Studierfähigkeit von Berufsmaturandinnen und -maturanden

Während der Übergang Gymnasium–Universität in den letzten Jahren häufig im Fokus der Aufmerksamkeit lag und immer wieder über Mängel bei der Studierfähigkeit von gymnasialen Maturandinnen und Maturanden berichtet wurde und wird, ist über die Studierfähigkeit von Berufsmaturandinnen und -maturanden an Fachhochschulen nur wenig zu lesen. Im Beitrag werden die besonderen Aspekte einer beschränkt-allgemeinen Studierfähigkeit als realisierbares Ziel der Berufsmaturitätsschule dargelegt und empirische Befunde zur Zielerreichung zusammengetragen, darunter auch eine eigene Untersuchung. Es zeigt sich, dass bei den wichtigen Studierkompetenzen Mathematik und Deutsch je nach Berufsmaturitätsrichtung noch (zu) grosse Lücken bestehen. Hingegen kann an einem Beispiel gezeigt werden, dass Berufsmaturandinnen und -maturanden in einem berufsnahen Fachbereich gegenüber ebenfalls in diesem Bereich theoretisch spezialisierten gymnasialen Maturandinnen und Maturanden einen Wissens- und Könnensvorsprung aufweisen, was wohl auf die berufliche Anwendungserfahrung in diesem Fachbereich zurückzuführen ist. Es wird ersichtlich, dass zusätzlich zur grösseren Evaluationsstudie der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts eine breite Erfassung von Komponenten der beschränkt-allgemeinen Studierfähigkeit wünschbar wäre. Am Schluss des Beitrags werden Überlegungen zu möglichen Änderungen der Anforderungen an die Studierfähigkeit an Fachhochschulen in der Zukunft angestellt.