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Einspareffekte durch klinisches Medikamentenkostenmanagement
- Source :
- Geburtshilfe und Frauenheilkunde. 73
- Publication Year :
- 2013
- Publisher :
- Georg Thieme Verlag KG, 2013.
-
Abstract
- Fragestellung: Medikamentenkostenmanagement ist ein Tool im Klinikalltag, um Controlling und Steuerung von Arzneimittel(AM)-Kosten im Spital durchzufuhren. Arzneimittelkosten sind aufgrund guter Kostendokumentation mit Kostentransparenz durch detaillierte Umsatze auf Kostenstellenebene geeignet. Der Bereich ist erfahrungsgemass durch fehlende oder unklar geregelte Prozessverantwortung und -kontrolle sehr fehleranfallig. Da es sich um Sachmittelkosten handelt und bereits kleine Anderungen durch hohe Umsatze grose Auswirkungen haben konnen, kann dies zu erheblichen Einsparungen fuhren, die budgetwirksam sind. Methodik: Ab 10/2011 wurde an der Universitatsfrauenklinik Salzburg ein Medikamentenkostenmanagement eingefuhrt, bei dem monatliche Kostenstellenkontrollen mit Einzelkostenstellenanalyse durchgefuhrt werden. Neben der Analyse der Top10-Umsatze, der Einzelumsatze und der Kostentreiber erfolgt auch eine Kontrolle von schleichender Indikations- und Leistungsausweitung. Die regelmassige Kontrolle der Kostenstellen dient ebenso zur Identifikation von Buchungsfehlern. Bei klinischer Einbettung des Medikamentenkostenmanagements ist eine relative Steuerung im Klinikalltag moglich. Eine Kontrolle auf Interventionserfolg findet durch Umsatzvergleich vorher vs. nachher statt. Ergebnisse: Durch proaktives Medikamentenkostenmanagement konnten die monatlichen Arzneimittelkosten der Frauenklinik innerhalb nur eines Jahres von 12/2011 auf 12/2012 mit 129.286 € auf 69.655 € (–46,1%; –59.631 €) abgesenkt werden, ohne die Versorgungsqualitat zu verschlechtern. Die Einsparungen im ersten Jahr betrugen im 1. zum 2. Halbjahresvergleich 19.338 € pro Monat und hochgerechnet 232.056 € fur ein Jahr. Bei der Indikationsanalyse einzelner AM-Kostentreiber ergab sich, dass aufgrund von fehlender Kostentrennung Medikamentenkosten anderer Kliniken uber eine Kostenstelle der Frauenklinik gebucht wurden. Die Fehlbuchungen von 192.191 € allein fur das Jahr 2012 wurden ruckwirkend ermittelt und der Frauenklinik per Gutschrift zuruckerstattet. Durch gezielte rationale Indikationssteuerung fur teure Medikamente konnten prospektiv weitere AM-Umsatze von rd. 485.000 € vermieden werden. Das dargestellte Medikamentenkostenmanagement hat somit einen Budget-relevanten Effekt fur die Frauenklinik von uber 900.000 € pro Jahr ohne Qualitatsverschlechterung. Die Tatigkeit eines Arztlichen Klinikmanagers innerhalb der Frauenklinik ist hierfur hoch kosteneffektiv. Schlussfolgerung: Klinikinternes Controlling und Steuerung von AM-Kosten durch einen Facharzt mit BWL-Kompetenz ist nachgewiesenermassen sehr erfolgreich mit einem hohem Return-on-Investment. Voraussetzung ist, dass die Person eines Klinikmanagers keine Interessenkonflikte hat.
- Subjects :
- Maternity and Midwifery
Obstetrics and Gynecology
Subjects
Details
- ISSN :
- 14388804 and 00165751
- Volume :
- 73
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Geburtshilfe und Frauenheilkunde
- Accession number :
- edsair.doi...........ea00f5bf38f39f8cf0d9a91933005b2b
- Full Text :
- https://doi.org/10.1055/s-0033-1347845