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Schulbücher für den evangelischen Religionsunterricht und die Lebenskunde in der Weimarer Republik. Zwischen Kontinuität und Aufbruch
- Source :
- De Vincenti, Andrea [Hrsg.]; Grube, Norbert [Hrsg.]; Hoffmann-Ocon, Andreas [Hrsg.]: 1918 in Bildung und Erziehung. Traditionen, Transitionen, Visionen. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2020, S. 159-178.-(Historische Bildungsforschung)
- Publication Year :
- 2020
- Publisher :
- Verlag Julius Klinkhardt, 2020.
-
Abstract
- Am Beispiel preußischer Mittelschulen in der Weimarer Republik untersucht die Autorin den evangelischen Religionsunterricht sowie das freiwillige Ersatzfach Lebenskunde. Dabei werden die Jahre von 1925 bis 1929 mit Vorkriegsentwicklungen, insbesondere anhand des Lehrplans von 1910, verglichen und Lehrmittel als Quellen herangezogen. Der Beitrag richtet den Blick auf inhaltliche Akzentverschiebungen des Religions- und Lebenskundeunterrichts nach 1918 und fokussiert die Frage, ob und wie in beiden Fächern die Erziehung zum Staatsbürger der Weimarer Republik oder zu christlichen Werten dominierte. Während laut Gräbe Religionslehrmittel weiterhin strengen Zulassungskriterien unterlagen, setzten sich für die Lebenskunde die schon 1910 bestehenden curricularen Freiräume in den 1920er- Jahren fort, so dass sich das Fach zwischen Anknüpfungen an den Religionsunterricht, moralpädagogischen Akzenten und naturwissenschaftlichen Orientierungen konturierte. Dagegen sei der curricular weitgehend stabile Religionsunterricht lediglich um die Themen innere und äußere Mission sowie Separatismus, Sekten, katholische Konfession und außer-christliche Religionen erweitert worden – jedoch zumeist, um mit nationalen Völkerstereotypen die vermeintliche Überlegenheit des Protestantismus zu belegen. Wandlungen zwischen 1910 und 1925 stellt Gräbe bei der Behandlung von Kirche und Staat fest: die Weimarer Religionsbücher setzten teilweise den christlichen Gehorsam über die staatlichen Gesetze. In Aufrufen zur Stärkung des Christentums in der Politik sieht Gräbe ein Unterlaufen des staatsbürgerlichen Erziehungsauftrags der Weimarer Republik. Den mitunter „germanozentrisch(en)“ Darstellungen in Religionsbüchern stellt Gräbe die Fokussierung mancher Lebenskundebücher auf Frieden, Völkerverständigung und die Ausbeutung der Arbeiter in systemkritischer Weise entgegen. Einige Lehrbücher beiderlei Unterrichtsfächer, bilanziert Gräbe abschließend, zeigten um 1925 zarte reformpädagogische Aufbrüche, indem sie kind- und erlebnisorientierte Erzählungen und arbeitspädagogische Ansätze enthielten. (DIPF/Orig.)
- Subjects :
- Schulbuchforschung
School
History
Deutsches Reich
Fachdidaktik/Religion
Lehrplan
Preußische Reform
Teaching of religion
Teaching aids
Religious instruction
Geschichte
Reformpädagogik
Geschichte
Preußen
Historische Bildungsforschung
Textbook research
German Reich
Weimarer Republik
20. Jahrhundert
Educational Materials
History of education
Curriculum
Bildungsgeschichte
Textbook
Kirche-Staat-Beziehung
Lehrplanvergleich
Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Progressive Education
Church
Education
Weimar Republic
ddc:370
Historische Quelle
Erziehung
State church separation
Schulbuch
Reform pedagogics
Schule
Training aid
Lehrmittel
Analyse
Weimar Republic (Germany, 1918-33)
Mittelschule
Intermediate school
Lebenskunde
Vergleich
History of educational activities
Religionsunterricht
Evangelischer Religionsunterricht
Text book
Subjects
Details
- Language :
- German
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- De Vincenti, Andrea [Hrsg.]; Grube, Norbert [Hrsg.]; Hoffmann-Ocon, Andreas [Hrsg.]: 1918 in Bildung und Erziehung. Traditionen, Transitionen, Visionen. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2020, S. 159-178.-(Historische Bildungsforschung)
- Accession number :
- edsair.doi.dedup.....38d5d19cd9cd54c615efd1d540f48d4d