Heimerziehung : neuere Entwicklungen, Probleme und Perspektiven in den Niederlanden

In vielen Ländern Westeuropas befindet sich die Heimerziehung in einem Wandlungsprozess. Der Artikel gibt einen Überblick über die Veränderungen und die fachlichen Innovationen in den Niederlanden. Im Gegensatz zu fachlichen Absichten und politischen Reformbemühungen steigt die Zahl der in den Niederlanden in Heimen untergebrachten Kinder und Jugendlichen an. Inhaltlich finden neue Ansätze der Intervention, wie Kompetenz- und Verhaltensmodelle, eine breite Anwendung in der Praxis. Daneben erfahren Konzepte der sozialen Gruppenarbeit in den Niederlanden eine Renaissance. Auf organisatorischer Ebene wurden, «Jugendhilfe-Büros» neu geschaffen, bestehende Konzepte wurden in sog. «Module» untergliedert und neue Interventionsprogramme eingeführt. Unabhängig von den fachlichen Innovationen existieren jedoch weiterhin Schwachstellen, wie z. B. Motivationsprobleme der jungen Menschen oder mangelhafte Beteiligungen der Eltern an Entscheidungsprozessen in der Jugendhilfe. Darauf bezogen begründen die Autoren die Notwendigkeit der Erprobung und Untersuchung neuer Formen der Partizipation von Eltern und betroffenen jungen Menschen im Hilfeprozess.