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Charakteristika von Suizidversuchen türkischer Migranten im Kanton Basel-Stadt: Resultate der WHO/EURO-Multizenterstudie

Authors :
F. Muheim
Bettina Brückner
Anita Riecher-Rössler
Pascal Berger
Publication Year :
2011
Publisher :
Schattauer, 2011.

Abstract

ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Es gibt Hinweise für Unterschiede im suizidalen Verhalten zwischen türkischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung. Bisherige Studien basierten ihre Analysen auf nicht repräsentativen Daten und zeigten zum Teil methodische Probleme. Deshalb wurde das suizidale Verhalten von türkischen Migranten im Vergleich zur schweizer Bevölkerung im Kanton Basel-Stadt auf methodisch zverlässiger Basis untersucht. Material und Methoden: 2003 und 2004 wurden im Rahmen der WHO/EURO-Multizenterstudie alle über 15-jährigen Einwohner des Kantons Basel-Stadt erfasst, die wegen eines Suizidversuchs (SV) medizinische Hilfe in Anspruch nahmen. Daten türkischer und schweizer Patienten wurden verglichen. Ergebnisse: Die SV-Rate der türkischen Migranten war im Durchschnitt über alle Altersgruppen 2,7-mal höher als diejenige der Schweizer. Frauen zeigten doppelt so hohe Raten wie Männer. Die höchsten Raten fanden sich bei jungen Frauen, insbesondere bei jungen türkischen Migrantinnen. Migranten litten häufiger an Störungen der ICD-10-Kategorie F4 und verwendeten häufiger Medikamente, insbesondere Analgetika. Schlussfolgerungen: In der Prävention ist ein Fokus auf junge türkische Frauen und Migranten mit Anpassungsstörungen zu legen. Klinische Relevanz Bei der Medikamentenabgabe, insbesondere bei Analgetika, sollte auf möglichst geringe Toxizität und kleine Packungsgrößen geachtet werden. Dies ist auch bei frei verkäuflichen Medikamenten zu beachten.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....9bf22e406e972b0c9ef573478a48d5a7