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75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Daten zur Erinnerungskultur der Bevölkerung

Authors :
Institut für Demoskopie Allensbach (IfD)
Institut für Demoskopie Allensbach (IfD)
Source :
Berichte für das Bundespresseamt; 118
Publication Year :
2020

Abstract

2020 liegt das Ende des Zweiten Weltkrieges 75 Jahre zurück und ist damit für die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ein Ereignis, das sie nur vermittelt durch Schulen, Medien und Berichte Älterer kennt. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die über die Nazizeit und diesen Weltkrieg noch aus eigener Erfahrung berichten können. Die Frage ist, wieweit das die kollektive Erinnerung und die Lehren, die aus der Geschichte gezogen werden, verändert. Für die Mehrheit der Bevölkerung ist schon seit Langem nicht mehr das Kriegsende, sondern der Fall der Mauer 1989 das bedeutendste historische Ereignis. Gebeten, die beiden bedeutendsten Ereignisse der letzten 75 Jahre zu benennen, wählen 62 Prozent den Fall der Mauer, 40 Prozent das Ende des Weltkriegs. Jeder Dritte rechnet auch die Unterzeichnung des Grundgesetzes im Mai 1949 und den Tag der Deutschen Einheit 1990 zu den bedeutendsten historischen Ereignissen. Mit großem Abstand folgt die Befreiung von Ausschwitz, die nur 17 Prozent der Bevölkerung zu den beiden bedeutendsten historischen Ereignissen rechnet. Die Bewertung dieser Ereignisse ist heute eine andere als vor gut zehn Jahren; lediglich die Bedeutung des Mauerfalls wird heute ähnlich eingeschätzt wie 2009. Dagegen wird dem Tag der Deutschen Einheit heute geringere Bedeutung zugeschrieben, größere dagegen der Unterzeichnung des Grundgesetzes, der Befreiung von Ausschwitz und insbesondere der Kapitulation des Deutschen Reiches, dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Details

Database :
OAIster
Journal :
Berichte für das Bundespresseamt; 118
Publication Type :
Electronic Resource
Accession number :
edsoai.on1256798988
Document Type :
Electronic Resource