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ANIMAL REMINDER

Authors :
Köppert, Katrin
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Marschner, Tess
Köppert, Katrin
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Marschner, Tess
Publication Year :
2022

Abstract

Seit dem in den 1990er Jahren proklamierten Animal Turn befasst sich das interdisziplinäre Forschungsfeld der Human-Animal Studies mit dem von Missverständnissen geprägten Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Das Bestreben liegt darin, Disziplinen wie Biologie, Philosophie, Soziologie, Anthropologie und Geschichte zusammenzuführen und einen Perspektivwechsel hin zur Anerkennung nichtmenschlicher Wirkmächtigkeit und ihrer Agency vorzunehmen. Ich werde zu Beginn meiner Arbeit nachvollziehen, in welchem Maße die religiöse, wissenschaftliche und philosophische Zentrierung des Menschen immer wieder dazu gedient hat, jedwede Form von Unterdrückung und Gewalt an sogenannten Anderen zu legitimieren. Dies war und ist nur dadurch möglich, dass sich der angebliche Universalismus des Menschen aus dem Konstrukt des heterosexuellen, weißen Mannes speist(e), dessen Männlichkeit als geschlechtslos, dessen „Weißsein als unrassifiziert, Cis-Geschlechtlichkeit als echt, und so weiter“ (Laboria Cuboniks 2015: 26) erscheint. So wurden „Tiere“, „Frauen“ und „Schwarze“ in abendländischen Diskursen immer wieder als „Andere“ konstruiert, diffamiert, diskriminiert und eliminiert. Während das Überleben auf einem gemeinsamen Planeten einen ebenso bescheidenen wie essentiellen Anspruch formuliert, bleibt darüber hinaus auf kommende Gemeinschaften zu hoffen, in der unterschiedlichen Seins- und Beziehungsweisen nicht mit Gewalt und Unterdrückung, sondern gegenseitigem Respekt, Neugierde und „uneigennütziger Solidarität“ (Vgl. Ebd.: 33) begegnet wird, sowohl zwischen Menschen als auch zwischen Spezies. Die Bestrebungen der Human-Animal Studies sind in diesem Sinne basal für zukünftige, fürsorglichere Gesellschaften, die erst mit der Überwindung des Anthropozentrismus möglich sind. Wie kommen wir endlich von den etablierten Positionen im Nachdenken über humans und nonhuman animals hin zu einer Neukonstitution von Beziehungsweisen und zu der Anerkennung produktiver Differenzen? Einen eigenen Wissens

Details

Database :
OAIster
Notes :
German
Publication Type :
Electronic Resource
Accession number :
edsoai.on1397523474
Document Type :
Electronic Resource