Back to Search Start Over

Neubewertung des historischen Schadensbebens von 1735 im Westerwald = ReĀ­-evaluation of the historical 1735 earthquake in the Westerwald/Germany

Authors :
Sanz Alonso, Yasmin
Barth, Andreas
Lehmann, Klaus
Wenzel, Friedemann
Source :
Mainzer Geowissenschaftliche Mitteilungen, 44, 47-62
Publication Year :
2016

Abstract

Am 22. August 1735 ereignete sich gegen halb drei Uhr morgens ein Erdbeben, welches laut den historischen Erdbebenkatalogen in einem seismisch wenig aktiven Gebiet bei Gießen/Mittelhessen lokalisiert war und eine Epizentralintensität I0 von V und eine Magnitude ML = 4,4 hatte. Nach Auswertung neuer historischer Quellen ereignete sich das Erdbeben etwa 50 km weiter westlich im südlichen bis zentralen Teil des Westerwalds und erzeugte leichte Gebäudeschäden entsprechend Maximalintensitäten von VI. Das Spürbarkeitsgebiet war NWSO ausgerichtet und hatte einen mittleren Radius von etwa 80 km. In Kombination mit der neu bestimmten Maximalintensität kann daraus eine Lokalmagnitude ML = 4,2 ± 0,4 und eine Herdtiefe im Bereich der Oberkruste von ungefähr 10 km abgeschätzt werden. Das Beben ereignete sich somit in einem Gebiet nahe der Epizentren der Erdbebenserie von Bad Marienberg im Jahr 1982 mit Magnituden bis ML = 4,2. Die örtliche Nähe lässt die Vermutung zu, dass auch das historische Erdbeben von 1735 auf der Bad Marienberger Bruchzone stattfand und somit einen Hinweis auf wiederholte Erdbebentätigkeit in der sonst als aseismisch betrachteten Region darstellt.

Subjects

Subjects :
Physics
ddc:530

Details

Language :
German
ISSN :
03404404
Database :
OpenAIRE
Journal :
Mainzer Geowissenschaftliche Mitteilungen, 44, 47-62
Accession number :
edsair.doi.dedup.....96639e6bed60c3abc6ebb58fd600cb90