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Fluchtgeschichten stehen seit dem Zeitpunkt, als hunderttausende Menschen Wege und Umwege ausmachten, um nach Europa zu gelangen, auf der Agenda der politischen Debatten. Ob es die kriegsbedingte Flucht, die religiose Verfolgung oder die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit ist, die fur die existenzielle Entscheidung, die Heimat zu verlassen, bestimmend war, lasst sich oft erst in der Begegnung mit den Fluchtlingen und anhand ihrer biographischen Narrative rekonstruieren. Dem Medium Film kommt hierbei eine besondere Aufgabe zu, da es sowohl die politischen Strukturen, die zur Flucht gefuhrt haben, als auch die individuellen Motive, Ambivalenzen, Hoffnungen und Verlusterfahrungen einfuhlsam thematisiert und somit als kommunikativer Mittler zwischen Menschen auf der Flucht und den jeweiligen Aufnahmegesellschaften treten kann.

Unlike the migrant communities in Germany that are familiar and have been thoroughly described in the past, Jewish immigrants from the former Soviet Union are generally vocationally qualified when they arrive and possess considerable awareness of the demands of industrialized societies. While these migrants may associate settling in the Federal Republic above all with the hope of earning a secure living – in terms of social recognition and money they are having a crucial influence on the future of existing, unstable Jewish communities.

Soziale Arbeit tut sich schwer mit der Bestimmung Ihrer Adressaten. Zwar finden und erfinden ihre Akteure in den jeweiligen Handlungszusammenhangen wie in der akademischen wissenschaftlichen Reflexion begriffliche Bestimmungen, die Rede ist dann von Klienten oder Klientinnen (in Anlehnung an eine sozialanwaltliche Funktionsbestimmung Sozialer Arbeit vor allem in der Einzelfallhilfe), von Kundinnen oder Kunden (in Annahme einer marktfomig organisierten Dienstleistung), von Betroffenen (wenn kritische Stellungnahmen gegenuber strukturellen Ursachen mitschwingen), von Ratsuchenden (in Hinblick auf die Leistungen spezifischer Beratungsdienste) von jeweiligen Zielgruppen quer durch alle Lebensalter oder Lebensbereiche (Kinder- und Jugendliche, Schwangere, Ehepaare, Familien, Frauen, Manner, Migranten, Bewohner und Bewohnerinnen eines ausgewiesenen Stadtteils oder Wohngebiets, Alte, Hochbetagte usw.), von Hilfenehmern, Benachteiligten oder anhand von Problembestimmungen (z. B. Uberschuldete, Straffallige, Gewaltopfer oder Tater, Schulabstinente, Hochbegabte, Benachteiligte, Gefahrdete, Bildungsferne, Arme, Nichtsesshafte usw.). Jedoch scheint es kaum moglich, die begriffliche Unscharfe aufzuheben, ohne die der Sozialen Arbeit eingeschriebenen spezifischen Charakteristika „zwischen jeweils mehreren Stuhlen zu sitzen“ zu verleugnen.

Die Migration russischsprachiger Juden nach Deutschland seit Beginn der 1990er Jahre hat zu grosen Veranderungen in der hiesigen judischen Gemeinschaft gefuhrt, die sich auch und gerade in den judischen Gemeinden niederschlagen. Im zweiten Jahrzehnt der Einwanderung ist die anfangliche Euphorie einer wechselseitigen Ernuchterung gewichen. Wahrend mancherorts Distanz und Resignation zwischen „Alteingesessenen“ und „neu Zugewanderten“ uberwiegen, lassen sich bisweilen auch neue Formen des Miteinanders beobachten.

Fur moderne demokratisch verfasste Gesellschaften gilt generell, dass sie von all ihren Mitgliedern den Respekt vor der Wurde aller Menschen und die Anerkennung der Menschenrechte erwarten und dass diese Erwartung folglich auch jede padagogische Konzeption und alles padagogische Handeln grundsatzlich normiert. Bei genauerem Hinsehen jedoch tritt deutlicher hervor, dass wir uns mit „Anerkennung“ auf zwei unterschiedliche Dimensionen der Person beziehen: wir beziehen uns zum einen – unter dem Vorzeichen der fundamentalen Gleichheit aller Menschen und in universalistischer Perspektive – auf die Person als Weltburgerin und als Tragerin unverauserlicher Menschenrechte; wir beziehen uns aber immer auch zugleich – differenz-sensibel und in kontextualistischer Perspektive – auf die Person als unvertretbares Subjekt seiner Lebensfuhrung, das an einem Gelingen seines Lebens ein legitimes Interesse hat.

Seit mehreren Jahren begegnen sich Mitarbeiterinnen der Auslanderbehorde der Stadt Frankfurt und Beraterinnen von Frankfurter Beratungsstellen zu regelmasigen Fortbildungsveranstaltungen — den “Interkulturellen Gesprachen” — in der Evangelischen Akademie Arnoldshain. Uber das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main und die evangelische Akademie hinaus verantworten folgende Einrichtungen diese in ihrer Kontinuitat und Zusammensetzung einmalige Veranstaltungsreihe: das Amt fur Aus-und Fortbildung und das Amt fur Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main, der Evangelische Regionalverband Frankfurt am Main (Fachbereich Okumene und Auslanderarbeit) und die Okumenische Werkstatt Frankfurt. Trotz unterschiedlicher Aufgaben und Selbstverstandnisse eint die Tragergruppe von Anfang an die Uberzeugung, dass in einer Kommune wie Frankfurt, in der fast jeder dritte Bewohner keinen deutschen Pass besitzt, das Zusammenleben von Einheimischen, Zuwanderern und Fluchtlingen bewusst und gemeinsam gestaltet werden muss.

Die israelische Gesellschaft versteht sich als Einwanderungsgesellschaft. Alle Institutionen und Organisationen stellen die Immigration auf ihre Agenda und sind dementsprechend darauf angewiesen, Strukturen zu entwickeln, die fur die Integration der Migrantinnen und Migranten sowohl attraktiv als auch von Nutzen sind. Diese Herausforderung gestaltet sich besonders schwierig, da sich die Einwanderung durch eine ethnische Vielfalt auszeichnet. Die Zusammenfuhrung und die Verschmelzung der Zerstreuten in einem judisch gepragten und dominierten Gemeinwesen war das erklarte Ziel des zionistischen Projekts seit der Grundung der zionistischen Bewegung am Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Mit der Ausrufung des Staates Israel wurde der politischen Klasse bewusst, dass die Existenz des Staates in einer feindlich gesinnten arabischen Umwelt von einer kontinuierlichen Einwanderung und einer gelingenden Integration der Zuwanderer abhangen werde. Zugleich musste die israelische Offentlichkeit auch zur Kenntnis nehmen, dass sich die kommenden Einwanderungswellen — anders als die der bisherigen aus europaischen Landern stammenden Juden — aus Mitgliedern judischer Gemeinden arabischer und nordafrikanischer Staaten rekrutieren wurden. Dieser „Paradigmenwechsel“ in der Zusammensetzung der Einwanderergruppen hatte weitreichende Konsequenzen fur die Durchsetzung der zionistisch-sozialistischen Ideologie. Der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags liegt auf der Betrachtung der orientalisch-judischen Einwanderung nach Israel im Zeitraum zwischen 1950 und 1970.