109 results on '"Bildungsungleichheit"'
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2. Sozialer Aufstieg als Irritation der sozialen Ordnung: Analysen im Feld der Bildung und Wissenschaft zwischen Individuum und Struktur
- Author
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Möller, Christina and Möller, Christina
- Abstract
Bei diesem Textdokument handelt es sich um eine kumulative Habilitationsschrift aus dem Jahr 2021. Sie umfasst einen 76seitigen Rahmentext sowie 13 Aufsätze, die mit dem integrierenden Rahmentext kontextualisiert und kurz vorgestellt werden. Die Schriftensammlung und der Rahmentext vereinen empirische Analysen und theoretische Diskursbeiträge, die sich mit sozialer Mobilität, spezifisch mit sozialer Aufstiegsmobilität über Bildungsprozesse, auseinandersetzen. Bildung ist mittlerweile zum Motor für die soziale Positionierung in der Gesellschaft avanciert und dient nach meritokratischen Idealen der Legitimation sozialer Ungleichheiten. Sozialer Aufstieg steht daher heute eng mit Bildungsmobilität in Verbindung. Soziale Aufstiegsmobilität über Bildung kann - so wird im Rahmentext und in den Schriften verdeutlicht - nicht isoliert und individualisiert, sondern nur in seinen vielfältigen individuellen, familiären und gesellschaftlich-strukturellen, temporären sowie räumlichen Bedingungskonstellationen und ihren reziproken Zusammenhängen verstanden werden. Auch werden intersektionale Bezüge aufgezeigt. Es handelt sich daher um ein komplexes Zusammenspiel subjektiver Praktiken, Motive und Strategien, sozialen Beziehungskonstellationen und gesellschaftlicher Opportunitätsstrukturen sowie intersektionaler Zusammenhänge. Damit wird sozialtheoretisch an Paradigmen angeschlossen, die in Anlehnung an Pierre Bourdieus Theoriearchitektur die Dichotomie zwischen Subjekt und Struktur aufzubrechen versuchen bzw. diese verbinden. Unterstellt wird dementsprechend, dass sich beim Bildungsaufstieg wechselseitige Wirkungszusammenhänge zwischen den Dispositionen und dem Handeln der Subjekte sowie den gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Gesellschaftliche Leitbilder, strukturelle Möglichkeitsräume und Zugangsbedingungen zu höherer Bildung finden sich demnach auch in den Strategien, Motiven und Narrativen von sozialen Aufsteiger*innen wieder und strukturieren damit wiederum kollekti
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- 2022
3. Verbesserung der Bildungsteilhabe im Lese- und Literaturunterricht der Grundschule - Vorstellung des Forschungsprojekts Digitale Chancengerechtigkeit (DCG)
- Author
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Franz, Fabian, Eichmann, Veronika, Franz, Fabian, and Eichmann, Veronika
- Published
- 2022
4. Zugehörigkeit und Teilhabe junger Frauen im Übergang in die Arbeitswelt: Institutionelle Interventionen der Jugendhilfe und Arbeitsvermittlung aus Adressatinnen-Sicht
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Wéber, Júlia and Wéber, Júlia
- Abstract
Der erwerbsbezogene Übergang bildet eine zentrale Herausforderung für die Soziale Arbeit. Im Mittelpunkt der qualitativen Untersuchung stehen Teilhabe- und Zugehörigkeitskonstruktionen junger Adressatinnen der Jugendhilfe und Arbeitsvermittlung an der Schwelle der Arbeitswelt. Vier exemplarische Übergangsverläufe zwischen Selbststeuerung und institutionellem Eingriff werden in den Kontext aktueller gesellschaftlicher Machtverhältnisse eingebettet und unter Rekurs auf ausgewählte Ansätze der subjektorientierten Übergangsforschung, der Adoleszenz- und Anerkennungsforschung diskutiert.
- Published
- 2022
5. No Evidence that Strict Educational Tracking Improves Student Performance through Classroom Homogeneity: A Critical Reanalysis of Esser and Seuring (2020)
- Author
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Heisig, Jan Paul, Matthewes, Sönke Hendrik, Heisig, Jan Paul, and Matthewes, Sönke Hendrik
- Abstract
In a recent contribution to this journal, Esser and Seuring (2020) draw on data from the National Educational Panel Study to attack the widespread view that tracking in lower secondary education exacerbates inequalities in student outcomes without improving average student performance. Exploiting variation in the strictness of tracking across 13 of the 16 German federal states (e. g., whether teacher recommendations are binding), Esser and Seuring claim to demonstrate that stricter tracking after grade 4 results in better performance in grade 7 and that this can be attributed to the greater homogeneity of classrooms under strict tracking. We show these conclusions to be untenable: Esser and Seuring's measures of classroom composition are highly dubious because the number of observed students is very small for many classrooms. Even when we adopt their classroom composition measures, simple corrections and extensions of their analysis reveal that there is no meaningful evidence for a positive relationship between classroom homogeneity and student achievement - the channel supposed to mediate the alleged positive effect of strict tracking. We go on to show that students from more strictly tracking states perform better already at the start of tracking (grade 5), which casts further doubt on the alleged positive effect of strict tracking on learning progress and leaves selection or anticipation effects as more plausible explanations. On a conceptual level, we emphasize that Esser and Seuring's analysis is limited to states that implement different forms of early tracking and cannot inform us about the relative performance of comprehensive and tracked systems that is the focus of most prior research., In einem kürzlich in dieser Zeitschrift veröffentlichten Artikel attackieren Esser und Seuring (2020) die verbreitete Auffassung, dass eine frühe Leistungsdifferenzierung in den ersten Jahren der Sekundarstufe Ungleichheiten zwischen Schüler*innen verstärkt, ohne sich positiv auf das durchschnittliche Leistungsniveau auszuwirken. Auf Basis einer Analyse von Daten des Nationalen Bildungspanels für 13 Bundesländer kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass sich eine strenge Leistungsdifferenzierung (z. B. durch bindende Grundschulempfehlungen) positiv auf das Leistungsniveau in Klasse 7 auswirkt und dass dies auf die homogenere Klassenzusammensetzung in strikt differenzierenden Ländern zurückgeführt werden kann. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass diese Schlussfolgerungen nicht haltbar sind: Esser und Seurings Indikatoren für die Klassenzusammensetzung sind qualitativ fragwürdig, da die Anzahl gültiger Beobachtungen für viele Klassen sehr klein ist. Selbst bei Verwendung ihrer Indikatoren wird durch einfache Korrekturen und Ergänzungen ihrer Analyse schnell deutlich, dass es keine belastbaren empirischen Belege für den theoretisch zentralen positiven Zusammenhang zwischen homogener Klassenzusammensetzung und Leistungsniveau gibt. Zudem können wir zeigen, dass Schüler*innen in streng differenzierenden Ländern bereits zu Beginn der Sekundarstufe bessere Leistungen erzielen, ein weiteres Ergebnis, das gegen einen (kausalen) positiven Zusammenhang zwischen strenger Differenzierung und Lernfortschritt und für Alternativerklärungen wie Selektions- oder Antizipationseffekte spricht. In konzeptioneller Hinsicht heben wir hervor, dass sich die Analyse von Esser und Seuring auf verschiedene leistungsdifferenzierende Systeme beschränkt und insofern keine unmittelbaren Implikationen für den in der Literatur zentralen Vergleich zwischen differenzierenden und Gesamtschulsystemen (comprehensive systems) haben kann.
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- 2022
6. Trends in Female Education in Low- and Middle-Income Countries: Coherence across Data Sources
- Author
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Jeffers, Kristen, Esteve, Albert, Jeffers, Kristen, and Esteve, Albert
- Abstract
Educational expansion and the closing of gender gaps in education are key objectives in national and international policy agendas. Monitoring progress towards these goals requires comparable data across countries and over time. The availability of international census and survey microdata allows for cross-national comparisons of education participation and completion. However, we lack systematic analyses of how trends vary across data sources and of the extent to which these data sources offer a consistent account of progress in education. In this paper, we examine coherence in estimates of educational attainment among women aged 25 to 29 in 75 countries across the three main repositories of international population microdata: IPUMS International, the Demographic and Health Surveys (DHS) and the Multiple Indicator Cluster Surveys (MICS). Coherence analysis of 535 census and survey observations from 1960 to 2017 shows high levels of consistency overall but also identifies observations misaligned with trends. Results provide practical information to the research community about the validity of comparative investigations using three important data sources for demographic studies. The data also serve as benchmarks for assessing the quality of education information obtained in data sources not included in our analysis and the trend alignment of future estimates.
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- 2022
7. Digital Transformation of Higher Education - Global Learning Report 2022
- Author
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Hesse, Friedrich W., Kobsda, Christian, Schemmann, Christin, Global Learning Council (GLC), Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD), Times Higher Education (THE), Hesse, Friedrich W., Kobsda, Christian, Schemmann, Christin, Global Learning Council (GLC), Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD), and Times Higher Education (THE)
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- 2022
8. Do intensive guidance programs reduce social inequality in the transition to higher education in Germany? Experimental evidence from the ZuBAb study 0.5 years after high school graduation
- Author
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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Stuth, Stefan, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, and Stuth, Stefan
- Abstract
This paper examines the effect of an intensive counseling program to promote university access among students who are eligible for university. Using data from the experimental panel study ZuBAb, we examine the average effect on university enrollment directly after high school graduation and the effect heterogeneity by educational background. No positive effect of participation is found. We discuss these results in relation to the potential of reducing inequalities through individual counseling in Germany.
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- 2022
9. Bildungsungleichheit nach der Hochschulreife - das lässt sich ändern: Eine Untersuchung der Wirksamkeit eines intensiven Beratungsprogramms 1,5 Jahre nach dem Abitur
- Author
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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Allmendinger, Jutta, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, and Allmendinger, Jutta
- Abstract
Das deutsche Bildungssystem ist durch starke soziale Ungleichheiten am Studienübergang charakterisiert. Diese könnten durch individuelle Beratungen von Oberstufenschüler:innen abgebaut werden. Die Studie "Zukunfts- und Berufspläne nach dem Abitur" (ZuBAb) untersucht die Wirkung einer solchen intensiven und individuellen Beratung auf den Bildungsverlauf der Teilnehmenden, wobei das experimentelle Design der Studie verlässliche Rückschlüsse über die kausale Wirkung des Programms erlaubt. Basierend auf Daten, die rund 1,5 Jahre nach Erwerb des Abiturs erhoben worden sind (N = 1.064), wurde geprüft, ob das Programm die Studienaufnahme von Personen ohne akademischen Hintergrund fördert, ob es Bildungsungleichheiten am Übergang in das Studium reduziert und wie sich die Bildungsverläufe in Abhängigkeit von der Programmteilnahme in der Zeitspanne von einem halben Jahr und eineinhalb Jahre nach dem Abitur verändern. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Programmwirkung auf die Studienaufnahme von Personen ohne akademischen Hintergrund von 8 Prozentpunkten sowie einen deutlichen ungleichheits-reduzierenden Effekt der Beratung (15 Prozentpunkte oder anteilig 71 Prozent). Dieser positive Einfluss des Programms geht darauf zurück, dass die Programmteilnahme tendenziell die Passung zwischen dem akademischen Leistungsniveau und dem gewählten nachschulischen Bildungsweg fördert. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass sich deswegen erst eineinhalb Jahre nach dem Abitur eine positive Programmwirkung abzeichnet (wohingegen ein halbes Jahr nach dem Abitur kein positiver Effekt messbar war), weil insbesondere Personen, die unmittelbar nach dem Abitur ein Gap-Year (z.B. Freiwilliges Soziales Jahr) aufgenommen haben, von der Programmteilnahme profitieren. Zudem zeigt die detaillierte Aufschlüsselung der Bildungsverläufe im Zeitverlauf, dass das Programm nicht nur die Studienaufnahme für Personen ohne akademischen Hintergrund und die Ausbildungsaufnahme für Personen mit akademischem Hintergrund
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- 2022
10. Ungleiche Kindheiten? Frühe Bildung im Stadt-Land-Vergleich
- Author
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Lochner, Susanne, Kopp, Katharina, Lochner, Susanne, and Kopp, Katharina
- Abstract
Ein Kita-Besuch stellt mittlerweile für fast alle Kinder in Deutschland vor dem Schuleintritt die Regel dar. In den letzten zwei Jahrzehnten kann hierzu ein nahezu flächendeckender Ausbau von Kindertagesbetreuungsangeboten nachgezeichnet werden. Sowohl Kindertageseinrichtungen als auch Tagespflegestellen werden dabei immer mehr bereits von unter 3-jährigen Kindern in Anspruch genommen und für diese Altersgruppe nachgefragt. Diese Dynamik zeigt neben regionalspezifischen Besonderheiten, beispielsweise im Vergleich der städtischen zur ländlichen Entwicklung, auch Herausforderungen hinsichtlich gleicher Zugangschancen z. B. für Neuzugewanderte. Hierzu können mit regionalen Analysen der Kinder- und Jugendhilfestatistik spezifische Bedarfslagen für die kommunale Kindertagesbetreuungslandschaft aufgezeigt werden.
- Published
- 2022
11. Möglichkeitsfenster digitaler Hochschullehre? Ein Gespräch über Digitalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie
- Author
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Nüthen, Inga, Collien, Isabel, Nüthen, Inga, and Collien, Isabel
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- 2022
12. Bildung und Weiterbildung im Schnittpunkt aktueller gesellschaftlicher Ansprüche
- Author
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Hillmert, Steffen and Hillmert, Steffen
- Abstract
Das Bildungssystem sieht sich vielfältigen und dynamischen Ansprüchen gegenüber. Auch für die die Erwachsenen- und Weiterbildung wird neben den bekannten Fragen zu Qualifikationsanforderungen und zur Bildungsungleichheit die Aufgabe einer gesellschaftlichen Integration immer bedeutsamer. Der Beitrag reflektiert, wie es dazu kommt und welche Herausforderungen sich damit stellen.
- Published
- 2022
13. Verbesserung der Bildungsteilhabe im Lese- und Literaturunterricht der Grundschule - Vorstellung des Forschungsprojekts Digitale Chancengerechtigkeit (DCG)
- Author
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Fabian Franz and Veronika Eichmann
- Subjects
Digitalisierung ,Primary Education Sector ,Lernerfolg ,educational inequality ,learning process ,German language teaching ,Federal Republic of Germany ,Bildungswesen Primarbereich ,social background ,digitalization ,Sociology & anthropology ,primary school ,educational opportunity ,promotion of disadvantaged persons ,reading ,ddc:372 ,soziale Herkunft ,Grundschule ,Benachteiligtenförderung ,Primary education (elementary education) ,learning success ,Bundesrepublik Deutschland ,Bildungsmotivation ,Deutschunterricht ,Sociology of Education ,Soziologie, Anthropologie ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,Lesen ,educational motivation ,ddc:301 ,Bildungschance ,Bildungsungleichheit ,Lernprozess ,Primar- und Elementarbildung - Published
- 2022
14. Reducing or Widening the Gap? How the Educational Aspirations and Expectations of Turkish and Majority Families Develop During Lower Secondary Education in Germany
- Author
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Sebastian Neumeyer, Melanie Olczyk, Miriam Schmaus, and Gisela Will
- Subjects
Sociology and Political Science ,Social Psychology ,Bildungswesen Sekundarstufe I ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,Bildungsziel ,Federal Republic of Germany ,Secondary education ,Secondary Education Sector Lower Level ,pupil ,ethnische Ungleichheit ,türkische Herkunft ,ethnic inequality ,Turkish origin ,ZIS 197 ,ZIS 216 ,course of education ,Turk ,secondary education lower level ,Migration, Sociology of Migration ,Social sciences, sociology, anthropology ,Migration ,Sekundarstufe I ,Sekundarbildung ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Migrationshintergrund ,Schulabschluss ,Migrant ,Bundesrepublik Deutschland ,migration background ,school graduation ,ddc:300 ,Schüler ,goal of education ,Türke ,Bildungsungleichheit - Abstract
Unterschiede in den Bildungsaspirationen zwischen Personen mit Migrationshintergrund und der Mehrheitsbevölkerung wurden häufig an spezifischen Punkten der Bildungskarriere analysiert. Wenig ist jedoch über die Verläufe von Aspirationen und die Entwicklung ethnischer Unterschiede im Zeitverlauf bekannt. Unter Anwendung gängiger Erklärungsansätze (Immigrant optimism, relativer Statuserhalt, antizipierte Diskriminierung, ethnische Netzwerke und Informationsdefizite) leiten wir spezifische Hypothesen über die Entwicklung von Bildungsaspirationen und -erwartungen im Zeitverlauf ab und konzentrieren uns dabei auf Familien aus der Türkei. Wir greifen auf Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zurück, um zu untersuchen, wie sich die Aspirationen und Erwartungen für den höchsten Schulabschluss im Verlauf der Sekundarstufe I im stratifizierten Schulsystem Deutschlands entwickeln. Unter Anwendung einer Multi-Akteurs-Perspektive unterscheiden wir die von Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern berichteten Aspirationsverläufe. Erstens analysieren wir die Entwicklung von Gruppenunterschieden. In Übereinstimmung mit früherer Forschung finden wir zu Beginn der Sekundarstufe I in Deutschland höhere Aspirationen und Erwartungen für türkische Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, wenn soziale Herkunft und Leistungsunterschiede kontrolliert werden. Die Herkunftsunterschiede für die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler und die Aspirationen der Eltern nehmen im Verlauf der Sekundarstufe I ab. Zweitens zeigen die intra-individuellen Verläufe der Aspirationen und Erwartungen, dass türkischstämmige Eltern diese eher nach unten anpassen als Eltern der ethnischen Mehrheit, während türkischstämmige Schülerinnen und Schüler eine höhere Wahrscheinlichkeit stabil hoher Aspirationen und Erwartungen aufweisen als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Differences in educational goals between immigrants and the majority population have often been analysed at specific stages in their educational career. Little is known about longitudinal trajectories and the development of group differences over time. By applying common explanations (immigrant optimism, relative status maintenance, blocked opportunities, ethnic networks and information deficits), we derived specific hypotheses about the development of educational aspirations and expectations over time, focusing on families from Turkey. We drew upon data from the National Educational Panel Study to assess how aspirations and expectations for the highest school degree develop over the course of lower secondary education in Germany's stratified school system. Applying a multi-actor perspective, we observed trajectories reported by students and their parents. First, we analysed the development of group differences. In line with prior research, we found higher aspirations and expectations for Turkish students and their parents at the beginning of lower secondary education in Germany once social background and achievement differences were controlled for. Origin gaps for students' expectations and parents’ aspirations decreased over the course of lower secondary education. Second, intraindividual trajectories of aspirations and expectations revealed that parents of Turkish origin were more likely to experience downwards adaptations than majority parents, whereas students of Turkish origin were more likely to hold stable high aspirations and expectations than majority students.
- Published
- 2022
15. Do intensive guidance programs reduce social inequality in the transition to higher education in Germany? Experimental evidence from the ZuBAb study 0.5 years after high school graduation
- Author
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Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena Magdalena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Stuth, Stefan, and Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
- Subjects
education ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,Studienaufnahme ,Federal Republic of Germany ,university access ,social background ,Sociology & anthropology ,Education ,Beratungswesen ,Experiment ,ddc:370 ,course of education ,social origin ,Bildungsintervention ,soziale Herkunft ,guidance and counseling ,Bildung und Erziehung ,Studienberatung ,educational intervention ,experiment ,Bundesrepublik Deutschland ,Sociology of Education ,university admission ,Soziologie, Anthropologie ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,Counseling System ,ddc:300 ,Hochschulzugang ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit - Abstract
This paper examines the effect of an intensive counseling program to promote university access among students who are eligible for university. Using data from the experimental panel study ZuBAb, we examine the average effect on university enrollment directly after high school graduation and the effect heterogeneity by educational background. No positive effect of participation is found. We discuss these results in relation to the potential of reducing inequalities through individual counseling in Germany. Im Beitrag wird die Wirkung eines intensiven Beratungsprogramms zur Förderung der Studienaufnahme von Hochschulzugangsberechtigten untersucht. Mittels Daten aus der experimentellen Panelstudie ZuBAb werden der durchschnittliche Effekt auf die Studienaufnahme direkt nach dem Abitur und die Effektheterogenität nach Bildungsherkunft überprüft. Es zeigt sich keine positive Wirkung der Teilnahme. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf die ungleichheitsreduzierenden Potentiale individueller Beratung in Deutschland diskutiert.
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- 2022
16. Schule und Schulpolitik während der Corona-Pandemie: Nichts gelernt? (Editorial)
- Author
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Gerick, Julia, Edelstein, Benjamin, Racherbäumer, Kathrin, Fickermann, Detlef, Gerick, Julia, Edelstein, Benjamin, Racherbäumer, Kathrin, and Fickermann, Detlef
- Published
- 2021
17. Work-related online learning during the COVID-19 pandemic in Germany
- Author
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Kleinert, Corinna, Zoch, Gundula, Vicari, Basha, Ehlert, Martin, Kleinert, Corinna, Zoch, Gundula, Vicari, Basha, and Ehlert, Martin
- Abstract
The COVID-19 pandemic has made access to face-to-face learning opportunities - the most common form of adult learning - impossible. Many firms have scaled back their training investments due to economic uncertainty. One way to fill these gaps is through self-directed learning via the Internet. Learning opportunities via apps and online videos are available flexibly in terms of time and location. But can online learning substitute for the lack of face-to-face courses, especially in the workplace where constant skill updating becomes ever more important? We wanted to know if online learning opportunities were used more in the first months of the pandemic, and if so, for which purposes and by which groups. Using data from the Adult Cohort of the German National Educational Panel Study (NEPS-SC6) and a supplementary web survey conducted in May and June 2020, we show that the work-related use of online learning was stronger in these months than before the crisis. At the same time, however, educational inequalities in the use of such opportunities were larger than before the pandemic. Thus, the expansion of online learning seems to benefit highly educated workers rather than educationally disadvantaged groups., Die COVID-19-Pandemie hat den Zugang zu Lerngelegenheiten in Präsenz - der häufigsten Form des Lernens im Erwachsenenalter - unmöglich gemacht. Viele Betriebe haben auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheit ihre Weiterbildungsinvestitionen heruntergefahren. Eine Möglichkeit, diese Lücken zu füllen, ist das selbstgesteuerte Lernen über das Internet. Lernangebote über Apps oder Online-Videos sind zeitlich und räumlich flexibel verfügbar. Aber können Onlineangebote das Lernen in Präsenz insbesondere in der Arbeitswelt, die von immer stärkeren Lernanforderungen geprägt ist, ersetzen? Wir wollten wissen, ob Online-Angebote in den ersten Monaten der Pandemie verstärkt genutzt wurden, und wenn ja, zu welchem Zweck und von welchen Gruppen. Mit den Daten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS-SC6) sowie einer Zusatzerhebung, die im Mai und Juni 2020 durchgeführt wurde, können wir zeigen, dass die berufliche Nutzung von Online-Lernangeboten während der ersten Monate tatsächlich stärker war. Gleichzeitig haben sich Bildungsungleichheiten in der Nutzung solcher Angebote jedoch verstärkt. Von der Ausweitung des Online-Lernens scheinen eher Hochgebildete zu profitieren und nicht "bildungsferne" Gruppen.
- Published
- 2021
18. Statuseffekte beruflicher Weiterbildung im Spiegel des Mikrozensus
- Author
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Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), Schiener, Jürgen, Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), and Schiener, Jürgen
- Abstract
Insgesamt ergeben die hier vorgelegten empirischen Analysen auf Basis der kumulierten Querschnittdatensätze des Mikrozensus (1989-2004) ein plausibles Bild für die Situation der Weiterbildung in Deutschland. Die Daten stützen den Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung seit Mitte der 1990er Jahre, wie er auch im Berichtssystem Weiterbildung vorzufinden ist. Die soziale Ungleichheit im Zugang zur Weiterbildung ist insbesondere nach der allgemeinen und beruflichen Vorbildung ausgeprägt und verstärkt die Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen im Laufe des Erwerbslebens. Der Zusammenhang zwischen beruflicher Weiterbildung und dem sozialen Status von Erwerbstätigen ist stark. Er dürfte jedoch in höherem Maße auf unbeobachtete Merkmale der Erwerbstätigen (z. B. Persönlichkeitseigenschaften) oder auf Pfadabhängigkeiten von beruflichen Karrieren zurückzuführen sein als auf Kausaleffekte der Weiterbildung.
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- 2021
19. Bildungsunterschiede von Anfang an? Die Bedeutung von Struktur- und Prozessmerkmalen für die naturwissenschaftliche Kompetenz von Vorschulkindern mit und ohne Migrationshintergrund
- Author
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Hahn, Inga, Schöps, Katrin, Hahn, Inga, and Schöps, Katrin
- Abstract
Die vorliegende Studie ging der Frage nach, inwiefern sich bereits bei Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren migrationsbedingte Disparitäten in der naturwissenschaftlichen Kompetenz zeigen. Mit Daten des Nationalen Bildungspanels (National Educational Panel Study - NEPS) wurde anhand von Regressionsmodellen untersucht, welche Struktur- und Prozessmerkmale einen Effekt auf die naturwissenschaftliche Kompetenz der Kinder haben. Besonderes Augenmerk wurde vor dem Hintergrund zunehmender Migrationsbewegungen und der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in unser Bildungssystem auf den häuslichen Sprachgebrauch und den rezeptiven Wortschatz in Deutsch, die Lernumgebungen und die soziale Herkunft der Kinder gelegt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der rezeptive Wortschatz in Deutsch der wichtigste Prädiktor für die Ausprägung der naturwissenschaftlichen Kompetenz ist. Kinder mit Migrationshintergrund schnitten hinsichtlich ihrer Leistung im Naturwissenschaftstest signifikant schlechter ab als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund, was verdeutlicht, dass entsprechende migrationsbedingte Disparitäten bereits im Vorschulbereich existieren., This study addressed the question of whether disparities in the scientific literacy of children with and without a migration background already exist at the age of 4-6 years. Data from the German National Educational Panel Study were used in regression models to identify structural and procedural variables associated with scientific literacy and its variance. With an increasing number of migrants and refugees, the successful integration of children with a migration background into the German education system is of major social and economic importance. Hence this study placed particular emphasis on the language used at home, the knowledge of receptive vocabulary in German, the learning environment, and the social background. The results illustrated that for preschool children the receptive German vocabulary was the strongest predictor of their scientific literacy. Consequently, children with a migration background scored significantly lower in the scientific literacy test than did children without a migration background. In summary, this study demonstrates that the disparities with respect to scientific literacy between children with and without a migration background already exist before they start school.
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- 2021
20. Nicht-intendierte Stigmatisierung durch Ursachenzuschreibungen am Beispiel ADHS
- Author
-
Sukalla, Freya, Voigt, Charmaine, Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V., Zensen, Johannes, Röhm, Alexander, Sukalla, Freya, Voigt, Charmaine, Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V., Zensen, Johannes, and Röhm, Alexander
- Abstract
Die Stigmatisierung von Kindern mit Verhaltens- und emotionalen Störungen wie ADHS stellt immer noch eine große Barriere für einen adäquaten Zugang zur Bildung dar. In diesem Kontext spielen die Einstellungen von Lehrkräften gegenüber diesen Kindern eine wichtige Rolle, da sie die Chancen für eine erfolgreiche inklusive Bildung für die betroffenen Kinder erhöhen. Vor diesem Hintergrund stellen Stigmatisierungseffekte durch Ursachenzuschreibungen in Fallbeispielen ein relevantes Ziel für die Anti-Stigma- und Gesundheitskommunikation dar. Ursachenzuschreibungen in Fallbeispielen, wie sie in vielen medialen Beiträgen vorkommen, können Einstellungen gegenüber stigmatisierten Personengruppen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Basierend auf der exemplification theory (Zillmann & Brosius, 2000) und dem Mixed-Blessings Modell (Haslam & Kvaale, 2015) wurde in einem 3 × 2 Online-Experiment untersucht, wie biologische, psychosoziale und bio-psychosoziale Ursachenzuschreibungen für eine ADHS in Fallbeispielen betroffener Kinder stigmarelevante Einstellungen von Lehramtsstudierenden gegenüber Kindern mit ADHS beeinflussen. Biologische Ursachenzuschreibungen im Vergleich zu psychosozialen Ursachenzuschreibungen verringerten die soziale Distanz gegenüber Kindern mit ADHS, während bio-psychosoziale Ursachenzuschreibungen positivere Einstellungen zur schulischen Inklusion von Kindern mit ADHS hervorriefen als psychosoziale Ursachenzuschreibungen. Die Implikationen dieser Ergebnisse für die strategische Anti-Stigma- und Gesundheitskommunikation werden diskutiert., The stigmatization of children with behavioral and emotional disorders such as ADHD still represents a major barrier to adequate access to education. In this context, teachers' attitudes toward these children play an important role in increasing the chances of successful inclusive education for affected children. With this in mind, stigmatization effects through causal attributions in case vignettes represent a relevant target for anti-stigma and health communication. Causal attributions in case studies, as they occur in many media reports, can influence attitudes toward stigmatized groups of people both positively and negatively. Based on exemplification theory (Zillmann & Brosius, 2000) and the mixed-blessings model (Haslam & Kvaale, 2015), a 3 × 2 online experiment examined how biological, psychosocial, and bio-psychosocial causal attributions for ADHD in case vignettes of affected children influence aspiring teachers’ stigma-relevant attitudes towards children with ADHD. Biological causal attributions compared to psychosocial causal attributions decreased social distance toward children with ADHD, whereas bio-psychosocial causal attributions elicited more positive attitudes towards the inclusive education of children with ADHD, compared to psychosocial causal attributions. Implications of these findings for strategic anti-stigma and health communication are discussed.
- Published
- 2021
21. Bildung und Lebensverläufe in einer differenzierten und dynamischen Gesellschaft
- Author
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Schmidt-Hertha, Bernhard, Haberzeth, Erik, Hillmert, Steffen, Schmidt-Hertha, Bernhard, Haberzeth, Erik, and Hillmert, Steffen
- Abstract
Der Beitrag beschreibt aus einem soziologischen Blickwinkel aktuelle Rahmenbedingungen für Bildungsinstitutionen und individuelles Bildungsverhalten in einer differenzierten und dynamischen Gesellschaft. In Kombination einer Lebensverlaufsperspektive und des Blicks auf zentrale gesellschaftliche Entwicklungen werden veränderte Bedingungen von Bildungsprozessen deutlich, welche neue Ansprüche an ein zeitgemäßes Bildungssystem stellen. Ausgehend von unterschiedlichen Funktionen des Bildungssystems wird diskutiert, inwieweit Institutionen und Individuen von den gesellschaftlichen Veränderungen betroffen sind und wie sie angemessen darauf reagieren können., The paper describes current conditions for educational institutions and individual educational behaviour in a differentiated and dynamic society from a sociological point of view. The combination of a life-course perspective and the view of central social developments reveals changed conditions of educational processes, which place new demands on a modern educational system. Taking different functions of the education system as a starting point, it is discussed to what extent institutions and individuals are affected by social changes and how they can react appropriately.
- Published
- 2021
22. Segregation in Early Childhood Education and Care in Germany: Insights on Regional Distribution Patterns Using National Educational Studies
- Author
-
Hogrebe, Nina, Pomykaj, Anna, Schulder, Stefan, Hogrebe, Nina, Pomykaj, Anna, and Schulder, Stefan
- Abstract
Early Childhood Education and Care (ECEC) is believed to contribute to educational equality and to serve social inclusion and democracy. Segregation in day-care centres counteracts these aims but has hardly been researched in Germany so far. We describe ethnic/linguistic and social segregation at different regional levels (federal states as well as East and West Germany more generally) using data from the Early Childhood Education and Care Quality Study in the Socio-Economic Panel (K2ID-SOEP) and the National Educational Panel Study (NEPS). We find pronounced differences in distribution patterns of ECEC settings’ composition especially between West and East Germany and discuss the research implications of our findings., An frühkindliche Bildung und Betreuung wird die Erwartung herangetragen, zum Abbau von Bildungsungleichheit beizutragen und Inklusion zu fördern. Segregation in Kindertageseinrichtungen (Kitas) wirkt diesen Zielen grundsätzlich entgegen. Bislang gibt es aber für Deutschland nur wenig empirische Erkenntnisse über das Ausmaß und mögliche Ursachen von entsprechenden Entmischungsprozessen. Die vorliegende Studie beschreibt anhand von Daten der Erhebung "Kinder und Kitas in Deutschland" im Rahmen des Sozio-ökonomischen Panels (K2ID-SOEP) und des Nationalen Bildungspanels (NEPS) das Ausmaß und die Varianz der Kita-Zusammensetzung auf regionaler Ebene. Wir finden unterschiedliche Verteilungsmuster insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland und diskutieren die Forschungsimplikationen unserer Ergebnisse.
- Published
- 2021
23. The human right to education in the German school system: What will it take to reduce discrimination
- Author
-
Deutsches Institut für Menschenrechte, Niendorf, Mareike, Reitz, Sandra, Deutsches Institut für Menschenrechte, Niendorf, Mareike, and Reitz, Sandra
- Abstract
The present analysis is intended as to help shift human rights more into the focus of discussions on education and educational justice, particularly with respect to protection against discrimination. Protection against discrimination, as a structural principle of human rights, is integral to all of them. All human beings are equally entitled to human rights on the basis of their humanity, and human rights are not guaranteed unless everyone can exercise them without encountering discrimination. Thus education, as a human right, entails the recognition of equal rights for all. The publication is a slightly revised excerpt from the German publication "Das Menschenrecht auf Bildung im deutschen Schulsystem: Was zum Abbau von Diskriminierung notwendig ist".
- Published
- 2021
24. Die 'inferiore' Arbeit der Erzieherinnen: zu den verdeckten Dimensionen beruflicher Ungleichheit
- Author
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Maiwald, Annett and Maiwald, Annett
- Abstract
Der Beitrag untersucht die vielschichtigen Ungleichheitsdimensionen im Feld der institutionellen Kleinkinderziehung. Angenommen wird, dass Aspekte des Inferioren mit dieser enervierenden, körperlichen Tätigkeit bis heute verbunden blieben. Diese eher impliziten und damit verdeckt bleibenden gesellschaftlichen Zuschreibungen haben vermutlich mit dem faktischen Anspruchscharakter von Erziehungsarbeit zu tun. Auf Grundlage eines theoretischen Struktur- und Handlungsmodells und von Fallanalysen zum Erzieherinnenberuf wird versucht, die geschlechtsspezifischen Ungleichheitsverhältnisse, denen zudem eine Bildungsungleichheitsproblematik eingeschrieben ist, material zu durchdringen. Hinter der Delegation dieser Arbeit an die Frauen (die Personalstatistik wird ausführlich diskutiert) verbergen sich weitere subtile Formen von Ungleichheit, die mit wissenschaftlicher Distanz, der normativen Verkennung der eigentlichen Kita-Wirklichkeit, der Konfrontation der Praxis mit Konzepten von "Bildung" - letztlich mit der Dignität von Erziehungsarbeit zu tun haben., The contribution examines the complex dimensions of inequality in the field of early childhood education and care. It is assumed that aspects of inferiority have remained associated with this energizing, physical activity until now. These rather concealed social attributions probably have to do with the strained, demanding character of educational work. The gender-specific inequalities are discussed in material terms on the basis of a theoretical structural and action model and of case analyses on the occupation of kindergarten teachers. There is also a problem of educational inequality enrolled. The personnel statistics are discussed in detail. Behind the delegation of this work to women lie other subtle forms of in-equality. They have to do with scientific distance, the normative misjudgment of the reality of day care centres, the confrontation of practice with concepts of "Bildung" - ultimately with the dignity of educational work.
- Published
- 2020
25. Übergangsverläufe am Ende der Sekundarstufe I: Erklärungsansätze für soziale und migrationsbezogene Ungleichheiten
- Author
-
Busse, Robin and Busse, Robin
- Abstract
Which school leavers experience a smooth transition to vocational education and training (VET) after the 9th and 10th grade of secondary school, and which school leavers take other (educational) routes? Using longitudinal data from the German National Educational Panel Study (NEPS, Starting Cohort 4), the author reveals patterns in school leavers’ transition trajectories and empirically tests theoretical mechanisms of social and migration-related educational inequalities. Particular attention is given to the extent to which educational inequalities in youths’ transition trajectories can be explained by differences in (1) school performance (primary effects), (2) rational choice factors (secondary effects), (3) family resources, and (4) the educational expectations of parents and friends. The findings reveal that rational choice factors and the educational expectations of social groups largely determine school leavers’ pathways, but also contribute to educational inequalities. In the identification of the primary mechanisms of educational inequalities, the assumptions of existing theories are examined, and various explanatory approaches are combined. In addition, the results provide starting points for educational policy discussions on strategies and measures to reduce social and migration-related inequalities in the transition to VET and secondary vocational schools., Wem gelingt am Ende der allgemeinbildenden Sekundarstufe I ein nahtloser Übergang in eine vollqualifizierende Berufsausbildung, und wer beschreitet anderweitige (Bildungs-)Wege? Anhand der Startkohorte 4 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) werden Übergangsmuster von Schulentlassenen der Sekundarstufe I im Längsschnitt analysiert sowie die theoretischen Entstehungsmechanismen sozialer und migrationsbezogener Bildungsungleichheiten empirisch geprüft. Hierbei fragt der Autor, in welchem Maße Ungleichheiten in den Übergangsverläufen der Jugendlichen auf herkunftsbedingte Ressourcen der Familie, primäre und sekundäre Herkunftseffekte sowie auf herkunftsspezifische Bildungserwartungen und -ansprüche des sozialen Umfeldes zurückzuführen sind. Die Befunde zeigen, dass rationale Bildungsabwägungen und soziale Bezugsgruppeneinflüsse maßgeblich den Übergangsverlauf von Jugendlichen beeinflussen, aber auch im beträchtlichen Maße zur Erklärung von Ungleichheiten beitragen. Durch das Aufdecken ungleichheitsrelevanter Mechanismen werden bestehende Theorien hinsichtlich ihres Geltungsanspruchs überprüft und verschiedene Erklärungsansätze zusammengeführt. Zugleich bieten die Befunde Anknüpfungspunkte für bildungspolitische Diskussionen über Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung sozialer und migrationsbezogener Ungleichheiten beim Übergang in Ausbildung und weiterführende berufliche Schulen.
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- 2020
26. No Future, No Training? Explaining Cross-national Variation in the Effect of Job Tasks On Training Participation
- Author
-
Ehlert, Martin and Ehlert, Martin
- Abstract
Access to further training among adults on the labor market is unequally distributed. In particular, workers in occupations that are likely to be replaced by machines in the future participate less in training. This is mainly because of the job tasks they conduct: workers conducting routine tasks are more likely both to be replaced and to receive less training. As a consequence, technological change may lead to further polarization on the labor market. However, this trend may be cushioned by educational and labor market institutions. In this article, to assess the impact of institutions, the association between job tasks and participation in non-formal job-related training is analyzed in 24 countries from the first and second rounds of the Program for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC). Multilevel regression analysis is applied to test the influence of macro variables on the task gradient in training. The results reveal that tasks are important predictors of training participation in all countries. Comparing the effects across countries, it is found that tracking in initial education increases inequality in training participation owing to abstract tasks. Vocational orientation, on the other hand, reduces the effect. Furthermore, collective bargaining coverage decreases the effects of tasks on training, whereas strong employment protection legislation increases them. This indicates that the inclusiveness of lifelong learning is already influenced by the initial educational system. Strong unions and dynamic labor markets further enhance access to additional training among vulnerable workers., Der Zugang zu Weiterbildung auf dem Arbeitsmarkt ist ungleich verteilt. Insbesondere Beschäftigte in Berufen, die durch Maschinen ersetzt werden können, nehmen seltener an Kursen teil. Dies liegt an den von ihnen ausgeführten Tätigkeiten: Beschäftigte mit Routinetätigkeiten werden mit größerer Wahrscheinlichkeit ersetzt und erhalten auch weniger Weiterbildung. Somit kann der technologische Wandel zu einer weiteren Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt führen. Dieser Trend könnte von Bildungs- und Arbeitsmarktinstitutionen abgefedert werden. Um die Auswirkungen von Institutionen zu erforschen, wird in diesem Beitrag der Zusammenhang zwischen Tätigkeiten und der Teilnahme an non-formalen berufsbezogenen Weiterbildungen in 24 Ländern aus den ersten beiden Runden des "Program for the International Assessment of Adult Competencies" (PIAAC) analysiert. Es wird eine Mehrebenenregressionsanalyse angewendet, um den Einfluss von Makrovariablen auf den Tätigkeitsgradienten in der Weiterbildungsteilnahme zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass Tätigkeiten wichtige Prädiktoren für die Teilnahme an Weiterbildungskursen in allen Ländern sind. Im Ländervergleich wird deutlich, dass die frühe Zuordnung zu Schulzweigen die Ungleichheit bei der Teilnahme an Weiterbildung, die durch Tätigkeiten entsteht, erhöht. Eine Ausrichtung auf Berufsausbildung hingegen mindert den Effekt. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Tätigkeiten auf die Weiterbildungsteilnahme durch Tarifbindung verringert, während sie durch Kündigungsschutz verschärft werden. Dies zeigt, dass die Ungleichheit beim lebenslangen Lernen bereits durch das Erstausbildungssystem beeinflusst wird. Außerdem verbessern Gewerkschaften und dynamische Arbeitsmärkte den Zugang von schwachen Beschäftigtengruppen zu Weiterbildung.
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- 2020
27. Zwischen Wandel und Stabilität: Die Rolle von Regionalen Bildungsbüros beim Abbau von Bildungsungleichheit
- Author
-
Sendzik, Norbert and Sendzik, Norbert
- Abstract
Chancenungleichheit in Deutschland manifest sich beim Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulformen. Viele Projekte im Rahmen des Reformprogramms kommunale Bildungslandschaften bzw. Bildungsregionen setzen hier an. Ein Übergangsmanagement durch die kommunale Schulverwaltung etwa soll die Zusammenarbeit zwischen Grund- und weiterführenden Schulen unterstützen. Ob die relevanten Akteure, wie Regionale Bildungsbüros, dabei tatsächlich Bildungsungleichheiten adressieren und Reformprozesse anstoßen (können), ist nur wenig erforscht. Die Arbeit greift dieses Desiderat auf und geht folgender übergreifenden Fragestellung nach: Welchen Beitrag haben Regionale Bildungsbüros an einer chancengerechte(re)n Übergangsgestaltung? Die Arbeitshypothese greift auf das Konzept der Pfadabhängigkeit zurück und nimmt an, dass unterschiedliche institutionelle Zwänge, denen Regionale Bildungsbüros ausgesetzt sind, eher ein "weiter wie bisher", anstatt tiefgreifende Wandlungsprozesse begünstigen. Um diese These zu überprüfen, wurden die Übergangsgestaltung von acht Regionalen Bildungsbüros aus der Metropolregion Rhein-Ruhr im Rahmen des Projektes "Schulen im Team - Übergänge gemeinsam gestalten" untersucht. Ein Mixed-Methods Forschungsdesign kam dabei zum Einsatz. So wurde eine Analyse der amtlichen Statistik zu den strukturellen Problemlagen der Projektkommunen beim Übergang durchgeführt. Eine Sozialraumanalyse beleuchtet die sozio-ökonomische Lage der am Projekt (nicht) teilnehmenden Schulen. Projektdokumente, lokale Zeitungsartikel sowie Interviews der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regionalen Bildungsbüros wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Im Fokus standen die Problemwahrnehmung, die Projektziele sowie die Strategien der Regionalen Bildungsbüros bei der Auswahl und Unterstützung von Projektschulen und -netzwerken. Übergreifend zeigt sich mit Blick auf die untersuchten Projektkommunen, dass von einem kommunalen Übergangsmanagement wichtige Impulse für mehr Chan, Inequality of opportunities in Germany manifests itselfs in the transition from primary to secondary school. Many projects within the framework of area-based educational initiatives consider this as an entry point for reforms. Managing bodies for school transitions of Local Educational Authorities, for instance, support cooperation between primary and secondary schools. Little research has been conducted, however, to determine whether the relevant actors, such as Local Education Offices, actually address educational inequalities and (can) initiate reform processes. This paper addresses this research gap analyzing the following overarching question: To what extent are Local Education Offices contributing to a transition system that improves equity? Based on the concept of path dependency the working hypothesis is that different institutional constraints, that Local Education Offices are exposed to, tend to favour a "business as usual" scenario rather than far-reaching processes of change. In order to examine this hypothesis, the transition management of eight Local Education Offices in the metropolitan area of Rhine-Ruhr was analysed. This was done in the context of a network project called “Schools in a Team”. The paper follows a mixed-methods design that takes an analysis of official statistics on relevant structural problems faced by project municipalities in the school transitions as a starting point. A social space analysis illuminates the socio-economic situation of the schools participating (and not participating) in the project. Project documents as well as local newspapers and interviews with the staff of the Local Education Offices were evaluated using content analysis. The focus was on the perception of the problem, the project objectives and the strategies of the Local Education Offices in selecting and supporting project schools and networks. With regard to the project municipalities studied, it is evident that municipal transition management can provide
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- 2020
28. Intermedialer Style: Kulturelle Kontexte und Potenziale im literarischen Schreiben Jugendlicher
- Author
-
Wurzenberger, Gerda and Wurzenberger, Gerda
- Abstract
This volume focuses on the form of literary writing that is emerging from the lifeworld of young people. The »style« which is becoming increasingly evident in this context is innovative, and sometimes even avant-garde., In der globalisierten digitalisierten Medienwelt nehmen gerade bildungsferne Jugendliche einen privilegierten Platz ein. Anhand umfangreicher Texte aus einem Schreibprojekt zeigt Gerda Wurzenberger, wie das Medienwissen sowie die alltagssprachlichen Ressourcen der Jugendlichen genutzt werden können, um literarisches Schreiben aus der Lebenswelt der Jugendlichen heraus zu entwickeln und zugleich auch darin zu verorten. Der Style, den die Jugendlichen beim gemeinsamen Schreiben kreieren, macht das innovative Potenzial erkennbar, welches die (Inter-)Medialisierung des Alltags sowie die Migrationsbewegungen für die Sprache und das Erzählen bereithalten.
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- 2020
29. Abnehmende Bildungsungleichheiten? Der Einfluss von sozialer und ethnischer Herkunft im Bildungsverlauf
- Author
-
Kurz, Karin, Lehmann, Judith, Theunissen, Julian, Kurz, Karin, Lehmann, Judith, and Theunissen, Julian
- Abstract
Das deutsche allgemeinbildende Schulsystem mit seiner frühen Stratifizierung (Allmendinger 1989) wird als relativ rigide angesehen und es wird häufig angenommen, dass die im Anschluss an die Grundschule gewählte Schulart den weiteren Bildungsweg größtenteils vorbestimmt. Doch gilt dies auch heute noch, nachdem seit einigen Jahren der Besuch von Fachoberschulen und Berufs- oder Fachgymnasien stark angestiegen ist und die Hochschulreife nicht nur über das traditionelle Gymnasium erworben wird? Und wichtiger noch: Können benachteiligte Gruppen - vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund - von diesen Veränderungen profitieren und ihren Abstand zu begünstigten Gruppen im Bildungsverlauf reduzieren? Diese zweite Frage ist unter bildungspolitischen Gesichtspunkten von erheblicher Relevanz, wenn Bildungspolitik den Anspruch hat, benachteiligten Gruppen im Bildungssystem größere Chancen zu eröffnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für die Geburtsjahrgänge 1983 bis 1995 nach.
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- 2020
30. Kinderarmut in Deutschland: mehrdimensionale Erscheinungsformen und sozialräumliche Ausprägungen
- Author
-
Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Butterwegge, Carolin, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), and Butterwegge, Carolin
- Abstract
In Deutschland ist, je nachdem welche wissenschaftliche Konzeption verwendet wird, jedes vierte Kind von Armut betroffen, meist aus erwerbslosen und alleinerziehenden Familien. Arme Kinder sind in den Bereichen des Wohnens, der Bildung und kulturellen Entfaltung sowie der Freizeitmöglichkeiten vielfach benachteiligt. Kinderarmut konzentriert sich in ohnehin benachteiligten Regionen, Großstädten und Stadtteilen. Armutsbekämpfung sollte regional zielgerichtet gestaltet sein.
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- 2020
31. Ethnische Ungleichheiten in der vorschulischen Bildung
- Author
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Diehl, Claudia, Hunkler, Christian, Kristen, Cornelia, Becker, Birgit, Biedinger, Nicole, Diehl, Claudia, Hunkler, Christian, Kristen, Cornelia, Becker, Birgit, and Biedinger, Nicole
- Abstract
Die Bildungsforschung hat in den letzten Jahren - teilweise bedingt durch die öffentliche Diskussion der Ergebnisse der Schulleistungsstudien - einen regelrechten Boom erfahren. Auch die Migrationsforschung erhielt im Zuge des offiziellen Bekenntnisses Deutschlands zur Zuwanderung ("Deutschland ist ein Einwanderungsland") einen enormen Auftrieb. Die Forschung zu ethnischen Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem verbindet diese beiden Themen und behandelt gleichzeitig einen gesellschaftlichen Bereich, der für die späteren Lebenschancen besonders folgenreich ist. Der vorliegende Band soll einen Überblick über die Ergebnisse der empirischen Forschung in Bezug auf ethnische Bildungsungleichheiten geben. Die Autorinnen und Autoren identifizieren die wichtigsten und stabilsten Ergebnisse zu den behandelten Fragen, vergleichen diese überblicksartig, weisen auf Forschungslücken hin und diskutieren offene bzw. strittige Fragen.
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- 2020
32. Sozialer Aufstieg als Irritation der sozialen Ordnung: Analysen im Feld der Bildung und Wissenschaft zwischen Individuum und Struktur
- Author
-
Möller, Christina
- Subjects
demographische Faktoren ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,soziale Ungleichheit ,Sociology & anthropology ,soziale Mobilität ,Statuswechsel ,soziale Faktoren ,gender-specific factors ,Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie ,course of education ,General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories ,social mobility ,social advancement ,social factors ,Bildungsmobilität ,social inequality ,change of status ,demographic factors ,educational mobility ,Soziologie, Anthropologie ,sozialer Aufstieg ,geschlechtsspezifische Faktoren ,soziale Klasse ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit ,social class - Abstract
Bei diesem Textdokument handelt es sich um eine kumulative Habilitationsschrift aus dem Jahr 2021. Sie umfasst einen 76seitigen Rahmentext sowie 13 Aufsätze, die mit dem integrierenden Rahmentext kontextualisiert und kurz vorgestellt werden. Die Schriftensammlung und der Rahmentext vereinen empirische Analysen und theoretische Diskursbeiträge, die sich mit sozialer Mobilität, spezifisch mit sozialer Aufstiegsmobilität über Bildungsprozesse, auseinandersetzen. Bildung ist mittlerweile zum Motor für die soziale Positionierung in der Gesellschaft avanciert und dient nach meritokratischen Idealen der Legitimation sozialer Ungleichheiten. Sozialer Aufstieg steht daher heute eng mit Bildungsmobilität in Verbindung. Soziale Aufstiegsmobilität über Bildung kann - so wird im Rahmentext und in den Schriften verdeutlicht - nicht isoliert und individualisiert, sondern nur in seinen vielfältigen individuellen, familiären und gesellschaftlich-strukturellen, temporären sowie räumlichen Bedingungskonstellationen und ihren reziproken Zusammenhängen verstanden werden. Auch werden intersektionale Bezüge aufgezeigt. Es handelt sich daher um ein komplexes Zusammenspiel subjektiver Praktiken, Motive und Strategien, sozialen Beziehungskonstellationen und gesellschaftlicher Opportunitätsstrukturen sowie intersektionaler Zusammenhänge. Damit wird sozialtheoretisch an Paradigmen angeschlossen, die in Anlehnung an Pierre Bourdieus Theoriearchitektur die Dichotomie zwischen Subjekt und Struktur aufzubrechen versuchen bzw. diese verbinden. Unterstellt wird dementsprechend, dass sich beim Bildungsaufstieg wechselseitige Wirkungszusammenhänge zwischen den Dispositionen und dem Handeln der Subjekte sowie den gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Gesellschaftliche Leitbilder, strukturelle Möglichkeitsräume und Zugangsbedingungen zu höherer Bildung finden sich demnach auch in den Strategien, Motiven und Narrativen von sozialen Aufsteiger*innen wieder und strukturieren damit wiederum kollektive Deutungsmuster. Die Wahrscheinlichkeit eines Klassenaufstiegs hängt zudem von weiteren sozialen Kategorien wie Geschlecht oder Migrationsaspekten ab, sodass ein komplexer Blick auf Aufstiegsmobilität eingenommen wird.
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- 2021
33. Möglichkeitsfenster digitaler Hochschullehre? Ein Gespräch über Digitalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie
- Author
-
Isabel Collien and Inga Nüthen
- Subjects
social inequality ,learning ,student ,Bildungswesen tertiärer Bereich ,Hochschuldidaktik ,university teaching ,educational inequality ,Epidemie ,University Education ,Lernen ,soziale Ungleichheit ,epidemic ,Education ,gender studies ,ddc:370 ,Electronic Learning ,Geschlechterforschung ,Curriculum, Teaching, Didactics ,university didactics ,Unterricht, Didaktik ,Hochschullehre ,Bildungsungleichheit ,Studentin ,female student ,Bildung und Erziehung - Abstract
Bibliographie: Nuthen, Inga/Collien, Isabel: Moglichkeitsfenster digitaler Hochschullehre? Ein Gesprach uber Digitalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie, FZG – Freiburger Zeitschrift fur GeschlechterStudien, 2021, S. 135-138. https://doi.org/10.3224/fzg.v27i1.11 ----- Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 15.11.2023 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung 4.0 International) verfugbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier .
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- 2021
34. Bildung und soziale Ungleichheit in Bischkek
- Author
-
Aigoul Abdoubaetova
- Subjects
Sociology of Education ,Soziologie, Anthropologie ,Bildung ,Sozialstruktur ,soziale Ungleichheit ,Jugend ,Bildungsungleichheit ,Kirgistan ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,ddc:301 ,Sociology & anthropology - Abstract
Private Bildung wird in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek zunehmend beliebter. Ursprünglich den Kindern von Expats und internationalen Fachkräften vorbehalten, richten sich die meisten Privatschulen mittlerweile an eine wachsende Schicht wohlhabenderer Einkommensklassen. In diesem Artikel soll die zunehmende Privatisierung, Vermarktlichung und Elitarisierung von Bildung in Bischkek analysiert werden, wodurch sich ein differenziertes Bild der mit diesen Prozessen zusammenhängenden Stratifizierung der kirgisischen Gesellschaft und der in ihr vorherrschenden sozialen Ungleichheit ergibt. Als neoliberales Phänomen spiegeln der wachsende private Bildungssektor und seine Mechanismen zum Ausschluss großer de-privilegierter Teile der Gesellschaft die hohe sozioökonomische Ungleichheit im postsowjetischen Kirgistan wider, wo sich seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion eine hohe Kluft zwischen Arm und Reich aufgetan hat. Insbesondere nach dem Zerfall der Sowjetunion und den darauffolgenden 1990er Jahren war Armut weit verbreitet und betraf weite Teile der Gesellschaft gleichermaßen. Seit den 2000er Jahren nimmt die Armut in Kirgistan ab, während gleichzeitig die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird. Private Bildung ist schließlich nicht nur Ausdruck sondern auch Faktor der Perpetuierung sozialer Ungleichheit, da sie die Bindung von bestimmten Ressourcen, die für berufliche Karriere und sozialen Aufstieg nötig sind, innerhalb der urbanen privilegierten Schicht von Bischkek ermöglicht.
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- 2020
35. The human right to education in the German school system: What will it take to reduce discrimination
- Author
-
Niendorf, Mareike, Reitz, Sandra, and Deutsches Institut für Menschenrechte
- Subjects
educational inequality ,Federal Republic of Germany ,Recht auf Bildung ,human rights ,Education ,educational opportunity ,ddc:370 ,Menschenrechte ,social justice ,Bildung und Erziehung ,Macroanalysis of the Education System, Economics of Education, Educational Policy ,soziale Gerechtigkeit ,Diskriminierung ,Bundesrepublik Deutschland ,Makroebene des Bildungswesens ,Recht ,education system ,inclusion ,Bildungswesen ,ddc:340 ,Intersektionalität ,Bildungsungleichheit ,Bildungschance ,Law ,intersectionality ,Inklusion ,discrimination - Abstract
The present analysis is intended as to help shift human rights more into the focus of discussions on education and educational justice, particularly with respect to protection against discrimination. Protection against discrimination, as a structural principle of human rights, is integral to all of them. All human beings are equally entitled to human rights on the basis of their humanity, and human rights are not guaranteed unless everyone can exercise them without encountering discrimination. Thus education, as a human right, entails the recognition of equal rights for all. The publication is a slightly revised excerpt from the German publication "Das Menschenrecht auf Bildung im deutschen Schulsystem: Was zum Abbau von Diskriminierung notwendig ist".
- Published
- 2020
36. Bekommen die sozial benachteiligsten Schüler*innen die 'besten' Schulen? Eine explorative Studie über den Zusammenhang von Schulqualität und sozialer Zusammensetzung von Schulen am Beispiel Berlins
- Author
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Helbig, Marcel, Nikolai, Rita, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Helbig, Marcel, and Nikolai, Rita
- Published
- 2019
37. Better together? Heterogeneous effects of tracking on student achievement
- Author
-
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Matthewes, Sönke Hendrik, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), and Matthewes, Sönke Hendrik
- Abstract
This study estimates mean and distributional effects of early between-school ability tracking on student achievement. For identification, I exploit heterogeneity in tracking regimes between German federal states. After comprehensive primary school, about 40% of students are selected for the academic track and taught in separate schools in all states. The remaining students, however, are either taught comprehensively or further tracked into two different school forms depending on the state. I estimate the effects of this tracking on students' mathematics and reading test scores with a difference-in-difference-in-differences estimator to eliminate unobserved heterogeneity in achievement levels and trends between states. I find substantial achievement gains from comprehensive versus tracked schooling at ages 10-12. These average effects are almost entirely driven by low-achievers. I do not find evidence for negative effects of comprehensive schooling on the achievement of higher performing students. My results show that decreasing the degree of tracking in early secondary school can reduce inequality while increasing the efficiency of educational production.
- Published
- 2019
38. Informationen zum Studium verringern soziale Unterschiede bei der Studienabsicht von AbiturientInnen
- Author
-
Peter, Frauke, Rusconi, Alessandra, Solga, Heike, Spieß, C. Katharina, Zambre, Vaishali, Peter, Frauke, Rusconi, Alessandra, Solga, Heike, Spieß, C. Katharina, and Zambre, Vaishali
- Abstract
AbiturientInnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, studieren seltener als MitschülerInnen, bei denen mindestens ein Elternteil einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss hat. Erste Ergebnisse des Berliner-Studienberechtigten-Panels (Best Up) des DIW Berlin und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigen, dass bereitgestellte Informationen zum Nutzen und zur Finanzierung eines Studiums insbesondere bei Jugendlichen ohne akademischen Bildungshintergrund der Eltern dafür sorgen, dass sie eher ein Studium anstreben. Und nicht nur das: Die Informationen führen dazu, dass sie dieses Vorhaben auch tatsächlich umsetzen wollen und sich nach dem Abitur auf Studienplätze bewerben. Um die soziale Ungleichheit bei der Studienabsicht von AbiturientInnen zu verringern, können kurze Schulworkshops mit wissenschaftlichen Informationen zu Nutzen und Finanzierung eines Studiums eine effektive Maßnahme sein.
- Published
- 2019
39. The reproduction of educational inequalities - do parenting and child behavioural problems matter?
- Author
-
Kaiser, Till, Li, Jianghong, Pollmann-Schult, Matthias, Kaiser, Till, Li, Jianghong, and Pollmann-Schult, Matthias
- Abstract
The strong link between parental socioeconomic status (SES) and children’s success in school is well established. However, mechanisms that underpin this association remain a major issue in current research on social inequality. Using data from the Families in Germany Study and structural equation modelling, this study demonstrates that parenting styles and child behavioural problems explain, in part, the association between parental SES and child school grades for mathematics and German between the ages of 9 and 10. We found that parents with a low SES are more likely to be inconsistent in their parenting and to use psychological control with their children more often, these two factors being linked to child behavioural problems. Adverse parenting and behavioural problems are, in turn, associated with low school grades. Our findings also show that behavioural problems in children are associated with lower school grades independent of parenting style. These findings suggest that parenting styles and child behavioural problems and their interplay may be potential pathways that underpin the influence of parental SES on children’s school achievement.
- Published
- 2019
40. Der Einfluss schulrechtlicher Reformen auf Bildungsungleichheiten zwischen den deutschen Bundesländern: eine quasi-experimentelle Untersuchung am Beispiel der Verbindlichkeit von Übergangsempfehlungen
- Author
-
Jähnen, Stefanie, Helbig, Marcel, Jähnen, Stefanie, and Helbig, Marcel
- Abstract
Eine wichtige zwischen den Bundesländern variierende schulrechtliche Regelung ist die Verbindlichkeit der Schullaufbahnempfehlung beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen. Während sie in einigen Bundesländern bindend ist, wird in anderen Bundesländern den Eltern die letztendliche Entscheidung überlassen, auf welche Schulform sie ihr Kind schicken. In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie sich die Abschaffung bzw. Einführung von verbindlichen Übergangsempfehlungen auf die absolute Beteiligung an gymnasialer Bildung einerseits und soziale Disparitäten beim Gymnasialübergang andererseits auswirkt. Unter Verwendung des Difference-in-Differences-Ansatzes wird der kausale Effekt von 13 Reformen zwischen den Schuljahren 1949/50 und 2009/10 analysiert. Hierzu werden Daten des Statistischen Bundesamtes sowie die Mikrozensen herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass die schulrechtlichen Reformen über die Zeit und Länder hinweg keine einheitliche Wirkung haben. In den meisten Fällen findet sich zwar der erwartete Effekt auf absolute Bildungsungleichheiten zwischen den Bundesländern. Allerdings sind die Resultate zu sozialen Ungleichheiten beim Gymnasialzugang größtenteils unerwartet.
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- 2019
41. The Relevance of Students' Digital Media Behaviour and Self-Efficacy for Academic Achievement in View of their Socio-Economic Background
- Author
-
Pumptow, Marina, Brahm, Taiga, Pumptow, Marina, and Brahm, Taiga
- Abstract
Research suggests a link between students’ social background, e.g. educational background of parents, academic self-efficacy expectations and study behaviour. Often, lower academic achievement is expected of those students’ whose parents are characterized by lower educational background. Although digital media are prevalent in several areas of everyday life, their relevance for academic achievement is not satisfactorily explored. Furthermore, it remains largely unknown in this context whether media usage is related to social background factors. In consequence, it is important to investigate if existing inequalities in higher education are stable, further enhanced or even reduced by means of “digitalisation”. The present study explores the relationships between individual, contextual as well as social background factors, with a special focus on academic and digital media self-efficacy expectations. Data was collected at four German universities in summer 2018 (n = 2039). Currently, data is analysed by means of structural equation models.
- Published
- 2019
42. Inequalities of Professional Learning on Social Media Platforms
- Author
-
Bergviken Rensfeldt, Annika, Hillman, Thomas, Bergviken Rensfeldt, Annika, and Hillman, Thomas
- Abstract
Professional learning on social media is generally framed as unproblematic, but the transition to these platforms marks a change as professionals’ work is conditioned by their logic and economy. In this paper, our focus is how problematic inequalities of teachers’ professional learning around access, participation and resources are produced as their professional exchanges is formed by social media participation. Three aspects of inequality have been examined. First, the performance of teachers’ (un)equal professional opportunities; second, (un)equal access to resources; and third, (un)equal existential opportunities for professional development. We draw on examination of three-years of API data from a large teacher Facebook-group asking, who can participate (gender, location), what voices are heard (status, language), and how does the social media platform condition professional exchange and participation? Our results consider the opportunities and costs for teachers as individuals, professionals and intellectuals. They reveal problematic temporal aspects such as work intensification, and limited professional exchange, partly conditioned by the platform functionality.
- Published
- 2019
43. Die (Nicht-)Beachtung des Unterrichtens in der rekonstruktiven Bildungsungleichheitsforschung
- Author
-
Kabel, Sascha and Kabel, Sascha
- Abstract
Weitgehend unbestritten gilt auch schulischer Unterricht als relevanter Ort für die Klärung der Frage nach den Ursachen des fortdauernden Zusammenhangs von schulischer Leistung und sozialer Herkunft. Insbesondere ethnographische Studien widmen sich in den vergangenen Jahren verstärkt der Klärung dieser Frage. Auffällig ist, dass dabei unterrichtliche Vermittlungsprozesse weitgehend außer Acht gelassen werden, was als verkürzte Perspektivierung des Untersuchungsortes schulischer Unterricht gelten muss. Auch im Blick auf die wiederholt in Large Scale Assessments festgestellten herkunftsabhängigen Leistungsunterschiede scheint eine stärkere Berücksichtigung des Vermittlungsgeschehens im Unterricht lohnenswert, um Erkenntnisse über die Genese der (Re-)Produktion von Bildungsungleichheiten zu gewinnen. Anhand einer exemplarischen Kritik an einem ethnographischen, praxeologischen Ansatz soll dies näher erläutert werden, um anschließend zentrale Befunde einer Dissertationsstudie vorzustellen, die die pädagogische Dimension des Agierens von Lehrkräften im Grundschulunterricht auf den Umgang mit sozialer Herkunft befragt. Mit Hilfe der Objektiven Hermeneutik wurden Unterrichtsprotokolle ohne ein Wissen über die sozialen Herkünfte der Schüler*innen erschlossen. Dabei zeigt sich, dass die vorfindliche Didaktisierung zu einer Nivellierung des fachlichen Anspruchs führt und so für die Reproduktion eingebrachter Differenz sorgt., It is widely recognised that school education is a relevant factor in understanding the reasons for the continuing correlation between academic achievement and social background. In recent years, Ethnographic studies in particular have increasingly sought to explore this question. It is noteworthy that these studies generally ignore the educational communication processes, which can only be seen as examining academic teaching from a limited perspective. Especially in light of the various Large Scale Assessments which have repeatedly identified background-related performance differences, a greater consideration of the process of information transfer during class would be beneficial to gaining an understanding of the genesis and perpetuation of educational inequalities. This perspective will be explained in greater detail with the help of an exemplary critique of an ethnographic, praxeological approach. Thereafter, the central findings of a dissertation study exploring the pedagogical approach of teachers in primary education to social backgrounds will be presented. Class transcripts were reviewed with the help of Objective Hermeneutics but without any information about the social background of the students. This revealed that the current approach to didactic lesson planning results in a leveling of substantive expectations and thus guarantees the perpetuation of existing differences.
- Published
- 2019
44. Does sibling and twin similarity in cognitive ability differ by parents' education?
- Author
-
Baier, Tina and Baier, Tina
- Abstract
Stratification scholars predominantly investigate how differences among children from different families emerge and tend to neglect differences among children from the same family. I study sibling similarity in cognitive ability and examine whether their similarity varies by parents' education. Although economic approaches and their extensions argue that disadvantaged parents reinforce differences while advantaged parents compensate for differences, I argue that parents may also make equal investments and thus accept differences among their children. I refer to the literature on stratified parenting that demonstrates that parents are engaged differently in child-rearing and their children’s skill formation processes. Because advantaged parents foster children’s talents more individually compared with disadvantaged parents, I propose that sibling similarity is lower in advantaged than in disadvantaged families. Previous studies based on sibling correlations provide conflicting evidence. To account for observable and unobservable differences among siblings, I extend the established sibling correlation approach and study dizygotic and monozygotic twins in addition to siblings. The analyses draw on novel data from a population register-based study of twin families. I find that young adult siblings and twins are less alike in cognitive ability in highly educated families than in less educated families. Hence, my results support the hypothesis concerning equal investments and indicate that stratified parenting has a long-lasting influence on children’s cognitive ability., In der Stratifizierungsliteratur wird überwiegend zur Frage geforscht, wie sich Unterschiede zwischen Kindern aus unterschiedlichen Familien erklären lassen, wobei Unterschiede, die sich zwischen Kindern aus einer Familie ergeben, unberücksichtigt bleiben. Diese Studie untersucht die Ähnlichkeit von Geschwistern in Bezug auf ihre kognitiven Fähigkeiten und fragt, ob diese in Abhängigkeit des Bildungshintergrunds variiert. Die ökonomische Literatur und Erweiterungen davon vertreten die Ansicht, dass benachteiligte Eltern Unterschiede zwischen Geschwistern verstärken, wohingegen besser gestellte Eltern Unterschiede zwischen Geschwistern eher ausgleichen. Ich dagegen argumentiere, dass Eltern auch gleiche Investitionen in ihre Kinder machen können und Unterschiede zwischen ihren Kindern akzeptieren. Ausgangspunkt hierfür ist die Literatur zu stratifizierten elterlichen Verhaltensweisen und Erziehungspraktiken, die belegt, dass Eltern ihre Kinder unterschiedlich erziehen und unterschiedlich in die Entwicklungsprozesse der Kinder eingebunden sind. Weil besser gestellte Eltern die individuellen Talente ihrer Kinder stärker fördern als benachteiligte Eltern, wird angenommen, dass sich Geschwister aus besser gestellten Familien unähnlicher sind als Geschwister von sozial benachteiligten Eltern. Bisherige Forschungsarbeiten, die die Ähnlichkeit von Geschwistern untersuchen, liefern uneinheitliche Befunde. Um beobachtbare und nicht beobachtbare Unterschiede zwischen Geschwistern berücksichtigen zu können, erweitere ich den herkömmlichen Ansatz, in dem Geschwister verglichen werden, um ein- und zweieiige Zwillinge. Die empirischen Analysen basieren auf den Daten der TwinLife Studie, einer repräsentativen Studie von Zwillingen und ihren Familien. Meine Ergebnisse zeigen, dass sich Geschwister und Zwillinge im jungen Erwachsenenalter aus bildungsnahen Familien unähnlicher sind in Bezug auf ihre kognitiven Kompetenzen im Vergleich zu Geschwistern und Zwillingen aus bildungsfernen
- Published
- 2019
45. Die Illusion der Chancengleichheit im weltweiten Bildungswesen
- Author
-
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Leone, Tharcisio, GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, and Leone, Tharcisio
- Abstract
Zahlreiche, voneinander unabhängige Studien belegen, dass Kinder von Eltern mit hohen Bildungsabschlüssen über bessere Chancen für den eigenen Bildungsweg verfügen. Unbeantwortet ist nach wie vor die Frage nach den weltweiten Variationen von Bildungsmobilitätschancen. Die jüngste Veröffentlichung einer neuen Datenbank gibt erstmals einen tieferen Einblick in diese Problematik und gestattet anhand der diesbezüglichen Untersuchungen von 148 Ländern belastbare Aussagen zur internationalen Verteilung von Bildungschancen. Durchschnittlich hat der Bildungsgrad der weltweiten Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten rasant zugenommen. Allerdings verschärfte sich die Bildungskluft zwischen armen und reichen Ländern weiter. Die Chancen für eine (höhere) Bildung sind in erheblichem Maß von dem "Zufall der Geburt" abhängig. Der Bevölkerungsanteil mit im Vergleich zu den Eltern höherem Bildungsniveau hat in praktisch allen Ländern in dem gleichen Zeitraum zugenommen. An den beiden Enden der Bildungsskala gibt es aber immer noch Hinweise auf eine starke Persistenz: Kinder aus akademischen Familien erreichen öfter einen Hochschulabschluss, während der Nachwuchs bildungsferner Eltern eher ohne Schulabschlusszeugnis bleibt. Ohne die Effekte der allgemeinen Bildungsexpansion sind die Ergebnisse der Bildungsmobilität enttäuschend. Besonders in den ärmsten Ländern der Welt bleibt die Bildung der Eltern für den Schulabschluss der Kinder entscheidend. Mit anderen Worten: Die Kinder und Jugendlichen haben trotz höherer Bildungsabschlüsse immer geringere Chancen intergenerationaler Mobilität. Im weltweiten Bildungswesen ist in den nächsten Jahrzehnten dringend eine stärkere Expansion nötig, um die bestehenden Bildungsungleichheiten in und zwischen den Ländern zu reduzieren. Die Expansion allein wird jedoch keinen maßgeblichen Einfluss auf die generationsübergreifende Bildungsmobilität haben, solange die Kinder aus benachteiligten Schichten, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen
- Published
- 2019
46. Kompetenzungleichheit zwischen SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund im Zeitvergleich
- Author
-
Schunck, Reinhard, Teltemann, Janna, Schunck, Reinhard, and Teltemann, Janna
- Abstract
In vielen westlichen Staaten sind im vergangenen Jahrzehnt Bevölkerungsanteile mit Migrationshintergrund1 stark gewachsen (United Nations 2016). Die Aufnahmeländer stehen vor der Herausforderung, diese Bevölkerungsgruppen langfristig in ihre Gesellschaften zu integrieren. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Bildungsteilhabe im Aufnahmeland. Die soziologische Bildungs- und Migrationsforschung beschäftigt sich mit dem Ausmaß und den Ursachen sog. Bildungsungleichheit, d.h. dem ungleichen Bildungserfolg verschiedener sozialer Gruppen (Becker & Lauterbach 2016; Becker & Solga 2012). Dabei hat sich für Deutschland wiederholt gezeigt, dass der soziale Hintergrund, d.h. die sozioökonomische Position der Familie, eine wichtige Rolle für den Schulerfolg spielt - auch unabhängig von den Fähigkeiten der Kinder (Schulz et al. 2017). Vor diesem Hintergrund beschreibt der Beitrag die Entwicklung der Lesekompetenzen im Sekundarschulbereich von 2000 bis 2015. Unsere Analyse von Daten der OECD-PISA-Studien zeigt deutliche Kompetenzunterschiede zwischen SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund. Die erste Generation und, in geringerem Maße auch die zweite Generation, entwickelt niedrigere Lesekompetenzen als gleichaltrige SchülerInnen ohne Migrationshintergrund. Während die zweite Generation im Zeitverlauf etwas aufschließen konnte, bleibt der Abstand zwischen der ersten Generation und SchülerInnen ohne Migrationshintergrund beträchtlich. Zugleich zeigt sich, dass Unterschiede in den Lesekompetenzen stark mit dem sozialen Hintergrund und dem Sprachgebrauch zu Hause zusammen hängen.
- Published
- 2019
47. Die Illusion der Chancengleichheit im weltweiten Bildungswesen
- Author
-
Leone, Tharcisio and GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
- Subjects
educational inequality ,perspective ,level of education attained ,internationaler Vergleich ,level of education ,Perspektive ,Education ,educational opportunity ,ddc:370 ,soziale Mobilität ,development potential ,Bildungsabschluss ,social mobility ,Bildung und Erziehung ,Chancengleichheit ,equal opportunity ,Bildungsmobilität ,Bildungspolitik ,level of vocational training ,intergenerational mobility ,Macroanalysis of the Education System, Economics of Education, Educational Policy ,Intergenerationenmobilität ,international comparison ,educational mobility ,Entwicklungspotential ,educational policy ,Makroebene des Bildungswesens ,education system ,Bildungswesen ,Ausbildungsstand ,Bildungschance ,Bildungsungleichheit ,Bildungsniveau - Abstract
Zahlreiche, voneinander unabhängige Studien belegen, dass Kinder von Eltern mit hohen Bildungsabschlüssen über bessere Chancen für den eigenen Bildungsweg verfügen. Unbeantwortet ist nach wie vor die Frage nach den weltweiten Variationen von Bildungsmobilitätschancen. Die jüngste Veröffentlichung einer neuen Datenbank gibt erstmals einen tieferen Einblick in diese Problematik und gestattet anhand der diesbezüglichen Untersuchungen von 148 Ländern belastbare Aussagen zur internationalen Verteilung von Bildungschancen. Durchschnittlich hat der Bildungsgrad der weltweiten Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten rasant zugenommen. Allerdings verschärfte sich die Bildungskluft zwischen armen und reichen Ländern weiter. Die Chancen für eine (höhere) Bildung sind in erheblichem Maß von dem "Zufall der Geburt" abhängig. Der Bevölkerungsanteil mit im Vergleich zu den Eltern höherem Bildungsniveau hat in praktisch allen Ländern in dem gleichen Zeitraum zugenommen. An den beiden Enden der Bildungsskala gibt es aber immer noch Hinweise auf eine starke Persistenz: Kinder aus akademischen Familien erreichen öfter einen Hochschulabschluss, während der Nachwuchs bildungsferner Eltern eher ohne Schulabschlusszeugnis bleibt. Ohne die Effekte der allgemeinen Bildungsexpansion sind die Ergebnisse der Bildungsmobilität enttäuschend. Besonders in den ärmsten Ländern der Welt bleibt die Bildung der Eltern für den Schulabschluss der Kinder entscheidend. Mit anderen Worten: Die Kinder und Jugendlichen haben trotz höherer Bildungsabschlüsse immer geringere Chancen intergenerationaler Mobilität. Im weltweiten Bildungswesen ist in den nächsten Jahrzehnten dringend eine stärkere Expansion nötig, um die bestehenden Bildungsungleichheiten in und zwischen den Ländern zu reduzieren. Die Expansion allein wird jedoch keinen maßgeblichen Einfluss auf die generationsübergreifende Bildungsmobilität haben, solange die Kinder aus benachteiligten Schichten, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen, die intergenerationale Spirale der sozialen Ausgrenzung nicht durchbrechen können. Die Entscheidungsträger, die für die Bildungsexpansion zuständig sind, und vor allem die nationalen Regierungen müssen begreifen, dass Startchancengleichheit und spezielle Fördermaßnahmen notwendige Voraussetzungen für die Gestaltung eines integrierenden Bildungssystems darstellen.
- Published
- 2019
48. Bildungsunterschiede von Anfang an? Die Bedeutung von Struktur- und Prozessmerkmalen für die naturwissenschaftliche Kompetenz von Vorschulkindern mit und ohne Migrationshintergrund
- Author
-
Inga Hahn and Katrin Schöps
- Subjects
Sprachgebrauch ,rezeptiver Wortschatz in Deutsch ,häuslicher Sprachgebrauch ,receptive vocabulary in German ,language used at home ,Nationalen Bildungspanels (NEPS), Startkohorte 2 (Welle 1) ,Elementary Education Sector ,Wortschatz ,competence ,educational inequality ,Kind ,Kindertagesstätte ,social background ,Sociology & anthropology ,Mikrozensus ,ddc:372 ,Deutsch als Fremdsprache ,German as a foreign language ,soziale Herkunft ,day nursery ,microcensus ,natural sciences ,Vorschule ,vocabulary ,child ,Migrationshintergrund ,Bildungswesen Elementarbereich ,preschool school ,Primary education (elementary education) ,Migrant ,migration background ,Sociology of Education ,language usage ,Soziologie, Anthropologie ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit ,Naturwissenschaft ,Primar- und Elementarbildung ,Kompetenz - Abstract
Die vorliegende Studie ging der Frage nach, inwiefern sich bereits bei Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren migrationsbedingte Disparitäten in der naturwissenschaftlichen Kompetenz zeigen. Mit Daten des Nationalen Bildungspanels (National Educational Panel Study - NEPS) wurde anhand von Regressionsmodellen untersucht, welche Struktur- und Prozessmerkmale einen Effekt auf die naturwissenschaftliche Kompetenz der Kinder haben. Besonderes Augenmerk wurde vor dem Hintergrund zunehmender Migrationsbewegungen und der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in unser Bildungssystem auf den häuslichen Sprachgebrauch und den rezeptiven Wortschatz in Deutsch, die Lernumgebungen und die soziale Herkunft der Kinder gelegt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der rezeptive Wortschatz in Deutsch der wichtigste Prädiktor für die Ausprägung der naturwissenschaftlichen Kompetenz ist. Kinder mit Migrationshintergrund schnitten hinsichtlich ihrer Leistung im Naturwissenschaftstest signifikant schlechter ab als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund, was verdeutlicht, dass entsprechende migrationsbedingte Disparitäten bereits im Vorschulbereich existieren. This study addressed the question of whether disparities in the scientific literacy of children with and without a migration background already exist at the age of 4-6 years. Data from the German National Educational Panel Study were used in regression models to identify structural and procedural variables associated with scientific literacy and its variance. With an increasing number of migrants and refugees, the successful integration of children with a migration background into the German education system is of major social and economic importance. Hence this study placed particular emphasis on the language used at home, the knowledge of receptive vocabulary in German, the learning environment, and the social background. The results illustrated that for preschool children the receptive German vocabulary was the strongest predictor of their scientific literacy. Consequently, children with a migration background scored significantly lower in the scientific literacy test than did children without a migration background. In summary, this study demonstrates that the disparities with respect to scientific literacy between children with and without a migration background already exist before they start school.
- Published
- 2019
49. Bekommen die sozial benachteiligsten Schüler*innen die 'besten' Schulen? Eine explorative Studie über den Zusammenhang von Schulqualität und sozialer Zusammensetzung von Schulen am Beispiel Berlins
- Author
-
Helbig, Marcel, Nikolai, Rita, and Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
- Subjects
educational inequality ,Benachteiligung ,Federal Republic of Germany ,Schulpolitik ,Sociology & anthropology ,deprivation ,ddc:370 ,Schulwesen ,school policy ,school type ,Lehrer ,Bildungspolitik ,Bedarf ,demand ,Schulart ,Bundesrepublik Deutschland ,school system ,educational policy ,Berlin ,Sociology of Education ,Soziologie, Anthropologie ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,ddc:300 ,teacher ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit - Abstract
[Einleitung] In den letzten Jahren hat die Diskussion über sozial ungleiche Mittelzuweisung an Schulen Fahrt aufgenommen. Besonders sogenannte „Brennpunktschulen“ werden in diesem Zusammenhang häufig thematisiert. Erstmals ins bundesweite Bewusstsein kam dieser „Schultypus“ mit einem offenen Brief, den Lehrkräfte 2006 an der Berliner Hauptschule der „Rütli-Schule“ verfassten und in dem diese sich über die sozialen Probleme und Sprachbarrieren ihrer Schüler*innen sowie auch die Gewalt ihnen gegenüber beklagten, die ihrer Ansicht nach ein Unterrichten kaum mehr möglich machten. [...]
- Published
- 2019
50. Ethnizitätsrelevante Unterscheidungspraktiken in Bildungseinrichtungen: Re-Konstruktion der Genese von Ungleichheit in der Migrationsgesellschaft als Anspruch einer längsschnittlichen Ethnografie
- Author
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Machold, Claudia and Machold, Claudia
- Abstract
Der Beitrag diskutiert anhand eines ethnografischen Forschungsprojekts Potenziale und Herausforderungen re-konstruktiver Ungleichheitsforschung. Das zugrundeliegende Projekt befasst sich aus praxistheoretischer Perspektive mit der Frage, wie ethnisch codierte Bildungsungleichheit reproduziert wird. Um von situierten Unterscheidungspraktiken auf einen Ungleichheitszusammenhang schließen zu können, ist das Projekt als längsschnittliche Ethnografie angelegt. Der Beitrag zeichnet sowohl die methodologische Herausforderung des Gegenstands Unterscheidungspraktiken nach, als auch die Erarbeitung des Konzepts von ethnizitätsrelevanten Unterscheidungspraxen. Das Erkenntnispotenzial dieses Zugangs wird über die Analyse eines Datenbasierten Porträts verdeutlicht., In this article, we discuss potentials and challenges of re-constructive inequality research on the basis of a concrete ethnographic research project. In a praxeological perspective, the project deals with the question of how educational inequalities are being reproduced. Designed as a longitudinal ethnography, the project aims at the interrelation of situated practices of differentiation and inequality. The research subject practices of differentiation are outlined as a specific methodological challenge. Thus, the development of the concept of ethnicityrelevant practices of differentiation is traced in this article. The potential of this approach is illustrated within the analysis of a data-based portrait.
- Published
- 2018
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