Back to Search Start Over

Rotierendes oder fixiertes Tibiainlay? Randomisierter klinischer und radiologischer Vergleich rotierender und fixierter Tibiainlays bei computerassistiertem bikondylärem Kniegelenkoberflächenersatz

Authors :
Sufi-Siavach, Anusch
Fuchs-Winkelmann, Susanne (Prof. Dr.)
Publication Year :
2010
Publisher :
Philipps-Universität Marburg, Medizin, 2010.

Abstract

Hintergrund: Mobilen Tibiainlays in der Knieendoprothetik werden theoretische Eigenschaften bescheinigt, die zu verbesserten funktionellen Ergebnissen und auf längere Sicht zu reduziertem Polyethylenabrieb führen sollen. Diese Studie untersuchte kurzfristige klinische Resultate von zwei Patientengruppen, die sich systematisch lediglich in der Art der verwendeten Tibiaplattform unterschieden. Eine Gruppe erhielt ein fixiertes Inlay, während der anderen ein mobiles implantiert wurde. Methoden: 100 Kniegelenke bei 97 Patienten wurden gemäß ihres Alters sowie nach ihrem Geschlecht stratifiziert und in zwei Gruppen randomisiert: fixed-bearing (FB) mit 52 Kniegelenken und rotating platform (RP) mit 48 Kniegelenken. Alle Patienten erhielten den das hintere Kreuzband erhaltenden bikondylären Oberflächenersatz Columbus® (B. Braun Aesculap, Tuttlingen, Germany) mit entweder festem oder rotierendem Polyethylen-Inlay. Die Prozeduren wurden von zwei erfahrenen Operateuren durchgeführt, und die Gruppen folgten einem identischen Rehabilitationsschema. Klinische Nachuntersuchungen fanden in doppelt verblindeter Art vor der Operation sowie drei, sechs und zwölf Monate danach statt. Zur klinischen Bewertung wurden der wissenschaftlich etablierte Knee Society Score (KSS) und der Oxford Knee Score (OKS) verwendet. Bei der statistischen Auswertung kamen der Mann-Whitney-U-Test mit alpha = 0,05 und beta = 0,15 für den primären Endpunkt eines als klinisch relevant angenommen KSS-Unterschiedes von mehr als acht Punkten zur Anwendung sowie Varianzanalysen (ANOVA) für das explorative Testen des Einflusses der Ausgangswerte der Scores als Kovariaten und der Nachuntersuchungszeitpunkte auf die Resultate. Ergebnisse: Der primäre Endpunkt des KSS sowie die sekundären Endpunkte des OKS und der range of motion (ROM) waren zwischen den Gruppen nicht statisch signifikant unterschiedlich. Sowohl die demographischen Daten der Untersuchungsgruppen als auch deren radiologisches Alignment prä- und postoperativ zeigten sich homogen. Wurden bei der statistischen Analyse die präoperativen Ausgangswerte der Scores als Kovariaten mit einbezogen und deren Einfluss untersucht, so ließen sich ebenfalls keine signifikanten Differenzen zwischen den Gruppen nachweisen. Schlussfolgerung: In unserer Untersuchung zeigte sich kein Unterschied im KSS von mehr als acht Punkten im ersten Jahr nach der Operation zwischen der FB- und der RP-Gruppe beim bikondylären Kniegelenkoberflächenersatz. Das Studiendesign kontrollierte darüber hinaus auf diverse andere Differenzen zwischen den Gruppen sowie den Einfluss zusätzlicher Variablen neben der Art des Tibiainlays auf die Ergebnisse. Auch dabei ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen. Hinsichtlich des ersten postoperativen Jahres und für Patienten, die unsere Einschlusskriterien erfüllten, konnte dementsprechend kein Vorteil für weder die fixierte noch die mobile Tibiaplattform herausgestellt werden. Es liegt nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen demnach kein schlüssiges Argument vor, eines der beiden Implantatdesigns zu bevorzugen.<br />Background: Mobile bearing tibial platform designs are advocated to improve functional results of total knee arthroplasty (TKA), and to reduce wear in the longer term. This study investigated short-term clinical results with two patient groups who were systematically different in the fixed or mobile tibial bearing only. Methods: 100 knees in 97 patients were stratified according to age and gender and randomized into two groups, fixed-bearing (FB) with 52 knees and rotating platform (RP) with 48 knees. All received the same posterior cruciate retaining implant Columbus® (B. Braun Aesculap, Tuttlingen, Germany) in either fixed or mobile version by two experienced surgeons and followed an identical rehabilitation regime. Physical examinations were performed in a double-blinded manner before the operation and three, six and twelve months thereafter, using the Oxford and Knee Society scoring systems. Analyses were carried out using the Mann-Whitney-U-test at alpha = 0.05 and beta = 0.15 for the primary endpoint, and by ANOVA for exploratory tests concerning covariate influence of baseline scores, and significance of improvement with time. Results: The primary endpoint of the Knee Society Scores (KSS) as well as the secondary endpoints of Oxford knee score and range of motion were not statistically significantly different. Baseline demographics and radiographic alignment pre- and postoperatively were homogeneous between the groups as well. When including baseline scores as covariates into the statistical analysis the variation in scores was again not significantly dependent of the treatment groups. Conclusions: There was no difference of more than eight points KSS score value due to FB or RP design of primary TKA for osteoarthritis in the first postoperative year. The study design controlled for several relevant causes of variation external to the fact of the platform being fixed or mobile. With regard to the first year and in patients matching our inclusion criteria, there is no evidence to prefer either fixed or mobile tibial platform designs.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....e2f0d8bdb14c9ad37e555011cad50310