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Autodetermination in Microeconomics
- Publication Year :
- 2005
- Publisher :
- Humboldt-Universität zu Berlin, 2005.
-
Abstract
- Dies ist eine methodologische Fallstudie, in der Lehrbuch-Darstellungen der Theorie der Nachfrage durchleuchtet werden. Umfasst diese Theorie mehr als eine Sammlung nichtssagender Tautologien? Definiert sie einfach nur den Begriff des rationalen Akteurs, ohne sich darum zu scheren, ob es rationale Akteure wirklich gibt? Um den empirischen Gehalt der Theorie dingfest zu machen, sollten wir sie holistisch betrachten, in ihrer Gesamtheit. Dann zeigt sich, dass die Theorie empirisch falsche Voraussagen macht; das gefeierte "Neue Gesetz der Nachfrage" lässt sich empirisch widerlegen. Dies unwillkommene Ergebnis lässt sich umgehen, wenn man die Theorie normativ interpretiert. Was das heissen kann, beleuchte ich durch Ausweitung des Autodeterminations-Prinzips, das kürzlich von Oliver Timmer in die Wissenschaftstheorie der Physik eingeführt worden ist: Laut Timmer bestimmen physikalische Theorien selber, von welchen Objekten sie handeln; sie geben sogar Anweisungen, wie der Gegenstandsbereich einer Theorie allererst herzustellen ist. Wenn wir diesen kühnen Gedanken auf die Mikroökonomik übertragen, dann sucht sich z.B. deren Nachfragetheorie selber aus, wessen Verhalten sie beschreibt: nämlich das Verhalten rationaler Akteure. Wenn es sie noch nicht geben sollte, so werden sie mithilfe der Nachfragetheorie hergestellt, denn diese Theorie dient der Kritik irrationaler Akteure. Ob diese Kritik stets moralisch berechtigt ist, bleibt jedoch fraglich. My philosophical case study concerns textbook presentations of the theory of demand. Does this theory contain anything more than just a collection of tautologies? In order to determine its empirical content, it must be viewed holistically. But then, the theory implies false factual claims. We can avoid this result by embracing the theory’s normative character. The resulting consequences will be illuminated with the new autodetermination thesis recently proposed in the philosophy of physics by Oliver Timmer. Applying his ideas to the theory of demand reveals that the statements of this discipline simultaneously concern both values and facts.
- Subjects :
- Wolfgang STEGMÜLLER
rationality
Holismus
positive Ökonomik
David KREPS
Giffen-Gut
Oliver TIMMER
structuralism
Milton FRIEDMAN
theory of demand
Giffen good
ddc:330
Demand
new law of demand
commodities
empirical content
autodetermination
Präferenz-Ordnung
Nachfrage
enthüllte Präferenz
Rationalität
Wertfreiheit
fact/value dichotomy
preference order
330 Wirtschaft
Güterbündel
100 Philosophie
Hilary PUTNAM
methodology
Methodologie
empirischer Gehalt
positive economics
Theorie der Nachfrage
Strukturalismus
revealed preferences
normative economics
Iris MURDOCH
principle of charity
ddc:100
Hal VARIAN
holism
Prinzip des Wohlwollens
Paul SAMUELSON
neues Gesetz der Nachfrage
normative Ökonomik
Subjects
Details
- Language :
- English
- Database :
- OpenAIRE
- Accession number :
- edsair.od.......133..46e8b4745806ae79439ba678be6d8efb