Die Arthritis villonodularis pigmentosa

Die Arthritis (Synovitis) villonodularis pigmentosa (A.v.p.) ist eine chronische, gutartige, atiologisch ungeklarte Erkrankung von Gelenken, Bursen und Sehnenscheiden. Sie ist charakterisiert durch eine teils zottige, teils knotige, stark hamosiderinhaltige expansive Proliferation synovialer Gewebe. Das histologische Bild ist an sich typisch, aber sehr variabel und weist Merkmale sowohl eines blastomatosen (sarkomartigen) als auch eines chronisch-entzundlichen Prozesses auf. Obwohl das Krankheitsbild bereits seit etwa 120 Jahren in seiner Symptomatik bekannt ist (Chassaignac 1852; Simon 1865), erstaunt es daher nicht, das es unter sehr zahlreichen, unterschiedlichen Synonyma erwahnt und beschrieben wurde (Tabelle 1). Es ist das Verdienst von Jaffe et al.(1941), diese Sonderform der Synovitis nicht nur treffend beschrieben, sondem auch als nosologische Einheit erkannt zu haben. Von diesen Autoren stamnit denn auch die inzwischen allgemein akzeptierte, deskriptive Bezeichriung „villonodulare pigmentierte Synovitis“. 1958 hat Uehlinger die Darstellung von Jaffe wesentlich erweitert und erganzt und die typischen Krankheitserscheinungen herausgearbeitet. Da die Synovialisproliferation mit ihrem Fortschreiten spater alle gelenknahen Strukturen, insbesondere den Knochen mit einbezieht, hat die Arbeitsgemeinschaft „Klassifikation“ der Deutschen Gesellschaft Fur Rheumatologie in ihrer Klassifikation der Erkrankungen des Bewegungsapparates (1974) fur das Krankheitsbild die Bezeichnung „Arthritis“ villonodularis pigmentosa gewahlt.