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Der Abteilungsleiter für die Primarstufe erläutert Qualitätsmerkmale und deren Realisierung im Unterrichtstag des "verbundenen Ganztags" an der Laborschule Bielefeld.

Lehrkräfte und Schulleitungen aus 17 reformorientierten Grundschulen aus ganz Deutschland trafen sich im April 2018 in Göttingen, jede Schule mit einer ganz eigenen Entwicklung, deren aktuelle Schwerpunkte im Beitrag vorgestellt werden. Danach erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer "Bausteine für die Grundschule der Zukunft". Die wichtigsten fasst der Autor zusammen.

Die Reformschule wurde 1988 als Versuchsschule des Landes Hessen gegründet. Sie ist eine integrierte Gesamtschule mit Grundschule und Sekundarstufe I. Die Schulleiterin berichtet von dem Leitbild als inklusive Schule und den Bausteinen Ganztag, Jahrgangsmischung, Projektunterricht.

Beispiel für eine Reformschule ohne Noten: Die Laborschule Bielefeld ist dem Leitsatz verpflichtet: "Die Menschen stärken, die Sachen klären". Von ihrer Gründung an kann sie bis zum 9. Schuljahr notenfrei arbeiten. Ulrich Bosse, Abteilungsleiter der Primarstufe, berichtet, wie das gehandhabt wird und welche Chancen sich für die Entwicklung der Kinder dadurch ergeben.

Die Schule startete 2008 mit vier altersgemischten Lerngruppen der Schulanfangsphase und wuchs dann weiter. Zum Zeitpunkt des Beitrags war sie bis zu den Jahrgängen 7/8 entwickelt, Ziel ist die 13-jährige Gemeinschaftsschule. Sie versteht sich als lernendes System im Aufbau. Die Schulleiterin und die Sonderpädagogin berichten von diesem Aufbau, den strukturellen und didaktischen Bausteinen, die entwickelt wurden, auch bei mangelnden Ressourcen und fehlender politischer Unterstützung. "Wir sind glücklicherweise ein großes Team, das allen Schwierigkeiten zum Trotz mit Überzeugung weitermacht."

Zehn Jahre gemeinsamer unbeirrter Arbeit brauchte es, um die Schule im sozialen Brennpunkt zu einer Schule ohne Ausgrenzung zu entwickeln. Der Schulleiter nennt die Entwicklungslinien und die Merkmale einer solchen Schule ("Was wir heute träumen, ist die Realität von morgen" ab S. 127). An einem Fallbeispiel wird auch deutlich, wie die Beziehungen zu einem Kind durch systemische Festlegungen scheitern können. "Wir dürfen bei allem didaktischen Anspruch nie die Beziehung zu den Kindern zu kurz kommen lassen", so das Fazit.

An drei authentischen Kinderbiografien verdeutlicht der Schulleiter und Autor, wie Kinder in Armutsgebieten in den Teufelskreis aus Vernachlässigung, unangepasstem Verhalten und schulischer Aussonderung geraten. Dann skizziert er, was die Schule als „Haus des Lernens“ anders machen würde und wie eine solche Schule zu gestalten wäre. Der Autor konnte seine Schule, Berg Fidel in Münster, in den 2010er-Jahren zu einem solchen inklusiven Haus des Lernens von Klasse 1 bis 10 entwickeln. (DIPF/Orig.)