Sind Pädagogen einfach anders? : Eine vergleichende Analyse der Persönlichkeitsstruktur mithilfe des Big Five Modells und den Holland’schen Berufsumfeldern

In der vorliegenden Arbeit wird untersucht inwiefern sich Menschen in unterstützenden beziehungsweise sozialen Berufen (darunter Pädagogen) in den fünf Persönlichkeitsmerkmalen der Big Five von Menschen, welche in anderen beruflichen Umfeldern (definiert nach Holland (1959)) arbeiten, unterscheiden. Daten der SOEP Gruppe Berlin werden kategorisiert und ausgewertet. Das Ergebnis der Studie zeigt Unterschiede vor allem in den Merkmalen Offenheit für Erfahrungen (d = -0,278), Extraversion (d = -0,192) und Verträglichkeit (d = -0,119). Bei Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Auch nach Kontrolle auf das Geschlecht waren die Unterschiede noch signifikant, wenn auch geringer. Ein genauer Vergleich der einzelnen Umfelder mit dem sozialen Bereich erlaubt zudem eine tiefergehende Analyse der Merkmale in den einzelnen Umfeldern. In dem Zusammenhang fällt auf, dass beim Merkmal Offenheit für Erfahrungen nicht konstant höhere Werte auftreten, sondern das künstlerische Umfeld wesentlich höhere Werte aufweist, was in einer Gegenüberstellung der sozialen Berufe mit einer Normstichprobe nicht sichtbar geworden wäre.
In this thesis it is investigated if people in supportive respectively social professions (where pedagogues are placed in) differ in the five personality dimensions of the Big Five from people in other professions (defined through Holland (1959)). Data from the SOEP Group berlin was categorized and calculated. The results of the study show that differences in Openness for Experience (d = -278), Extraversion (d = -0,192) and Agreeableness (d = -0,119) was found. No significant differences were found for Neuroticism and Conscientiousness. After controlling for sex there were still significant differences although they were smaller than before. A differentiated comparison of the different environments with the social one allowed an even deeper analysis, whereas it became clear that Openness for Experience was not consistently higher, but the artistic profession had even higher values, which would not have been visible in comparison with a norm sample.
Masterarbeit Universität Innsbruck 2022