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Wenn ein Patient sein Leben beenden will: Rechtslage und Erfahrungen aus der Ethikberatung in der Schweiz

Authors :
Charlotte Wetterauer
Stella Reiter-Theil
University of Zurich
Katzenmeier, C
Source :
Festschrift für Dieter Hart ISBN: 9783662616642
Publication Year :
2020

Abstract

Seit den letzten Jahrzehnten gilt die Schweiz international als Ausnahmefall in ihrer Handhabung der Suizidbeihilfe. Ihre spezielle Art der Toleranz und Praxis des Assistierten Suizids (AS) ist sogar einzigartig im Vergleich zu anderen liberalen Landern: So haben die Beneluxstaaten eine Totung auf Verlangen sowie assistierten Suizid nur durch Arzte (Physician assisted suicide; PAS) auf Basis einer rechtlichen Regelung zugelassen. Auch in Kanada, wo seit 2016 im Strafgesetz die medizinische Sterbehilfe neu geregelt ist, sind medizinische Laien ausgeschlossen; es gilt ein Arztvorbehalt, wobei man sich (aufgrund der dunnen Besiedlung und regionalen Arztemangels) entschieden hat, auch qualifizierte Pflegefachpersonen zu berechtigen, Totung auf Verlangen oder Suizidbeihilfe zu leisten. Aber weltweit ist es Suizidhilfeorganisationen nur in der Schweiz erlaubt, Freitodbegleitung durch medizinische Laien zu organisieren und durchzufuhren. Die Aufgabe von Arzten besteht hier vor allem darin, die geforderte Urteilsfahigkeit des Patienten zu bescheinigen und eine letale Dosis Natriumpentobarbital (NaP) zu verschreiben. Hingegen wird die personliche Begleitung im Sterbeprozess nicht selten durch ein nicht-medizinisches Mitglied der Vereinigung ubernommen. So gesehen passt der Begriff des arztlich begleiteten Suizids fur die Praxis in der Schweiz gerade nicht.

Details

Language :
German
ISBN :
978-3-662-61664-2
ISBNs :
9783662616642
Database :
OpenAIRE
Journal :
Festschrift für Dieter Hart ISBN: 9783662616642
Accession number :
edsair.doi.dedup.....3d5dea6554f74c6689e692ccf006eac1
Full Text :
https://doi.org/10.5167/uzh-199651