Anspruchsgruppen haben eine steigende Erwartung, dass Unternehmen verantwortungsbewusst und nachhaltig handeln, und zwar gegenüber der Umwelt, der Gesellschaft und den Mitarbeitenden. Damit sich die Anspruchsgruppen ein Bild machen können von den diesbezüglichen Bemühungen der Unternehmen, entscheiden sich viele dazu, diese zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zu berichten. In den letzten Jahrzehnten hat daher die Nachhaltigkeitsberichterstattung wesentlich an Bedeutung gewonnen. Während vor ungefähr 30 Jahren nur circa 12% der grössten Firmen Berichte zur Nachhaltigkeit veröffentlicht hatten, taten dies im Jahr 2020 mehr als 80%. Gesetzgeber und Interessengruppen haben in den letzten Jahren diverse Initiativen und Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt. Dank dieser Standards können Unternehmen umfassende, glaubwürdige und konsistente Informationen über ihr nachhaltiges Handeln veröffentlichen. Zusätzlich können durch allgemeingültige Standards Anspruchsgruppen das nachhaltige Handeln von Unternehmen bewerten und vergleichen. In den folgenden Abschnitten werden zuerst die wichtigsten Entwicklungen zu den Standards in der Nachhaltigkeitsberichterstattung beschrieben. Der Fokus wird auf die Global Reporting Initiative Standards (GRI-Standards) gelegt. Diese gelten als die bedeutendsten Standards in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, weil sie bisher weltweit am verbreitetsten sind. Die GRI-Standards wurden weitgehend überarbeitet, und diese überarbeiteten GRI-Standards sind gültig für die Berichterstattung ab dem 1. Januar 2023. Die Neuerungen dieses Regelwerks werden in der Folge ausgeführt. Im zweiten Teil des Beitrags wird der Blick auf die Praxis gerichtet. Es wird beschrieben, wie ein Finanzdienstleister konkret bei der Umsetzung dieser Änderungen mit Fokus auf den GRI-Standard vorgegangen ist. Geschlossen wird mit allgemeinen Handlungsempfehlungen für eine aktualisierte Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den GRI-Standards.