Pop, empirisch*emphatisch. Für eine empirisch-kulturwissenschaftliche Popforschung

Pop und Popkultur haben sich in den letzten zwei, drei Jahrzehnten stark verändert: Galt Popkultur lange als kulturelle Nische oder Jugendkultur, ist sie zuletzt zu einer zentralen, wenn nicht sogar zur dominanten kulturellen Formation in relativer Unabhängigkeit von der Populär- und Hochkultur geworden. Deshalb ist Kulturanalyse in der Gegenwart immer auch (zumindest teilweise) Popkulturanalyse. In unserem Beitrag vollziehen wir die akademischen Diskurse um Popkultur in der Volkskunde und der empirischen Kulturwissenschaft von den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart nach. Trotz früher Anfänge und einer Anzahl einschlägiger Publikationen kann von einer systematischen und umfassenden Auseinandersetzung immer noch keine Rede sein. Im zweiten Teil des Artikels stellen wir deshalb zwei begriffliche Schärfungen – Abstandsbestimmungen – vor, um 1. Popforschung als ein eigenständiges Forschungsfeld (in Abgrenzung von Populärkulturforschung) vorzuschlagen, das 2. sowohl von emphatischen Popdiskursen wie von kulturanalytischen Sensibilitäten profitieren kann.