieser Region einzugehen (3) und dort verankerte Formen der Wissenschaftskooperation vorzustellen (4). In einem weiteren Schritt geht es anhand von Beispielen aus der germanistischen Forschung und Lehre um Themen, die sich möglicherweise für beide Regionen in besonderem Maße anbieten (5 bzw. vertiefend 6). Im Sinne eines Ausblicks (7) wird abschließend die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit der Vermittlung generischer Kompetenzen betont.

Title in Web of Science: German as a Foreign and Second Language & Cultural Studies. Approaches to social Realities

Obwohl den meisten Bürgerinnen und Bürgern bis zur ‚Wende' 1989/90 entsprechende Erfahrungen verwehrt waren, erschienen in der DDR zahlreiche Bücher über Reisen auch in das‚ westliche' Ausland. Im Zentrum der vorliegenden Studien stehen Texte aus vier Jahrzehnten über Frankreich, Irland und die nordischen Länder; das Spektrum der Verfasser reicht von Fred Wander und Walter Kaufmann über Hermann Kant und Rolf Schneider bis zu Reinhard Ulbrich, Gerti und Reiner Tetzner sowie weiteren Autorinnen und Autoren. Gefragt wird nach der Darstellung der bereisten Länder, aber auch nach den Entstehungsbedingungen der Bücher im Zuge des ,Druckgenehmigungsverfahrens' und nach Text-Bild-Beziehungen. Bis in die achtziger Jahre hinein werden die bereisten Länder bzw. deren politische Systeme eher kritisch gesehen und mehr oder weniger explizit und systematisch demontiert; im Laufe der Jahre lässt sich jedoch eine Ent-Politisierung erkennen. Ein Exkurs über Reisedarstellungen in Serien des Fernsehens der DDR am Beispiel von Zur See und Treffpunkt Flughafen sowie ein Kapitel über nach dem Mauerfall erfolgte Rückblicke von Schriftstellern auf ihre vor 1989 erschienenen Reisetexte runden den Band ab.

Beiträge zur 4. Konferenz des Netzwerks Landeskunde Nord in Tallinn am 26./27. Januar 2018

The article examines some textbooks for German as a Foreign Language which are currently used in Swedish schools: Lust auf Deutsch, Ausblicke and Lieber Deutsch 2.0. The focus lies on the question to what extent the legally established concept of mångfald (diversity) is realized in the textbooks – that is in regard to the discriminatory reasons of 'sex', 'ethniticy', 'religion or other belief', 'transgender identity or expression', 'sexual orientation', 'age' and 'disability'. Special emphasis is put on gender-aspects in the broader sense, based on a norm-critical approach. The results show that 'diversity' cannot be found in the textbooks; consequently, a desideratum for the revision or new development of textbooks respectively is identified.

Up till now, Karl-Markus Gauß has published five volumes of what has often been described as “journals”: Mit mir, ohne mich (2002), Von nah, von fern (2003), Zu früh, zu spät (2007), Ruhm am Nachmittag (2012) and Der Alltag der Welt (2015). The emphasis of this paper lies on the first two of these volumes which are labelled respectively as “Ein Journal” and “Ein Jahresbuch”. A special focus lies on thematic continuities, such as the historical and present peripheries of Europe and its populations and questions linked to the construction of identity. Gauß (self-)reflects critically on the historical roots of contemporary phenomena, which are often taken from medial incidents. The study shows aspects of the texts’ construction character. The crossing of boundaries on the thematic level is reflected in the transcending of literary genres: Gauß’ texts merge different genres into new shapes; his narration can be understood as a kind of resistance to cotemporary superficiality.

Das Studium in Schweden und somit auch das Deutsch- bzw. Germanistik-Studium sieht eine Wissenschaftsorientierung von Beginn an in allen Bereichen der Lehre vor, d.h. auch in Lehrveranstaltung zu Sprachfertigkeit und zur Landeskunde der deutschsprachigen Länder. Der vorliegende Beitrag beschreibt zunächst diese spezifischen Hintergründe, um sich sodann mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die Lehre der Landeskunde an schwedischen Universitäten stärker wissenschaftsorientiert gestaltet werden kann. Einblicke in Curricula und Unterrichtspraxis sowie Daten aus einem kürzlich abgeschlossenen Dissertationsprojekt verdeutlichen zudem das Potenzial kulturwissenschaftlich orientierter Landeskunde-Ansätze für eine explizite Wissenschaftsorientierung., In Sweden, university studies and hence also German Studies require research-based teaching on all levels. This even includes regular language acquisition courses and courses on Landeskunde, i.e. on culture, history and society. This paper describes the specific context of German Studies in Sweden and demonstrates how seminars on Landeskunde can be developed in an even more research-oriented way. By analysing existing curricula and specific teaching practices as well as by utilising results of a recently completed PhD project this paper delivers new insights into teaching German at Swedish universities and illustrate the learning potential of a cultural-studies-based concept of Landeskunde for research-oriented teaching.

Historische Tatsachen und Naturgesetze mögen gegeben sein, aber zum Verständnis derselben sowie der Umsetzung in konkrete Handlungen bedarf es der Vermittlung, die dieses Wissen in menschliche Lebenswirklichkeiten übersetzt, überträgt und übermittelt. Erst dadurch kann es relevant werden. Erst in der Überschreitung der Grenze vom Gegebenen hin zum Verstehbaren entsteht menschliches Wissen. Ein solches Wissen ist immer historisch wandelbar und kann kulturell verschieden aussehen, denn es ist immer jeweils gegenwärtig gedeutetes und deutendes Wissen. Bei dieser Vermittlung kommt der Literatur eine besondere Bedeutung zu, da sie dieses Wissens nicht nur als Repertoire bedarf, sondern es immer auch veranschaulicht und damit wahrnehmbar macht. Eben dadurch wird Literatur zu einem unerschöpflichen Reservoir menschlichen Wissens. Die Beiträge des Bandes gehen der variationsreichen Beziehung von Literatur und Wissen in der deutschen, polnischen, russischen und tschechischen Literaturgeschichte nach, gerade auch um den transnationalen und transdisziplinären Charakter dieser Relation hervorzuheben, die im Zentrum einer mehrjährigen Kooperation zwischen dem Slavischen Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und dem »Forum für deutsche Gegenwartsliteratur und Deutschlandstudien« an der Universität Göteborg stand., Forskningsfinansiär: Tjeckiska vetenskapsakademin