HTA goes Europe: Europäische Zusammenarbeit in gemeinsamen Nutzenbewertungen und methodischen Fragen wird real

Zusammenfassung Einleitung Zusammenarbeit anhand klar definierter Prozesse und Methoden tragt zur Reduktion von Redundanzen und damit zur europaischen Standardisierung von HTA bei. Das europaische HTA-Netzwerk EUnetHTA hat etwa mit dem HTA Core Model® ein Instrument geschaffen, das die transparente Erstellung standardisierter und qualitativ hochwertiger Assessments in internationaler Zusammenarbeit gewahrleisten soll. Methoden Erfahrungen mit bereits publizierten EUnetHTA Assessments werden ebenso beschrieben, wie Moglichkeiten der nationalen/lokalen Adaption dieser Berichte fur den eigenen Kontext. Die Integration von gemeinsam entwickelten Methoden in Routineprozesse einzelner HTA-Institute werden anhand eines ausgewahlten Beispiels beschrieben und weitere europaische Methodenprojekte uberblicksmasig dargestellt. Ergebnisse Im Rahmen von EUnetHTA Joint Action 2 (2012 - 2015) wurden bisher 4 Rapid Assessments in europaischer Zusammenarbeit von 6–9 HTA-Instituten verfasst. Zwei der Assessments befassen sich mit Medikamenten und zwei mit nicht-pharmakologischen Interventionen. Die Gesamtdauer betrug zwischen 7 und 9 Monate. Erste Hinweise bezuglich Haufigkeit und Art der Weiterverwendung fur nationale/lokale HTA-Berichte liegen vor. Insgesamt 28 HTA-Institute gaben an, die Assessments im eigenen Kontext verwenden zu wollen. In Osterreich wurden 2 Berichte basierend auf den EUnetHTA Assessments vom Ludwig Boltzmann Institut fur Health Technology Assessment (LBI-HTA) publiziert. Als weitere Anwendung kann auch die Implementierung dieses Tools im nationalen und regionalen Kontext einen wichtigen Schritt in Richtung landerubergreifendem Informationsaustausch und internationaler Ubertragbarkeit darstellen. Um die Ubertragbarkeit von HTAs zu erhohen und damit einen weiteren Beitrag zur Reduktion von Redundanzen zu leisten, werden am LBI-HTA daher ab 2015 zwei Programmlinien an das Format des HTA Core Models® angepasst. Diskussion Barrieren fur europaische Zusammenarbeit betreffen die Relevanz der Themen fur einzelne HTA-Institute sowie den Zeitpunkt der gemeinsamen Assessments. Die Implementierung gemeinsam entwickelter Methoden in die Prozesse lokaler/nationaler HTA-Institute wird vor allem durch rechtliche Rahmenbedingungen erschwert. Schlussfolgerung Trotz erster positiver Erfahrungen mit internationaler projektbezogener und methodischer Zusammenarbeit, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen, ob bestehende Hurden dauerhaft und nachhaltig uberwunden werden konnen.