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Maßnahmesequenzen im SGB II: Eine deskriptive Analyse

Authors :
Dengler, Katharina
Hohmeyer, Katrin
Publication Year :
2010
Publisher :
Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), 2010.

Abstract

Bei der Aktivierung von arbeitslosen Personen durch aktive Arbeitsmarktprogramme können sequentielle Strategien, die Personen mehreren aufeinanderfolgenden Maßnahmen zuweisen, eine bedeutende Rolle spielen. Insbesondere könnte es gerade für Arbeitslosengeld II-Empfänger notwendig sein, mehrere Maßnahmen zu durchlaufen, um Integrationsfortschritte zu erzielen. Daher ist es wichtig, nicht nur die Selektivität und Wirkungen einzelner Programme der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu kennen, sondern auch die von Maßnahmesequenzen. Die hier vorliegende Arbeit untersucht deskriptiv Maßnahmesequenzen von Arbeitslosengeld II-Beziehern und berücksichtigt dabei anhand verschiedener Strukturmerkmale unterschiedliche Subgruppen von Leistungsempfängern. Es wird eine Stichprobe von Personen, die am 30. September 2006 arbeitslos gemeldet und in Arbeitslosengeld II-Bezug waren, verwendet. Für Personen, die bis zum Start der ersten Maßnahme ununterbrochen Arbeitslosengeld II bezogen haben, wird betrachtet, wie viele und welche Maßnahmen diese im Durchschnitt in einem Zeitraum von knapp zwei Jahren durchlaufen und was die häufigsten Kombinationen sind. Darüber hinaus werden die Übergänge in die erste und zweite Maß-nahme näher untersucht. Als Letztes werden Sequenzen von zwei oder drei Maßnahmen für verschiedene Personengruppen, die auch zwei oder drei Maßnahmen durchlaufen haben, analysiert. Die häufigsten Sequenzen bestehen dabei aus nicht-betrieblichen Trainingsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten in der Mehrauf-wandsvariante. Es zeigt sich, dass eine Unterscheidung nach Subgruppen wichtig ist. So werden für Gruppen mit hoher Arbeitslosengeld II-Bezugsdauer oder niedriger Qualifikation häufiger Maßnahmesequenzen mit Zusatzjobs eingesetzt, während für arbeitsmarktnähere Gruppen unter den Personen mit mehreren Maßnah-men andere Programme wie geförderte Beschäftigungen zum Tragen kommen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die betrachtete Stichprobe, über die Aussagen gemacht werden, selektiv ist: Die besseren Risiken scheiden frühzeitig aus dem Arbeitslosengeld II-Bezug aus (Sortiereffekt), so dass vermehrt arbeitsmarktferne Personen an zwei bzw. drei Maßnahmen hintereinander als auch an längeren Maßnahmen teilnehmen können. Sequential strategies of assigning persons to different subsequent programmes play an important role in the activation of unemployed people through active labour market programmes. Especially for unemployment benefit II recipients it could be necessary to participate in different programmes to achieve integration. Therefore, it is important not only to know the selectivity and effects of single programmes but also of programme sequences. This descriptive study investigates the programme sequences of unemployment benefit II recipients considering different subgroups of them. We use a sample of persons, who were registered unemployed and received unemployment benefit II on 30th September 2006. We analyse for individuals, who received permanently unemployment benefit II until the start of the first programme, in how many and in which programmes they participated and which were the most frequent combinations within nearly two years. Moreover the transition rates into the first and second programme are discussed. Last, but not least sequences of two or three programmes are analysed for different subgroups, who also participated in two or three programmes. The most frequent sequences consist of classroom train-ings and One-Euro-Jobs. Results indicate that it is also important to distinguish between different groups of unemployed persons. Sequences consisting of One-Euro-Jobs are often applied to groups with long duration of unemployment benefit II receipt and low education, whereas different active labour market programmes like subsidized employment schemes are provided for the better risks which participated in more than one programme. Our sample is selective: the better risks in our sam-ple leave the unemployment benefit II receipt earlier than our bad risks (sorting effect), which are more likely to participate on two or three sequential programmes or even in longer programmes like One-Euro-Jobs.

Subjects

Subjects :
ddc:330

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.od......1687..df812302893ad5c862b34f9c9bb0444c