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Zika-Virus-Infektion und das Nervensystem

Authors :
I.W. Husstedt
Gabriele Arendt
Matthias Maschke
Eva Neuen-Jacob
C. Eggers
Source :
Der Nervenarzt. 89:136-143
Publication Year :
2018
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2018.

Abstract

Das Zika-Virus ist ein Arbovirus aus der Familie der Flaviviren, welches durch die Stechmucke Aedes aegyptii ubertragen wird, aber auch durch die Asiatische Tigermucke Aedes albopticus. Die bisher groste beobachtete Zika-Virus-Epidemie findet momentan in Nord- und Sudamerika, in der Karibik, im Suden der USA und in Sudostasien statt. Meistens verlauft die Infektion als unspezifische, akute, fiebrige Erkrankung. Neurologische Manifestationen bestehen in der Hauptsache in einer Mikrozephalie bei Neugeborenen und einem Guillain-Barre-Syndrom, aber auch andere, seltenere Manifestationen sind in der Zwischenzeit bekannt geworden, wie eine Meningoenzephalitis und eine Myelitis. Es liegt daher nahe, dass das Zika-Virus, ahnlich wie andere Flaviviren, neuropathogene Eigenschaften aufweist. Insbesondere der drastische Anstieg der Mikrozephaliefalle in Brasilien hat grose Forschungsaktivitaten induziert. Das Virus wird perinatal ubertragen und kann im Fruchtwasser, in der Plazenta und im Gehirngewebe des Neugeborenen nachgewiesen werden. Eine Impfung oder eine kausale Therapie existierten bislang nicht. Der signifikante Anstieg des durch das Zika-Virus induzierten Guillain-Barre-Syndroms wurde schon wahrend fruherer Ausbruche beobachtet. In der Zwischenzeit haben sich wissenschaftlich klare Verbindungen zwischen einer Zika-Virus-Infektion und diesen neurologischen Manifestationen gezeigt. Durch Langzeitstudien und Tiermodelle kann erreicht werden, die Pathomechanismen dieser Erkrankung besser zu verstehen.

Details

ISSN :
14330407 and 00282804
Volume :
89
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Nervenarzt
Accession number :
edsair.doi...........e9472893842f743616222bb48df36afb