1. Roboter-assistierte Chirurgie des Nierenzellkarzinoms : heute ein Standard?
- Author
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Philip Zeuschner and Stefan Siemer
- Subjects
Gynecology ,robotics ,medicine.medical_specialty ,renal cell carcinoma ,robot-assisted surgery ,business.industry ,partial nephrectomy ,Urology ,030232 urology & nephrology ,Nierenteilresektion ,Nephrektomie ,03 medical and health sciences ,0302 clinical medicine ,Minimal-invasive Chirurgie ,Nierenzellkarzinom ,030220 oncology & carcinogenesis ,nephrectomy ,Medicine ,business ,Roboter-assistierte Chirurgie - Abstract
ZusammenfassungSeit der Erstbeschreibung Roboter-assistierter Nierentumoroperationen im Jahr 2001 sind 20 Jahre vergangen, das Verfahren wird aber immer noch nicht flächendeckend in jeder deutschen urologischen Klinik angeboten. Insofern stellt sich die Frage, ob Roboter-assistierte Nierentumoreingriffe heutzutage als Standard angesehen werden können.Bis heute liegen für die Roboter-assistierte radikale Nephrektomie keine randomisiert-kontrollierten Studien zum Vergleich mit dem offenen oder laparoskopischen Vorgehen vor. Dennoch zeigt sich, dass gegenüber der offenen Nephrektomie sowohl Laparoskopie als auch Robotik insgesamt bessere perioperative Ergebnisse bei vergleichbarem onkologischen Outcome ermöglichen. Im direkten Vergleich beider minimal-invasiver Techniken gibt es keine eindeutigen Unterschiede, und insofern keinen Zusatznutzen für den Roboter, zumal die Operation robotisch meist teurer ist. Die Ausweitung der chirurgischen Indikationsstellung und erste Studien zur Roboter-assistierten Entfernung lokal weit fortgeschrittener Nierenzellkarzinome mit Level III bis IV Tumorthromben in der Vena cava deuten aber an, dass die robotische Nephrektomie insbesondere bei hoch komplexen Operationen dem laparoskopischen Zugang überlegen sein kann.Auch bezüglich der Roboter-assistierten Nierenteilresektion liegen bis heute keine prospektiv-randomisierten Studien vor. Trotzdem ließ sich bei robotisch wie auch laparoskopisch durchgeführten Nierenteilresektionen binnen weniger Jahre bei ausreichender Erfahrung des Operateurs eine geringere Morbidität gegenüber der offenen Operation feststellen. Im direkten Vergleich von robotischer und laparoskopischer Nierenteilresektion gibt es bisher keinen Konsens. Es zeichnet sich aber die Tendenz ab, dass Roboter-assistierte Eingriffe zusätzliche Vorteile haben, vor allem bei komplexen, endophytischen Tumoren. Dennoch sind bei Vergleichen der verschiedenen Operationsverfahren viele Einflussfaktoren zu berücksichtigen, zu denen insbesondere patienten- und tumorspezifische Faktoren, aber auch die Erfahrung von Operateur, Bed-Side Assistent und die jährliche Klinikfallzahl zählen.Insofern haben sich Roboter-assistierte Nierentumoroperationen bis heute zu einem sicheren Verfahren mit guten operativen Ergebnissen entwickelt und stellen einen etablierten Standard dar. Die perioperativen Ergebnisse sind denen der offenen Operation überlegen, das onkologische Outcome ist vergleichbar. Auch wenn robotische Eingriffe insbesondere aufgrund der hohen Anschaffungskosten häufig teurer sind als laparoskopische, haben sie das Potential, bei komplexen Operationen bessere Ergebnisse zu erzielen. Durch das Auslaufen des Patentschutzes, Eintreten neuer Hersteller und die Entwicklung neuer Technologien wird der Markt robotischer Chirurgie zukünftig wahrscheinlich starken Veränderungen unterliegen und die Kosten werden voraussichtlich sinken.
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- 2022
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