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Der Gedanke des Ausgleichs und die Ursprünge des Leitbildes der 'gleichwertigen Lebensbedingungen'

Authors :
Leendertz, Ariane
Mäding, Heinrich
Strubelt, Wendelin
Akademie für Raumforschung und Landesplanung - Leibniz-Forum für Raumwissenschaften
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Source :
Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik: Beiträge einer Tagung zur Geschichte von Raumforschung und Raumplanung, Arbeitsmaterial, Tagung "Geschichte der Raumplanung: vom Dritten Reich zur Bundesrepublik"
Publication Year :
2008
Publisher :
Verl. d. ARL, 2008.

Abstract

Die Ursprünge des Leitbildes der "gleichwertigen Lebensbedingungen", das in den sechziger und siebziger Jahren in der Bundesrepublik im Zentrum raumplanerischer Zielsetzungen stand, lagen bereits in den zwanziger Jahren. In den dreißiger Jahren etablierte sich die Forderung nach einem räumlichen und sozialen Ausgleich zwischen den verschiedenen Regionen des Deutschen Reiches. Dabei spielten sowohl die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise als auch die Implikationen der Volksgemeinschaftsideologie eine entscheidende Rolle. Unter dem Paradigma des Ausgleichs wurde es zum Ziel einer strukturpolitisch ausgerichteten Raumordnung und Landesplanung, räumliche und soziale Gefälle zu entschärfen und auf eine "Angleichung" der Lebensbedingungen im gesamten Reich hinzuarbeiten. Auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowie in den fünfziger Jahren blieb der Gedanke des Ausgleichs in der deutschen Raumplanung prägend und schlug sich schließlich im Leitbild der "gleichwertigen Lebensbedingungen" nieder. The origins of the principle of securing "parity of living conditions", a notion at the very core of spatial-planning goals in the Federal Republic in the 1960s and ’70s, can be traced all the way back to the 1920s. In the 1930s the call came to be accepted to establish balance - both social and in respect of spatial development - between the various regions within the territory of the Third Reich. The key factors behind this were not only the effects of the world economic crisis, but also the implications of the Volksgemeinschaftsideologie, the ideology of a community of the people. Under the paradigm of creating balance, and guided by its structure-policy remit, the aim of both nationaland state-level planning became that of redressing spatial and social disparities with the goal of creating parity in respect of living conditions throughout the entire Reich. Spatial planning in Germany continued to be shaped by the concept of balance both in the early post-war years and throughout the 1950s. This concern was enshrined ultimately in the principle of establishing "gleichwertige Lebensbedingungen" - parity of living conditions.

Details

Database :
OpenAIRE
Journal :
Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik: Beiträge einer Tagung zur Geschichte von Raumforschung und Raumplanung, Arbeitsmaterial, Tagung "Geschichte der Raumplanung: vom Dritten Reich zur Bundesrepublik"
Accession number :
edsair.od......1272..617d03acd2db2a52bc1f6b2f8af346e4