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Ganz gewöhnliche Viertel: Stigma und Realitäten in Casablancas Slum Er-Rhamna
- Source :
- sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung; Bd. 8 Nr. 3 (2020): Wie können wir die Stadt wissen?; 73-96; sub\urban. journal for critical urban research; Vol. 8 No. 3 (2020): Wie können wir die Stadt wissen?; 73-96; 2197-2567
- Publication Year :
- 2020
-
Abstract
- Slums gelten als das Symbol der vermeintlich unterentwickelten und unkontrolliert wachsenden Megastädte des Globalen Südens. Die damit einhergehende Stigmatisierung von Slums hat nicht nur alltägliche Folgen für die Bewohner*innen, sondern hat spätestens im Zuge der Millennium-Entwicklungsziele auch zu einer Renaissance von Massenwohnungsbauprojekten, Verdrängungen und Umsiedlungen an den Stadtrand geführt. In Bezug auf Marokko zeigt der Artikel, inwieweit ein global verbreitetes, negatives Bild von Slums zu repressiven Wohnungspolitiken geführt hat. Aufbauend auf einer Haushaltsbefragung und qualitativen Interviews in einem sogenannten Slum in Casablanca dekonstruiert der Artikel bestehende Slum-Stigmata und zeigt, dass sich Slums nicht zwingend strukturell von anderen, gewöhnlichen Vierteln unterscheiden und maßgeblich durch Heterogenität gekennzeichnet sind. Als Konsequenz plädiert der Artikel dafür, Slums – analog zu Jennifer Robinsons Konzept der ordinary cities – als gewöhnliche Viertel zu bezeichnen und somit eine postkoloniale, empirisch-fundierte und vergleichend-analytische Sichtweise einzunehmen.<br />Globally, slums have become the symbol of underdeveloped and fast-growing megacities of the Global South. The related stigmatisation of slums affects its inhabitants on a daily basis. Latest through the Millennium Development Goals, it has further provoked the renaissance of large-scale housing programmes, as well as displacement and resettlement of slum dwellers to urban margins. Focussing on Morocco, the article shows how a global negative image of slums has inspired new, repressive housing policies. The paper builds on an empirical case study from Casablanca, Morocco, including household surveys and qualitative interviews with residents. By deconstructing existing stigmas, the author argues that slums are heterogenous neighbourhoods that do not naturally differ from others. In conclusion, the paper advocates for an understanding of slums as ordinary neighbourhoods – similar to Jennifer Robinson‘s concept of ordinary cities – and, hence, calls for a postcolonial, empirical, and comparative perspective.
Details
- Database :
- OAIster
- Journal :
- sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung; Bd. 8 Nr. 3 (2020): Wie können wir die Stadt wissen?; 73-96; sub\urban. journal for critical urban research; Vol. 8 No. 3 (2020): Wie können wir die Stadt wissen?; 73-96; 2197-2567
- Notes :
- application/pdf, text/html, German
- Publication Type :
- Electronic Resource
- Accession number :
- edsoai.on1290703520
- Document Type :
- Electronic Resource