Back to Search
Start Over
Nachwuchsförderung
- Publication Year :
- 2015
- Publisher :
- Zentrum für HochschulBildung, Technische Universität Dortmund, 2015.
-
Abstract
- Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen befinden sich in einer vielschichtigen Situation: Sie sind in Lehre und Forschung eingebunden, Mitarbeiter/in am Lehrstuhl oder in einem Projekt und stehen in einem ständigen Betreuungs- und Begutachtungsprozess. Der Wunsch zu promovieren ist schnell gefasst. Schnell jedoch holt einen der Alltag ein und man erkennt, Promovieren hat auch ganz viel mit Organisation, Administration und Durchhalten zu tun. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine grundlegende Aufgabe der Universität. Sie wird auch Ernst genommen. Davon zeugen z. B. Mentoring-Programme, Promotionskollegs und Doktorandentrainings. Was vielerorts jedoch noch fehlt, sind geeignete Maßnahmen der Personalentwicklung, um eine Karriere außerhalb der Hochschule zu ermöglichen. Einige dieser Themen werden in dem vorliegenden Heft ausführlicher behandelt. Den Anfang macht Jutta Wergen. In ihrem Aufsatz „Will ich oder will ich nicht – und wenn ja, wie? Promovieren!!!“ zeigt sie Wege durch das Labyrinth. Sie beschreibt die verschiedenen Phasen einer Promotion und weist auf die Formalitäten hin. Sie zeigt, wie sich die Zeit des Promovierens finanzieren lässt. Und sie spricht auch das sehr wichtige Thema der Betreuung an. Detaillierter auf diese Beziehung geht Sigrid Metz-Göckel in ihrem Beitrag „Die Freuden und Risiken der Betreuung von Doktorarbeiten oder: Promotionen zahlen sich aus“ ein. Unabhängig davon, ob das Promovieren in einem strukturierten Prozess oder einem traditionellen Betreuungsverhältnis abläuft, auf ihrem Weg zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Persönlichkeit können Promovierende ihren Betreuer/inne/n fachlich überlegen und die Betreuer/innen zu deren Begleiter/inne/n werden – was von Metz-Göckel als große Bereicherung ihrer eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit erlebt wird. Dass Promovieren mehr ist als das reine Schreiben der Dissertation, betont auch Ulrike Senger in ihrem Beitrag „Kompetenzentwicklung Promovierender – Impulse für universitäres Forschen, Führen und Lehren Lernen“. Die Autorin richtet ihren nüchternen und empathischen Blick auf die Person, die promoviert und auf das, was sie während dieser Zeit lernt. Promovierende schaffen nicht nur Kultur, sie können auch zu „‘Change Agents‘“ im persönlichen, organisatorischen und universitären Bereich werden. Andrea Kottmann und Brigitte Ecker widmen sich in ihrem Beitrag „Die Zukunft der Finanzierung der Doktorandenausbildung“ der Art der Finanzierung der Promotionsphase, die wesentlich dazu beiträgt, in welchem Ausmaß eine qualitativ hochwertige Ausbildung angeboten und durchgeführt werden kann. An ausgewählten Beispielen diskutieren sie zwei Finanzierungsmodelle und weisen auf die unmittelbaren Auswirkungen auf die Profilbildung der Universitäten und die Finanzierung der Promovierenden hin. Der Empfehlung des Wissenschaftsrats und der Forderung der Universitäten an die Hochschuldidaktik als eine serviceorientierte Einrichtung ohne eigene wissenschaftliche Ausrichtung steht der Anspruch der in der Hochschuldidaktik tätigen Wissenschaftler/innen gegenüber. Wie es ist, in einem Fach zu promovieren, das sich aus Bezugswissenschaften zusammensetzt, und wo die Promovierenden Austausch und Vernetzung finden, thematisiert Timo van Treeck in seinem Aufsatz „Raue See und neblige Horizonte: Die Promotion in der Hochschuldidaktik“. Vom „akademischen Prekariat“ ist seit einiger Zeit schlagwortmäßig zu lesen. In „Absicherung gibt es überhaupt keine, man kann nur hoffen…“ widmet sich Lisa Sigl diesem Thema und fragt: Wie erleben junge Forscher/innen den Widerspruch, dass ihre Forschung, deren Verlauf und Ergebnis prinzipiell nicht planbar sind, mit der notwendigen Planung ihrer Erwerbsbiografie und Karriere koordiniert werden muss? Sie greift damit in die Debatte um „‘Governance‘“ und „‘Self-Governance‘“ von Forschungskulturen ein und macht deutlich, welchen Einfluss die Rahmenbedingungen sowohl auf die Art und Weise der Produktion von Wissen haben als auch darauf, welches Wissen überhaupt produziert wird. „Wer geht wohin?“ fragen Ramona Schürmann und Thorben Sembritzki und referieren Ergebnisse der WiNbus-Studie zu Laufbahnintentionen junger Nachwuchswissenschaftler/innen. Bis zu 80 % der promovierten Nachwuchswissenschaftler/innen verlassen die Universität. Schürmann und Sembritzki interessieren sich für deren zukünftige Beschäftigungsbereiche und für die Faktoren, die ein Gehen oder Bleiben beeinflussen. „Auf dem Weg zur Professur – Bessere Chancen durch Berufsberatung?“ von Oliver Kayser ermuntert zukünftige Bewerber/innen in zupackender Hands-on-Mentalität sich aktiv den Anforderungen in einem Berufungsverfahren zu stellen. Er beschreibt die einzelnen Stationen ausführlich und eindrücklich und fordert dazu auf, sich selbst und die eigene Situation richtig einschätzen zu lernen, u. U. mit Hilfe externer Profis.<br />Journal Hochschuldidaktik;26. Jahrgang 2015, Heft 1 und 2
- Subjects :
- Hochschuldidaktik
Subjects
Details
- Language :
- German
- Database :
- OpenAIRE
- Accession number :
- edsair.doi...........ff3b1afd791e0e399ece4f68022d2de7
- Full Text :
- https://doi.org/10.17877/de290r-16336