Spontaneous recovery effects in German orthography acquisition

Lehrmethoden, bei denen Grundschulkinder dazu angehalten werden, phonologisch (nach Gehör) zu schreiben, sind in Deutschland weit verbreitet. Der orthographischen Korrektheit wird dabei zu Beginn des Schriftspracherwerbs ein relativ geringer Stellenwert zugemessen und Fehler werden für eine längere Phase nicht systematisch korrigiert. Die vorliegende Dissertation hat zum Ziel, Erkenntnisse über kognitive Mechanismen zu gewinnen, die dem Rechtschreiberwerb mit diesem Instruktionsansatz zugrunde liegen. Es wurde untersucht, ob sich fehlerhafte Schreibweisen, die im Zusammenhang mit phonologischem Schreiben mit verzögerter Korrektur eingeübt werden, im Gedächtnis verfestigen und sogar nach augenscheinlicher Löschung in Form von Erholungseffekten wieder auftreten. Zudem wurden motivationale und emotionale Effekte untersucht. Die Ergebnisse zeigen nachteilige Effekte des genannten Ansatzes, sowohl auf kognitiver, als auch auf motivationaler und emotionaler Ebene.