Heilpädagogik in interdisziplinären Teams

Auswirkungen der Wahrnehmung von Teamstrukturen und von organisationalen Merkmalen für die persönliche Identität und das Entwicklungserleben in interdisziplinären heilpädagogischen Arbeitskontexten werden untersucht. Mit Hilfe der Gruppenstrukturanalyse, eines figuralen soziometrischen Verfahrens, wurden bei 31 Mitarbeitern psychosozialer Teams die Aspekte Kohärenz und Macht erhoben. Zusätzlich wurden Fragen zur Entwicklungskontrolle gestellt. Folgende Ergebnisse wurden ermittelt: (1) Die Befragten nahmen Teamprozesse eher konflikthaft als ideal wahr. (2) Bezüglich der subjektiven Wahrnehmung der Team-Kohäsion spielten Aspekte der persönlichen Entwicklung eine grössere Rolle als Merkmale der Arbeitssituation. (3) Hinsichtlich der Faktoren Distanz und Einflussnahme liessen sich, analog der Konzeption von Familien als balanciert und unbalanciert, Kategorien für Teamgruppen über die Einschätzung der Mitglieder bilden. Die Kategorien waren bedeutsam für die Entwicklungsbewertung und die subjektive Bewertung des Teams. (4) Mitarbeiter aus monodisziplinären Teams bewerteten ihre Gruppen anders als solche aus interdisziplinären Teams. Implikationen füer eine entwicklungspsychologische Teamsupervision werden thematisiert. (A.G. - ZPID)