1. Der Behandlungsplatz innerhalb eines Krankenhauses als mögliches taktisches Werkzeug zur Bewältigung eines Massenanfalls von Patienten
- Author
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M Hack, R Braun, S Dietz, M. Kippnich, G Pierags, Thomas Wurmb, U. Kippnich, C. Markus, and Martin Kraus
- Subjects
Gynecology ,03 medical and health sciences ,medicine.medical_specialty ,0302 clinical medicine ,Anesthesiology and Pain Medicine ,030202 anesthesiology ,business.industry ,medicine ,030208 emergency & critical care medicine ,Emergency plan ,General Medicine ,business - Abstract
Ein wichtiges Werkzeug zur praklinischen Bewaltigung eines Massenanfalls von Notfallpatienten ist der Einsatz eines Behandlungsplatzes (BHP). Unter bestimmten Umstanden ist der Aufbau am oder in der Nahe des Schadensortes jedoch nicht sinnvoll. Dies ist z. B. bei terroristischen Anschlagen der Fall. Fur die Krankenhauser ist das oberste Ziel bei einem Massenanfall von Patienten, die Behandlungskapazitat an den akut gestiegenen Bedarf anzupassen und die Funktionalitat des Krankenhauses zu erhalten. Durch den Aufbau eines BHP innerhalb eines Krankenhauses konnen diese Ziele moglicherweise erreicht werden. Ziele des vorgestellten Pilotprojekts waren die Erarbeitung und Einubung eines Konzepts zum Aufbau eines BHP innerhalb eines Klinikums der Maximalversorgung durch Einheiten des Katastrophenschutzes. Nach Bildung eines multiprofessionellen Expertengremiums wurden verschiedene Ortlichkeiten des Klinikums unter einsatztaktischen und raumlichen Gesichtspunkten evaluiert. Im Rahmen einer Anfahrts- und Aufbauubung wurden vordefinierte Fragestellungen im Hinblick auf Raumordnung, Fahrzeugkoordination, Kommunikation, Fuhrung und Patientenfluss durch Einsatzkrafte und Evaluatoren bewertet und Losungen konsentiert. Der Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes innerhalb des Klinikums waren problemlos moglich. Durch den konsequenten Einsatz von Einsatzabschnittsleitern gestalteten sich die Fahrzeugkoordination und der simulierte Patientenfluss reibungslos. Die Fuhrung des BHP durch eine Sanitatseinsatzleitung (organisatorischer Leiter und leitender Notarzt) in enger Abstimmung mit der Krankenhauseinsatzleitung hat sich als sinnvolles Konzept dargestellt. Die anfanglichen Kommunikationsprobleme zwischen Sanitatseinsatzleitung und Krankenhauseinsatzleitung konnten durch Austausch von schnurlosen Telefonen und die Errichtung eines Digitalfunk-Repeaters behoben werden. Bei „Ad-hoc-Lagen“ sind Konzepte zu favorisieren, welche auf den laufenden Betrieb des „Alltagsgeschafts“ setzen, der bedarfsgerecht sukzessiv personell und materiell erweitert wird. Bei Gefahren- oder Schadenslagen mit ausreichender Vorlaufzeit (>60 min) ist darauf zu achten, die Funktionalitat des Krankenhauses so wenig wie moglich zu beeintrachtigen. Der Einsatz eines Behandlungsplatzes innerhalb einer Klinik (BHPK) konnte ein mogliches Konzept hierfur sein. Weitere Ubungen sind notwendig, um BHPK unter realen Bedingungen mit Patientenstromen und Personaleinsatz weiterzuentwickeln.
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- 2019
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