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Fetale Alkoholspektrumstörungen – Diagnose, neuropsychologische Testung und symptomorientierte Förderung

Authors :
Florian Heinen
Mirjam N. Landgraf
R. M. Giese
Source :
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 45:104-117
Publication Year :
2017
Publisher :
Hogrefe Publishing Group, 2017.

Abstract

Zusammenfassung. Laut den aktuellen Studien zur Gesundheit in Deutschland (GEDA) haben knapp 20 % der schwangeren Frauen einen „moderaten Alkoholkonsum“ und knapp 8 % einen riskanten Alkoholkonsum. 12 % der Schwangeren geben ein Rauschtrinken (≥ 5 Getränke pro Gelegenheit) seltener als einmal pro Monat, knapp 4 % jeden Monat und 0.1 % mindestens jede Woche an. Zurückhaltende, strenge Schätzungen ergeben, dass ca. 1 % aller Kinder intrauterin durch Alkohol geschädigt werden. Extrapoliert aus dieser Schätzung bedeutet dies, dass in Deutschland ca. 0.8 Millionen Menschen, davon 130 000 Kinder, mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) leben. Die Mehrzahl der betroffenen Kinder werden nicht oder erst spät richtig diagnostiziert. Professionelle Helfer im Gesundheits- und Sozialsystem sind bislang über die Symptome und die notwendige Diagnostik der FASD nur unzureichend informiert. Ziel dieses Übersichtsartikels ist die Erläuterung der ärztlichen und psychologischen diagnostischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit FASD. Eine frühzeitige Diagnose und ein konstantes förderndes und gewaltfreies Umfeld sind als wichtigste protektive Faktoren für den Langzeit-Outcome von Menschen mit FASD identifiziert worden.

Details

ISSN :
16642880 and 14224917
Volume :
45
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Accession number :
edsair.doi...........e54ee6c757668ef00856e110b2989c76
Full Text :
https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000444