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Fortschritte auf dem Gebiet der Genetik der Glomerulopathien

Authors :
Stefanie Weber
Anja Büscher
Publication Year :
2017

Abstract

Die Krankheitsgruppe der Glomerulopathien ist fur einen grosen Anteil der Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz verantwortlich, insbesondere bei einem Erkrankungsbeginn im Erwachsenenalter. Funktionell steht eine Dysfunktion der Glomeruli im Vordergrund, die sich klinisch haufig zunachst in Form einer Hamaturie und/oder Proteinurie manifestiert. Atiologisch standen bisher die primaren und sekundaren, meist immunologisch vermittelten Glomerulonephritiden im Vordergrund. Mit der Weiterentwicklung moderner Hochdurchsatzverfahren der genetischen Mutationsanalyse („next generation sequencing“ [NGS], z. B. Gen-Panel-Diagnostik, „whole exome sequencing“ [WES]) und der Identifizierung zahlreicher krankheitsrelevanter Gene in Podozyten und der glomerularen Basalmembranen zeigte sich jedoch, dass auch im Erwachsenenalter ein nicht unerheblicher Anteil der Erkrankungen eine hereditare Genese aufweist. Der Nachweis einer genetischen Ursache ist dabei fur den Patienten wie auch fur den behandelnden Arzt von entscheidender Bedeutung. Neben der Vererbbarkeit der Erkrankung an nachfolgende Generationen hat diese Information auch eine direkte Implikation auf den klinischen Verlauf: Hereditare Glomerulopathien sprechen in den meisten Fallen nicht auf eine intensivierte immunsuppressive Therapie an, und sie munden mit hoher Wahrscheinlichkeit, in Abhangigkeit vom betroffenen Gen, in eine terminale Niereninsuffizienz. Nach Nierentransplantation ist hingegen, z. B. im Falle einer fokal-segmentalen Glomerulosklerose (FSGS), das Risiko eines Rezidivs der Erkrankung deutlich reduziert.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....e06c029f57861c6f95e57c8484d08bab