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Bremse statt Motor: Armut und soziale Ungleichheit behindern eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

Authors :
Rehberg, Karl-Siegbert
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Lantzsch, Jana
Rehberg, Karl-Siegbert
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Lantzsch, Jana
Source :
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2; 2969-2978; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; 32
Publication Year :
2010

Abstract

"Investieren bedeutet unter anderem, Ressourcen nicht zu konsumieren, sondern so einzusetzen, dass sich daraus zu einem späteren Zeitpunkt ein größerer Nutzen ziehenlässt. Intertemporale Wirtschaftsentscheidungen, wie die, ob vorhandener Weizen verzehrt oder aber der Samen angebaut wird, um Monate später eine größere Menge an Nahrung zur Verfügung zu haben, hängen dabei wesentlich von der aktuellen Güterausstattung ab. Es bedarf eines Überschusses an Ressourcen, um einen Teil davon abzweigen zu können, ohne Mangel dadurch zu erleiden; insbesondere keinen Mangel an Nahrung, aber auch nicht an anderen Gütern, die in einer Gesellschaft zum durchschnittlichen Lebensstandard gehören. Armut und zu hohe soziale Ungleichheit können demzufolge hinderlich für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung sind. Klassiker der Ökonomie wie Eugen von Böhm-Bawerk und Irving Fisher haben bereits den Einfluss von Mangel auf die Unfähigkeit zum langfristig orientierten Handeln beschrieben. Die Bedeutung dieses Zusammenhangs gerät in zeitgenössischen ökonomischen Analysen jedoch wieder aus dem Blick. Dabei könnte ermöglicherweise erklären, warum sich empirisch keine Anzeichen für eine Bestätigung der neoklassischen Konvergenzthese finden lassen. Die These besagt, dass sich langfristig alle Ökonomien auf ein gleich hohes wirtschaftliches Entwicklungsniveau hin bewegen, solange es keine störenden staatlichen Einflüsse gibt. Die Empirie zeigt aber: In der Regel bleiben reiche Staaten reich und arme arm, obwohl viele der reicheren Staaten über ein gut ausgebautes soziales Sicherungssystem verfügen und in den ärmeren Ländern die Wirtschaft oft kaum durch wohlfahrtsstaatliche Eingriffe 'gestört' wird. Aber nicht nur Entwicklungsländer können in einer 'Armutsfalle' feststecken. Der Verfasser wird die These aufstellen, dass sich (relative) Armut und Ungleichheit auch in reichen Industrienationen negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken können. Die Betonung liegt hierbei auf nachhaltige

Details

Database :
OAIster
Journal :
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2; 2969-2978; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; 32
Publication Type :
Electronic Resource
Accession number :
edsoai.on1256761753
Document Type :
Electronic Resource