School subjects have been criticized for their inability to make room for 21st century skills and for being disconnected from contemporary modes of knowledge production that work in cross-disciplinary and creative ways. However, other voices have claimed that post-disciplinary curricula underestimate the importance of the construction of intergenerational, specialized conversations about knowledge in schools. This article looks at contemporary curriculum reforms in order to analyze how they relate to these shifts and debates about disciplinary knowledge. The study presents eight curriculum documents set in effect between 2004 and 2018, which act as national regulatory frameworks for compulsory education in Latin America, Europe and Australia. Based on a critical and historical approach to school disciplines and disciplined knowledge, it is discussed how these documents organize, hierarchize and classify school knowledge, and the role and place they allocate to older forms of disciplinary knowledge as well as to new, post-disciplinary organizations. The findings point to complex developments in which both weaker disciplinary frames and the disciplinarization of new content (artistic, design, and technological education) can be observed. Also, the documents express significant national differences, which are telling of divergent political priorities and particular pedagogical traditions that play their part in the configuration of the curriculum frameworks. This approach intends to produce a more complex argument about current curriculum reform trends that debunks the idea that there is an unstoppable standardization around 21st century competences. (DIPF/Orig.) Schulfächer stehen einerseits in der Kritik, sogenannten '21stCentury Skills' keinen ausreichenden Raum geben zu können; sie wären stattdessen von den aktuellen Formen fächerübergreifender und kreativer Wissensproduktion abgekoppelt. Andererseits wird behauptet, dass überfachliche bzw. nicht mehr an den herkömmlichen Schulfächern organisierte Lehrpläne die Bedeutung generationenübergreifenden, spezialisierten Wissens für den Schulunterricht unterschätzen. In diesem Artikel wird untersucht, ob und in welcher Weise diese Diskurse um Fachlichkeit aktuelle Reformen von Lehrplänen, deren Konzeption und Implementierung beeinflussen. Hierzu wird eine Studie zu acht Lehrplandokumenten vorgestellt, die als nationale Rahmenregelungen zwischen 2004 und 2018 für das jeweilige Pflichtschulwesen in verschiedenen Ländern Lateinamerika, Europas und in Australien in Kraft traten. Aus der Sicht einer kritischen und historischen Auseinandersetzung mit Schulfächern und disziplinärem Wissen wird diskutiert, wie diese Curricula Schulwissen organisieren, hierarchisieren und klassifizieren. Dabei gerät auch in den Blick, welche Funktion und welchen Stellenwert neue Lehrpläne älteren Formen fachlichen Wissens zuweisen, aber auch, wie überfachliche Ansätze Eingang finden. Die Ergebnisse der Studie weisen dabei auf eine Vielzahl komplexer Entwicklungen hin, in denen sowohl die Abnahme fachlicher Rahmensetzungen als auch eine Disziplinarisierung, eine 'Verfachlichung', neuer Bildungsangebote zu beobachten sind. Die Lehrpläne der untersuchten Staaten zeigen im Vergleich erhebliche Unterschiede zueinander auf, denen unterschiedliche pädagogische Traditionen zugrunde liegen, die aber auch Ergebnis differenter politischer Schwerpunktsetzungen sind und die Gestaltung der Lehrplanrahmen beeinflusst haben. Diese Studie soll eine differenzierte Auseinandersetzung mit aktuellen Trends der Lehrplanreform ermöglichen und dabei zugleich die Behauptung entkräften, eine Standardisierung der '21stCentury Skills' schreite unaufhaltsam voran. (DIPF/Orig.)