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Arbeitszeit und Reproduktionsarbeit: Zusammenhänge und Wechselwirkungen am Beispiel der Teilzeitarbeit
- Publication Year :
- 2001
- Publisher :
- Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), 2001.
-
Abstract
- In diesem Diskussionspapier wird untersucht, ob sich durch die Flexibilisierung der Arbeitszeit Potentiale für mehr Geschlechtergerechtigkeit ergeben. Als normatives Konzept werden Prinzipien der Geschlechtergerechtigkeit von Nancy Fraser herangezogen, die eine Umverteilung von Reproduktionsarbeit zwischen den Geschlechtern fordert. Ausgehend von Frasers Ansatz werden Kriterien für geschlechtergerechte Arbeitszeiten entwickelt. Teilzeitarbeit wird häufig als eine flexible Arbeitszeitform diskutiert, die eine Kombination von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit ermöglicht und daher Potentiale für mehr Geschlechtergerechtigkeit eröffnen könnte. Um dies zu überprüfen wird anhand der Kriterien der Geschlechtergerechtigkeit die aktuelle Entwicklung der Teilzeitarbeit in Deutschland analysiert. In der Regel führt Teilzeitarbeit nicht zu einer Umverteilung von Reproduktionsarbeit zwischen den Geschlechtern. Sie wird hauptsächlich von Frauen „in der Kinderphase“ ausgeübt und bestätigt somit die Verantwortlichkeit der Frauen für die Reproduktionsarbeit. Darüber hinaus sind die Auswirkungen auf die weibliche Erwerbsbiographie ambivalent; häufig führt Teilzeitarbeit zu beruflichem Abstieg und mangelnder sozialer Sicherung. Die wenigen Männer, die Teilzeit arbeiten, tun dies meist nicht aus familiären Gründen, sondern zu Beginn und Ende der Berufsbiographie. Schließlich werden Vorschläge für eine politische Regulierung der Teilzeitarbeit und für eine umfassende Zeitpolitik gemacht, die zu mehr Geschlechtergerechtigkeit führen könnten. This discussion paper explores the potential for more gender justice through the flexibilisation of working time. The normative concept of gender justice has been developed by Nancy Fraser, who calls for a redistribution of caring work between men and women. Fraser’s concept is used to develop criteria for the evaluation of gender justice of working time. Part-time employment is often considered as facilitating the combination of employment and reproduction work and therefore bears potential for more gender justice. To test this, the recent developments of part-time work in Germany are analysed using the developed criteria. Generally speaking, parttime employment does not lead to a redistribution of caring work between the sexes. Mostly women work part-time during the phase of child-rearing, thereby confirming their responsibility for the caring work. Moreover, the effects on the female working biography are quite ambivalent as part-time work often leads to a decline in career and to a lack of social security. The few male part-timers rarely take over caring responsibility. Men work part-time mostly in the beginning or at the end of their professional careers. The paper concludes with some proposals for a better regulation of part time work and for a more general time-policy that could lead to more gender justice.
Details
- Language :
- German
- Database :
- OpenAIRE
- Accession number :
- edsair.od......1687..2ed835a93a85cd756ce7d458897e3834