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Il genere in movimento: mutamento in corso nel dialetto di Molfetta (Bari)

Authors :
Loporcaro, Michele
Breimaier, Federica
Manzari, Giovanni
University of Zurich
Loporcaro, Michele
Breimaier, Federica
Manzari, Giovanni
Publication Year :
2021

Abstract

While grammatical gender has become simplified through losing the neuter from Latin into the better-known Romance languages, several Romance varieties ended up with more-than-binary gender systems instead, in which two further gender values, both the heirs of the Latin neuter, exist alongside masculine and feminine. Late Latin and Medieval Romance evidence shows that the trend towards a binary gender system is a centuries-long one: we analyse the manifestations of this long-term drift in one Italo-Romance dialect from the four-gender area of Central-Southern Italy, viz. Molfettese, spoken in the province of Bari, information on whose gender system is available from the early 20th century. We ran fieldwork in Molfetta one century later and are now in the position to evaluate the changes that occurred in the meantime. While the four-gender system is still there, the two gender values which are not shared with standard Italian are presently merging into the masculine. Using a mix of qualitative and quantitative methods and considering both production and perception, we analyse the various facets of this process in terms of loss of lexical and syntactic productivity and consistency of marking across agreement targets. We also show that the change is progressing across the lexicon and the community, with some speakers at the vanguard, and finally show that their behaviour with respect to the on-going change can be effectively captured via scalar acceptability judgments and statistically modelled employing ordinal regression (cumulative link mixed models). Während das grammatische Genus durch den Verlust des Neutrums aus dem Lateinischen in den bekannteren romanischen Sprachen vereinfacht wurde, haben mehrere romanische Sprachvarietäten stattdessen ein mehr als binäres Genussystem entwickelt, in dem neben dem Maskulinum und dem Femininum zwei weitere Genuswerte, beide Erben des lateinischen Neutrums, existieren. Nicht nur das Latein, sondern auch die mittelalterlichen Quellen zeigen, dass die Entwicklung zu einem binären Genussystem ein jahrhundertelanger Prozess ist. Wir analysieren die Manifestationen dieser langfristigen Tendenz in einem italo-romansichen Dialekt aus dem Vier-Genus-Gebiet in Mittel- und Süditalien, nämlich dem Molfettese, das in der Provinz Bari gesprochen wird und über dessen Genussystem Informationen aus dem frühen 20. Jahrhundert verfügbar sind. Wir haben ein Jahrhundert später Feldforschung in Molfetta durchgeführt und sind nun in der Lage, die in der Zwischenzeit eingetretenen Wandelerscheinungen zu beschreiben. Das Vier-Genus-System ist zwar immer noch präsent, aber die beiden Genus-Werte, die im Standarditalienischen nicht vorkommen, verschmelzen gegenwärtig mit dem Maskulinum. Mit einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden, die sowohl die Produktion als auch die Perzeption untersuchen, analysieren wir die verschiedenen Facetten dieses Prozesses hinsichtlich des Verlustes an lexikalischer und syntaktischer Produktivität und der Kohärenz der Markierung über alle Kongruenz-Targets hinweg. Wir zeigen, dass die Veränderung transversal sowohl im Wortschatz als auch in der Sprachgemeinschaft voranschreitet, wobei gewisse Sprecher eine Führungsrolle einnehmen. Abschließend wesen wir nach, dass deren Verhalten bezüglich der laufenden Veränderung mittels Bewegungen auf einer Likert Skala effektiv erfasst und mit Hilfe einer ordinalen Regression (cumulative link mixed models) statistisch dargestellt werden kann.

Details

Language :
Italian
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....ab0f8249a6a1876162bb98b13a9fbfe9