Sowohl Fassaden-, Dach- und an ein Gebäude angrenzende Freiraumbegrünungen haben hinsichtlich klimatischer, biologischer und gestalterischer Gesichtspunkte eine positive Auswirkung auf die direkte Umgebung eines Gebäudes. Vor allem in stark bebauten urbanen Gebieten stellen grüne Flächen einen wichtigen Ausgleich zu versiegelten Oberflächen dar, indem ein Stück Natur zurück in die Stadt gebracht wird. Dies äußert sich unter anderem durch eine Abflachung von Temperaturspitzen, eine natürliche Regenwasserregulation und die Förderung der Biodiversität. Ebenfalls sind bauphysikalische Vorteile durch Gebäudebegrünungen zu verzeichnen, wie etwa ein Dämmeffekt. In dieser Arbeit werden verschiedene Prestigeprojekte, hauptsächlich aus dem DACH-Raum, vorgestellt und hinsichtlich ihrer Ziele und positiven Auswirkungen analysiert. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den baulichen Merkmalen der Projekte und wie diese in Zusammenhang mit den ausgewählten Begrünungssystemen stehen. Technische Zeichnungen stellen die Aufbauten und Anbringungen der grünen Konstruktionen an der Gebäudeoberfläche detailliert dar. Das Ziel dieser Arbeit ist das Formulieren von Planungsgrundlagen, die einen Planer oder Bauherrn bei der Entscheidung für ein Begrünungssystem unterstützen. Dieser Leitfaden umfasst Fassaden- und Dachbegrünungen sowie eine Begrünung von Innenhöfen und Außenflächen, die ein Gebäude umgeben. Betrachtet und differenziert wird dabei zwischen der Planung einer Begrünung im Rahmen eines Neubauprojekts und der nachträglichen Begrünung eines Bestandsgebäudes. Dies ist notwendig, da ein Bestandgebäude bauliche Voraussetzungen mitbringt, welche die Auswahlmöglichkeiten für ein System wesentlich einschränken. Bei einem Neubauprojekt hingegen kann die Begrünung in einer frühen Planungsphase miteingebunden werden, was eine freiere Gestaltung der Begrünungslösungen ermöglicht. Die Vorgangsweise für den Entwurf des Leitfadens beginnt mit dem Herausfiltern und Zusammenfassen von Entscheidungskriterien, wozu einerseits das Begrünungsziel zählt und andererseits Standortkriterien sowie bautechnische, ökonomische und gestalterische Kriterien. Grafiken zur Pflanzenauswahl schlagen zudem potenzielle Pflanzenarten je nach Begrünungssystem aus den analysierten Prestigeprojekten vor. Für die Systemauswahl im Rahmen eines Neubauprojekts liegt ein multikriterielles Entscheidungsproblem vor, welches mit der Methode der Zielgewichtung gelöst wird. Eine maßgebende Rolle spielen dabei die Begrünungsziele bzw. ökonomischen und gestalterischen Wünsche des Bauherrn. Die Systemauswahl bei einem Bestandsgebäude wiederum wird maßgebend beeinflusst durch den Standort und die unveränderlichen baulichen Merkmale. Die Entscheidungsfindung wird in diesem Fall auf mehreren Ebenen mithilfe von angefertigten Tabellen zur Systemdifferenzierung gelöst. Deutlich wird, dass die Auswahl und Ausführung eines Begrünungssystems von zahlreichen Faktoren abhängen. Die in dieser Arbeit enthaltenen Beispielprojekte spiegeln nicht ausreichend Informationen wider, um einen allgemeingültigen Planungsleitfaden zu verfassen. Außerdem bedarf es weiterer Forschung in Hinsicht auf ökologische, ökonomische, bauphysikalische und umweltmedizinische Auswirkungen der unterschiedlichen Systeme. Das in dieser Arbeit entwickelte multikriterielle System bildet jedoch ein wichtiges Fundament zur Entscheidungsfindung für die richtige Gebäudebegrünung. Diese Basis kann in Zukunft erweitert werden durch neue Erkenntnisse in der Forschung sowie durch Daten aus unterschiedlichen Fachbereichen und Quellen., Green facades, roofs and open spaces adjacent to a building have a positive effect on the immediate surroundings of a building in terms of climatic, biological and design aspects. Especially in densely built-up urban areas, green spaces represent an important compensation to sealed surfaces by bringing a piece of nature back into the city. This manifests itself, among other things, through a flattening of temperature peaks, natural rainwater regulation and the promotion of biodiversity. There are also advantages to green buildings in regards to building physics, such as an insulating effect. In this work, various prestige projects, mainly from the DACH region, are presented and analysed regarding their objectives and positive effects. The focus is mainly on the structural features of the projects and how these are related to the selected greening systems. Technical drawings show in detail the construction and application of the green constructions on the surface of the buildings. The aim of this work is to formulate planning guidelines that will assist a designer or builder in deciding on a green system. This guideline includes facade and roof greening as well as greening of patios and outdoor areas surrounding a building. A distinction is made between the planning of greening in the context of a new building project and the subsequent greening of an existing building. This is necessary because an existing building has structural preconditions that significantly limit the options for selecting a system. In a new construction project, on the other hand, the greening can be included in an early planning phase, which allows a freer design of the greening solutions. The procedure for drafting the guide begins with filtering out and summarising decision-making criteria, which include the greening objective on the one hand and location criteria as well as structural, economic and design criteria on the other. In addition, graphics for plant selection suggest potential plant species from the analysed prestige projects, depending on the greening system. For the system selection in the context of a new building project, a multi-criteria decision problem exists, which is solved with the method of target weighting. The greening goals and the economic and design wishes of the client play a decisive role. The choice of system for an existing building, on the other hand, is decisively influenced by the location and the unchangeable structural characteristics. In this case, the decision-making process is solved on several levels with the help of prepared tables for system differentiation. It becomes clear that the selection and implementation of a greening system depends on numerous factors. The example projects included in this work do not reflect sufficient information to compile a generally valid planning guide. In addition, further research is needed on the ecological, economic and physical effects of the different systems. However, the multicriteria system developed in this work forms an important foundation for making decisions about the proper greening of buildings. This basis can be extended in the future by new discoveries in research as well as by data from different disciplines and sources.