Die Vermittlung von evidenzbasiertem, physiotherapeutischem Wissen in der praktischen Ausbildung - eine Erhebung von qualitätssichernden Maßnahmen für die Praktikumsanleitung am Beispiel der Physiotherapie

Problemstellung: Der Weltverband der Physiotherapeuten (WCPT) hat sich als Reaktion auf die zunehmende Forderung nach mehr Qualität im Gesundheitswesen zum Ziel gesetzt, die physiotherapeutischen Leistungen über auf Evidenz basierende Standards in der Ausbildung und Praxis kontinuierlich zu verbessern. In Österreich sind die für die Ausbildung zuständigen Fachhochschulen gefordert, diese Vorgaben in der theoretischen und praktischen Ausbildung umzusetzen. Dies setzt eine enge und koordinierte Kooperation mit den Praktikumsanleitern voraus, die aufgefordert sind, in realen Therapiesituationen den Studierenden physiotherapeutische Fertigkeiten nach dem aktuellsten Stand des Wissens zu vermitteln. Aber die Praktikumsanleiter dürften nicht ausreichend ausgebildet sein, um diese Erwartungen zu erfüllen. Ziel dieser Masterarbeit ist die Erhebung von qualitätssichernden Maßnahmen, die die Praktikumsanleiter in der Vermittlung von evidenzbasiertem, physiotherapeutischem Wissen unterstützen und den Wissenstransfer von der Hochschule in die Praxis erleichtern. Methodik: Der theoretische Teil erfolgte auf Basis einer umfangreichen Literaturrecherche. Die aus der Theorie abgeleiteten Ergebnisse wurden in Form von leitfadenunterstützten Interviews, die mit sechs Praktikumsanleiterinnen für Physiotherapie durchgeführt wurden, diskutiert und zusammengeführt. Ergebnisse: Ausgehend vom aktuellen Prozess der Wissensvermittlung von evidenzbasiertem, physiotherapeutischem Wissen in der praktischen Ausbildung wurde aus den Schnittstellenergebnissen von Theorie und Empirie ein Katalog an Maßnahmen entwickelt, die die Praktikumsanleiter unterstützen sollen, den Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis qualitätssichernd umzusetzen. Schlussfolgerungen: Die Implementierung dieser Maßnahmen in enger Kooperation mit den Gesundheitseinrichtungen könnte einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung der Ausbildungs- und Behandlungsqualität in Österreich leisten.