<> menschliche Bindungssystem wird in Gefahrensituationen wie z. B. durch eine mögliche Trennung oder Bedrohungen des Verlustes einer Bindungsperson oder bei Unsicherheit über die Verfügbarkeit dieser wichtigen Person aktiviert. Obwohl bereits einige Befunde zu den neuronalen Korrelaten von Bindung vorliegen, fehlt jedoch eine genauere Charakterisierung der neuronalen Korrelate des Bindungssystems bei gesunden ProbandInnen. Diese fMRI-Studie versucht die neuronalen Substrate zu charakterisieren, die bei der Exposition bindungsrelevanten Szenen im Vergleich zu nicht-bindungsrelevanten Szenen aktiviert werden. In der aktuellen Studie wurden gesunde ProbandInnen (N = 25) bindungsrelevante Szenen aus dem AAP (Adult Attachment Projective Picture System), einem etablierten Interviewverfahren, zusammen mit neu entwickelten Kontrollszenen präsentiert. Im Vergleich zu den nicht-bindungsrelevanten Kontrollbildern aktivierten die AAP-Szenen den inferioren Parietallappen, den mittleren temporalen Gyrus und den vorderen medialen präfrontalen Kortex. Diese Gehirnstrukturen wurden in anderen Studien, die mit fMRT durchgeführt wurden bei der Verarbeitung von mentalen Repräsentationen, dem semantischen Gedächtnis von sozial-vermitteltem Wissen und der sozialer Kognition aktiviert. Grundsätzlich kann bestätigt werden, dass das neu entwickelte Paradigma mit den angewendeten experimentellen Parametern für die Stimuluspräsentation und die Durchführung in einer wissenschaftlichen fMRT Untersuchung ausreichend sensitiv waren, um die neuronalen Korrelate der AAP-Bilderszenen im Vergleich zu den Kontrollbildern erfassen zu können. Der spezifische Befund, dass Probanden bei der Präsentation von bindungsrelevanten Stimuli Areale aktiviert haben, die mit Mentalisierungsprozessen assoziiert werden, verweisen auf die mögliche Verwendung des hier entwickelten Paradigmas, um individuelle Unterschiede der Mentalisierungsfähigkeit in unterschiedlichen Stichproben (gesunde Teilnehmer oder klinis, <> human attachment system is a behavioural system activated in situations with attachment-related threat such as loss of a significant other person, potential separation, illness, and loneliness. While several fMRI studies have focused on identifying neural substrates involved in the human attachment system in healthy or in clinical populations, a detailed understanding of the neural correlates of the attachment system related to the individual’s own representations is still lacking. This fMRI study investigated the neural correlates activated by appraising attachment-related scenes versus non-attachment scenes. Healthy participants (N=25) were scanned while presenting scenes depicting hypothetical attachment situations from the Adult Attachment Projective Picture System (AAP). The AAP set consists of eight-pictures designed to elicit own attachment representations. Each scene was shown for 15 sec. In this study, the AAP pictures were extended by a new developed control picture stimulus set. When comparing attachment-related scenes with control scenes we found increased activation in the temporoparietal areas, the middle temporal gyrus, and the anterior medial prefrontal cortex. The results suggest that by the exposure to attachment scenes, especially depicting dyadic interactions, processing takes place in brain areas associated with social cognition, understanding mental states of others and processing of semantic information. In conclusion, these findings point to the distinctive quality of this stimulus set, and propose its value as a potential assay to elicit activation in brain areas associated with mentalizing and theory of mind in healthy and clinical populations., eingereicht von Mag. Karin Labek, Kurzfassung in englischer und deutscher Sprache, Dissertation Universität Innsbruck 2017