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Todesursachenbestimmung mit verblindeter koronaler Ganzkörper-MRT im Vergleich zur rechtsmedizinischen Untersuchung

Authors :
Sven Anders
M Lorenzen
Christian Braun
E Schenzer-Hoffmann
Gerhard Adam
Klaus Püschel
J Lorenzen
Source :
Rechtsmedizin. 29:287-294
Publication Year :
2019
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2019.

Abstract

Wertigkeit eines vereinfachten koronalen Ganzkorper-Magnetresonanztomographie(MRT)-Protokolls bei der Bestimmung der Todesursache. Insgesamt wurden 30 Verstorbene mit der postmortalen Ganzkorper-MRT untersucht. Die Radiologen erhielten keine Informationen uber die medizinische Vorgeschichte oder uber die Umstande des Todes. Die Untersuchung erfolgte mit einem koronalen Ganzkorperprotokoll ohne erganzende transversale Schnittfuhrung an einem 1,5 Tesla-Magnetresonanztomographen. Die verblindeten Ergebnisse der Bildgebung wurden mit dem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung (Anamnese, Autopsie, Histopathologie) als Referenzstandard korreliert. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt des Todes betrug 54 Jahre (ein Jahr bis 86 Jahre). Die haufigste Todesursache war eine kardiale Erkrankung in 15 Fallen, gefolgt von der Diagnose einer Lungenentzundung (3 Falle). In 3 Fallen blieb die Todesursache nach MRT und Autopsie ungeklart. Eine kardiale Todesursache wurde mit der MRT in 14 von 15 Fallen korrekt diagnostiziert und eine nichtkardiale Todesursache in 11 von 15 Fallen. Die Gesamtsensitivitat der MRT betrug 83 % bei einer Spezifitat von 98 %. Bei exakter Differenzierung zwischen akutem Myokardinfarkt und anderen kardialen Todesursachen reduzierte sich die Sensitivitat der MRT auf 60 % (Spezifitat 97 %). Trotz des vereinfachten koronalen Untersuchungsprotokolls sind Ubereinstimmungen mit der konventionellen Autopsie erreichbar, wie sie bisher nur fur aufwendigere Protokolle mit minimalinvasiven Methoden und Kombinationen aus Computertomographie (CT) und MRT beschrieben worden sind. Daher scheint eine vereinfachte MRT-Untersuchung wie in dieser Studie geeignet, um in die klinische Routine der postmortalen Diagnostik implementiert zu werden.

Details

ISSN :
14345196 and 09379819
Volume :
29
Database :
OpenAIRE
Journal :
Rechtsmedizin
Accession number :
edsair.doi...........e3ca4292afb0c8e1445fae5376ed65d2
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00194-019-0329-z