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Ischämie- und Reperfusion des intestinalen und hepatischen Stromgebiets bei thorakalen Crossclamping
- Source :
- Gefässchirurgie. 8:92-99
- Publication Year :
- 2003
- Publisher :
- Springer Science and Business Media LLC, 2003.
-
Abstract
- Hohes Aortenclamping geht im proximalen Stromgebiet mit ausgepragter Hypertension und deren potenziellen Komplikationen einher. Daruber hinaus sind die betroffenen Patienten durch die perioperativ unumgangliche Ischamie-Reperfusions-Situation im distalen Stromgebiet gefahrdet. Unterschiedliche Ansatze zur Vermeidung dieser Komplikationen werden kontrovers diskutiert. Eine wissenschaftlich und klinisch einheitliche Bewertung dieser Masnahmen steht aus. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es als Grundlage zur systematischen Bewertung von adjuvanten Methoden in der Aortenchirurgie ein klinikrelevantes Grostiermodell zu etablieren. An Schweinen wurde durch 30-minutiges Klemmen der Aorta unmittelbar distal der linken A. subclavia eine Ischamie der distalen sowie eine Hypertension der proximalen Korperpartie induziert. Metabolische und funktionelle Parameter fur den Gesamtorganismus sowie insbesondere fur die Teilkreislaufe des Intestinums und der Leber wurden vor, wahrend und nach Clamping der thorakalen Aorta erhoben. Wahrend des hohen Aortenclampings kommt es im Rahmen einer deutlichen endogenen Katecholaminausschuttung zu einer Verdoppelung des Herzzeitvolumens mit ausgepragter Tachykardie. Vergleichbar mit der klinischen Situation lasst sich der supraaortale Mitteldruck mit Hilfe von Nitroprussidnatrium (Nipruss) innerhalb der Ausgangswerte halten. Das Declamping fuhrt zu einem Abfall des systemischen Gefaswiderstands, der sich erst nach 4 h dem Ausgangswert annahert. Wahrend es in der Clampingphase zu einer Halbierung des Sauerstoffverbrauchs kommt, steigt dieser nach Declamping an und bleibt bis zum Ende des Versuchs erhoht. Die Ischamie des portalen Stromgebiets fuhrt nach Declamping zu einer ausgepragten reaktiven Perfusionssteigerung. Dennoch bleibt die Mikrozirkulation insbesondere der Dunndarmmukosa trotz erhohter regionaler Blutflusse uber das Versuchsende hinaus deutlich kompromittiert. In dieser Studie konnten wir ein kliniknahes Grostiermodell zur Beschreibung pathophysiologischer Veranderungen wahrend und nach thorakalem Aortenclamping darstellen. Im Zentrum des Modells stehen die Reaktion des Gesamtkreislaufs auf der einen, sowie die Stoffwechselreaktionen in den Teilkreislaufen des intestinalen und hepatischen Stromgebiets auf der anderen Seite. Basierend auf diesen Daten sollen systematisch adjuvante Verfahren in der Aortenchirurgie uberpruft werden.
Details
- ISSN :
- 14343932 and 09487034
- Volume :
- 8
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Gefässchirurgie
- Accession number :
- edsair.doi...........f9563f52b407c508aa725b990af38083
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/s00772-002-0250-7